New Chitose Airport International Animation Festival 2014
Bericht von David Buob (UTÖ)
Zu allererst möchte ich mich für die Unterstützung von German Films und der AG Kurzfilm bedanken, die mir diese wunderbare, unvergessliche Reise zum New Chitose Airport Int. Animation Festival ermöglichte. Und ich möchte gleich vorwegschicken, wer in Zukunft vom Festival eingeladen wird und die Möglichkeit hat dorthin zu fahren, sollte keine Zeit verlieren und umgehend einen Flug buchen. Denn obwohl dies die erste Ausgabe des Festivals war, bin ich mir sicher, dass das Festival in seiner Art einzigartig ist und in Zukunft eher noch besser werden wird, wie auch an internationaler Bedeutung in der Animationswelt gewinnen wird. Als Tipp empfehle ich natürlich einen Abstecher nach Tokyo zu machen oder auch noch ein bisschen Zeit auf Hokkaido zu verbringen.
Aber nun chronologisch von Anfang an. Zum ersten Mal hörte ich in Annecy von Nobuaki Doi einem der wichtigsten Akteure in der japanischen Animationsszene von dem neuen Animationsfilmfestival am New Chitose International Airport, bei dessen Gründung er als Berater zur Seite stand und das er ab nächstem Jahr als künstlerischer Leiter weiterführen wird. Als ich dann eine Einladung bekam, wollte ich natürlich unbedingt zum Festival, da ich überzeugt war, dass die Auswahl von sehr hoher Qualität sein würde, und da ich unbedingt all die vielen jungen talentierten japanischen Animationskünstler treffen wollte. Außerdem war natürlich die Neugier, wie ein Festival an einem Flughafen funktionieren kann, sehr groß.
Ich wurde kein bisschen enttäuscht. Das Programm war außergewöhnlich gut: der Wettbewerb, das internationale und japanische Panorama, die Langfilme und Masterclasses. Außerdem ist der Veranstaltungsort des Festivals einmalig. Man kommt natürlich mit dem Flugzeug an und geht direkt zur Festivalrezeption im Terminal, checkt im Hotel ein, geht im Terminal in eines der zahlreichen und sehr leckeren Restaurants mit den vom Festival freundlicherweise in großer Menge bereitgestellten Coupons essen und dann ab ins Kino – für einen Flughafen doch recht groß mit drei Sälen und 377 Sitzen, die auch meist alle besetzt waren. Zur Eröffnung wie auch zur Abschlussfeier gab es einen großen Empfang mit reichlich leckerem Essen und Trinken. Abends war extra für die Festivalgäste eine Bar im Hotel eingerichtet worden, da normalerweise der Flughafen nachts geschlossen hat, bis auf ein japanisches Spa „Onsen“ genannt, zu dem die Festivalgäste ebenfalls zu jeder Uhrzeit kostenlosen Zutritt hatten. Die Bar war der kommunikative Treffpunkt der Regisseure, die in großer Zahl zum Festival angereist waren, darunter sowohl alte Meister wie Priit Pärn, große Stars wie David O’Reilly, Emma de Swaef und Marc James Roels oder junge Talente wie Caleb Wood, Elli Vuorinen, Yulia Aronova und Peter Millard, und nicht zu vergessen all die japanischen Künstler wie Mirai Mizue, Yoriko Mizushiri, Manabu Himeda, Asami Ike, Sawako Kabuki, Ryoji Yamada und Masanobu Hiraoka, um nur einige zu nennen.
Zum Glück gab es noch eine Exkursion nach Sapporo, sonst wäre ich gar nicht aus dem Flughafen rausgekommen. Wir besichtigten eine Schokoladenmanufaktur, die olympische Skischanze, den Hokkaido Jingu Shinto Schrein und natürlich die Sapporo Bierbrauerei, wo es als Hokkaido-Grillspezialität heimisches Schaffleisch zum lokalen Bier gab, Dschingis Khan genannt, da es wohl einstmals auf den Helmen der Krieger gegrillt wurde und die heutigen Tischgrills noch daran erinnern.
Also alles in allem ein wunderbares Festival und eine spannende Reise mit vielen wertvollen Bekanntschaften. Lang lebe New Chitose Airport International Animation Festival!