Ottawa International Animation Festival 2019
Dieses Jahr hatte ich die Ehre mit meinem Diplomfilm “Gravedad” nach Ottawa zu fliegen.
Dank der AG Kurzfilm war dies möglich.
Schon Wochen vor der Anreise war man im Gespräch mit den Festival-Organisatoren, die für die Kommunikation und Vorbereitung der Reise sehr hilfreich waren. Der Flug, der direkt aus Frankfurt war, war angenehm und schnell und als ich angekommen bin, wurde ich im Flughafen abgeholt und direkt ins Hotel gebracht.
Übernachten dürfte ich dann beim Festival, in einem sehr großen Hotel, wo alle Filmemacher sich befanden. Das Zimmer hat man allerdings für sich alleine gehabt. Die Organisation war in alle Bereiche ausgezeichnet.
Nach einer kurzen Dusche, bin ich dann ins Kino gegangen um die Eröffnung und das erste Festival-Programm anzuschauen. Das Kino war voll und die Stimmung war extrem gut. Mit jedem Witz, schauderte das ganze Kino vor Lachen. Dazu war die Moderation von Chris Robinson, Direktor des Festivals, das Highlight. Das Publikum liebte seine ironische und “I-don’t-want-to-be-here” Art von Humor.
Danach ging man direkt zur Party. Für mich war das besondere an dem Festival, dass alle Filmemacher – Student und Berühmtheit – in einer Augenhöhe waren. Das Festival, obwohl groß, war sehr intim und in den Partys könnte man mit allem sprechen. Das war für mich das Schönste auf dem Festival.
Das Programm des Festivals war übersichtlich und gut geteilt. Man könnte sich alle Filme anschauen und man war nicht überfordert mit der Menge der Filme. Ich fand auch die Auswahl der Filme besonders gut. Es gab ein gutes Verhältnis aus experimentellen und mainstream Filme und viele, die sehr berührend waren.
Mein Film “Gravedad” lief am zweiten Tag, um 16 Uhr. Das Kino war voll, und obwohl ich sehr nervös war, kam der Film sehr gut an.
Am nächsten Tag, war das “Meet The Filmmaker” Interview, wo man dann über dem Film gefragt wird. Das Publikum war meistens sehr interessiert und es kamen viele Menschen mit großartigen Fragen und die Moderation durch Chris Robinson, wie immer, sehr unterhaltsam.
Am Freitag war das beliebte Kürbis-Picknick von Cartoon Network. Besonders hier hat man viele Studenten aus der Nähe kennengelernt. Es war sehr lustig, dass die Studenten die Filmemacher so behandelt haben als wären sie “Stars”. Man hat sich immer sehr geschmeichelt gefühlt.
Es gibt im Festival einen Markt, wo das Networking im Vordergrund steht. Allerdings hatte ich dafür kein Ticket. Dort kann man Ideen pitchen und sich mit Sendern treffen.
Am Donnerstagmorgen dürften allerdings alle Filmemacher zur Frühstück des Markts gehen. Man konnte sich dann bei einem Kaffee sehr gut unterhalten und informieren über die neusten Projekte der Industrie. Besonders wenn man sich bewerben möchte, ist der Markt sehr empfehlenswert.
Am Samstag war dann die Preisverleihung. Eine Veranstaltung, gefüllt mit Absurdität aber gleichzeitig Aufregung und Professionalität. Ich hatte die Ehre mit “Gravedad” den Publikumspreis zu bekommen und dann in die Party mit der schwere Statue zu feiern.
Am nächsten Tag waren fast alle Gäste weg und die Stadt fühlte sich leer an. Deswegen fand ich es besonders schön, als wir mit der Festival-Crew, Chris Robinson und ein paar Filmemachern eine tolle Karaoke-Party in dem Festivalbüro hatten. Alle waren müde aber sehr gut gelaunt, was eine ruhige Stimmung gebracht hat.
Ich würde deswegen empfehlen erst am Montag nach Hause zu fahren, statt am Sonntag. Man kriegt dann auch ein extra Tag um sich auszuruhen bevor man lange fliegen muss.
Insgesamt ist das Festival extrem gut besucht. Es fühlt sich aber nicht zu groß an. Man hat das Gefühl man gehört zu einer Familie und gleichzeitig, dass man dort die richtigen Schritte für seine Karriere macht. Die Kontakte und Freundschaften, die man dort gewinnt, begleiten einem länger als nur während das Festival.
Die Gelegenheit nach Ottawa zu fliegen würde ich nicht verpassen.
Von der Stadt sieht man wenig, weil man die ganze Zeit am Filme schauen ist. Ich würde aber besonders empfehlen, ein oder zwei Tage nach Montreal zu fahren. Montreal ist schnell mit dem Bus zu erreichen und die Stadt ist sehr schön. Dort ist das Museum der Künste und das Open House der National Filmboard Of Canada besonders empfehlenswert.
Ich möchte mich bei der AG Kurzfilm und German Films für die Unterstützung bedanken.