Hawaii International Filmfestival 2018
Das Hawaii International Filmfestival wurde 1981 gegründet und gilt heute als eines der „Premium International Filmevents of the Pacific“. Die Internationale Kino- Prominenz zeigen sich jedes Jahr auf den roten Teppichen von Honolulu. In diesem Jahr war Wong-Kar-Wei Stargast. Er präsentierte ein Special Screening von „In the Mood for Love“. Ziel des Festivals ist der kulturelle Austausch zwischen Ost-Asien und Nordamerika. In diesem Kontext zeigte das Festival unseren Kurzfilm „Obon“, das Porträt einer Überlebenden der Atombombenexplosion in Hiroshima.
Das Festival dreht sich sehr um seine prominenten Gäste und die großen Filmscreenings. Mein Festivalbesuch war unpersönlich. Die Vorführungen fanden in einem Multiplex-Kino in Honolulu statt. Unser Kurzfilm-Programm war eher mau besucht, die Q&A im Anschluss war kurz und das, obwohl die Filme intensiv und spannend waren und ein breites Spektrum an sozialen und politisch brisanten Themen wie Flüchtlingskrise, Meeresverschmutzung, Müllepidemien in Großstädten behandelten. Kontakt zu der Festivalleitung gab es nicht. Einladungen zu den Abendevents abseits der Filmscreenings wurden, abgesehen von der Abschlussfeier, nicht ausgesprochen. Auch zur Preisverleihung war ich nicht eingeladen, obwohl wir eine Special Mention der Kurzfilm-Jury bekamen. Das Festival kümmert sich nur wenig um Filmemacher und Networking findet kaum statt.
Dennoch war der der Besuch toll! Das Filmprogramm war spannend. Vor allem die Filme hawaiianischer Filmemacher waren überraschend gut. Zudem ist Honolulu eine spannende Stadt. Das alte Chinatown nicht weit vom Festivalzentrum ist voller Kontraste. Es gibt viele Obdachlose, Liquor-Stores und heruntergekommene Ecken, aber auch hervorragenden chinesischen Restaurants. Das moderne Stadtzentrum mit Hochglanzfassaden erscheint wie jedes andere schicke Downtown amerikanischer Großstädte, ist aber nur einen Block entfernt von Waikiki-Beach – ein toller Surfspot für Anfänger mit türkisenem Wasser und spektakulärem Sonnenuntergang. Eine halbe Stunde vom Stadtzentrum liegt das Pearl Harbour Memorial, die Gedenkstätte für den Angriff der Japaner auf die US-Marine. Wer Profi-Surfer oder Meeresschildkröten anschauen will, braucht nur eine Stunde zur Northshore fahren.
Einen gelungenen Abschluss fand das Festival mit einer Fare-Well Party in einem Hotel in Downtown Honolulu, bei der sich endlich eine Gelegenheit ergab, mit den anwesenden Filmemachern ins Gespräch zu kommen. Ich bin sehr dankbar dafür, die Möglichkeit bekommen zu haben am HIFF teilzunehmen