Les Arc Festival 2021
Jannis Alexander Kiefer
Einladung:
Im Dezember jeden Jahres findet mitten in den franz. Alpen das Les Arc Film Festival statt. 2021 wurde ich mit meinem Kurzfilm KOLLEGEN in den Wettbewerb eingeladen und da Hotel sowie Shuttle übernommen wurde und German Films/Kurzfilm AG mich bei der Fahrt unterstützten, habe ich die Möglichkeit dankend angenommen, im Coronajahr doch noch ins Ausland zu einem Festival zu fahren. Vorweg, wir haben dort nicht eingereicht und das Festival „scouted“ wohl bei allen Wettbewerben selbstständig, aber mW nach kann man auch regulär einreichen.
Anfahrt:
Die Kommunikation war sehr gut und bei der Reiseplanung wurde ich top unterstützt. Les Arc ist ein „Kunstdorf“ mitten in den Bergen und eigentlich nur für die Luxus-Ski-Resort bekannt. Aber irgendwie hat es jemand von dort geschafft, ein (verdammt!!!) gut gefördertes Festival dort auf die Beine zu stellen und der jetzige Leiter ist auch Chef beim Tribeca Festival und zuvor von der Quinzaine Sektion in Cannes. Der eigene Anspruch ist daher sehr hoch. Man kann dort aber nur schwer anreisen und so wurde ich in Genf (3h Fahrt!) am Flughafen abgeholt. Alles ist super vorbereitet, man wird direkt am Hotel abgesetzt.
Screening:
Jetzt komme ich zum enttäuschenden Punkt: Es stelle sich heraus, dass die Filmscreenings nicht das Herz des Festivals sind. Die meisten Screenings waren nur wenig besucht, bei meinem Kurzfilmblock waren es am Anfang ca. 50 Leute aber ca. 30 Schüler gingen nach der Hälfte und damit wurde es sehr leer. Auch bei Langfilmen waren es laut Erzählungen anderer Filmemacher nicht deutlich mehr. Logisch: Es gibt nur Touristen dort und Leute, die im Tourismus arbeiten. Ohne Starpower gab es keine vollen Säle. Zurück zu meinem Screening: Die Orga drumherum war hochprofessionell, Shuttle vom Hotel, eine Übersetzerin ins französische, wir wurden vorgestellt, es gab nette einleitende Worte. Dann allerdings gab es kein Q&A (was wir vorher nicht wussten) und am Ende des Blocks saßen eben nur noch knapp 20 Leute im Saal. Damit war das Screening auch gleich vorbei und wir wurden zurück geshuttled.
Festival:
Andere Screenings sind nur sehr schwer beizuwohnen, denn ohne Shuttle geht nichts. Also wirklich gar nichts. Laufen ist wegen der Mengen von Schnee unmöglich, die Gehwege sind alle zu 100% „Schneelagerplätze“ und da es nur Wintersport-Touristen dort gibt, sind die Leute auch nur auf Skis unterwegs. Spaziergänge sind nur ca. 200m in einer „Fußgängerzone“ möglich vom Hotel zu den Pubs/Restaurants vor Ort oder zum Bus/Shuttle/Hochseilbahn. Mit der Hochseilbahn kommt man zu anderen Plateau’s des Dorfes. Laufen ist wirklich unmöglich und der Weg zum Kino (im nächsten Dorf!) daher lang und muss langfristig organisiert werden. Außerdem ist man eh schnell mit anderen Dingen beschäftigt. Womit ich auch schon zu den Vorzügen des Festivals komme. Es versteht sich als Branchentreff, es gibt Screenings für Verleiher, die eingeladen werden, ein Talent Campus (Pitch), ein Work-in-Progress“-Wettbewerb usw.
Die Langfilme sind alle von top Festivals wie Cannes, Venedig, Sundance und es kommen auch viele Leute. Ergo, es sind viele FilmemacherInnen da (aus dem Wettbewerb und vor allem viele Franzosen) und es gibt jeden Tag 3 Mahlzeiten, insbesondere Abends immer stundenlang im Luxusrestaurant mit endlos Wein. Statt der Screenings stand hier also das kennen lernen im Fokus. Die Jurys sind sehr sehr prominent besetzt und man spürt schon, dass hier viel möglich ist. Aber eben vor allem für Frankreich. Daher waren die meisten nicht-Franzosen immer in einer gefühlt geschlossenen Runde unterwegs, was schade war. Englisch sprechen ist eben nicht die liebste Beschäftigung der Franzosen. So wurde also gegessen und getrunken ohne Ende, tagsüber sind die meisten auf der Piste (sogar Ski leihen geht auf die Kosten des Festivals) oder in der Sauna zu finden.
Fazit:
Für Langfilme auf jeden Fall spannender und insbesondere mit Französischkenntnissen bzw. Wenn man etwas „auf dem französischen Markt vor hat“. Auf jeden Fall hat man aber eine großartige Zeit dort im Luxusresort und die KurzfilmemacherInnen-Runde ist sehr schnell eng verbunden.
Link zum Festival
Im Dezember jeden Jahres findet mitten in den franz. Alpen das Les Arc Film Festival statt. 2021 wurde ich mit meinem Kurzfilm KOLLEGEN in den Wettbewerb eingeladen und da Hotel sowie Shuttle übernommen wurde und German Films/Kurzfilm AG mich bei der Fahrt unterstützten, habe ich die Möglichkeit dankend angenommen, im Coronajahr doch noch ins Ausland zu einem Festival zu fahren. Vorweg, wir haben dort nicht eingereicht und das Festival „scouted“ wohl bei allen Wettbewerben selbstständig, aber mW nach kann man auch regulär einreichen.
Anfahrt:
Die Kommunikation war sehr gut und bei der Reiseplanung wurde ich top unterstützt. Les Arc ist ein „Kunstdorf“ mitten in den Bergen und eigentlich nur für die Luxus-Ski-Resort bekannt. Aber irgendwie hat es jemand von dort geschafft, ein (verdammt!!!) gut gefördertes Festival dort auf die Beine zu stellen und der jetzige Leiter ist auch Chef beim Tribeca Festival und zuvor von der Quinzaine Sektion in Cannes. Der eigene Anspruch ist daher sehr hoch. Man kann dort aber nur schwer anreisen und so wurde ich in Genf (3h Fahrt!) am Flughafen abgeholt. Alles ist super vorbereitet, man wird direkt am Hotel abgesetzt.
Screening:
Jetzt komme ich zum enttäuschenden Punkt: Es stelle sich heraus, dass die Filmscreenings nicht das Herz des Festivals sind. Die meisten Screenings waren nur wenig besucht, bei meinem Kurzfilmblock waren es am Anfang ca. 50 Leute aber ca. 30 Schüler gingen nach der Hälfte und damit wurde es sehr leer. Auch bei Langfilmen waren es laut Erzählungen anderer Filmemacher nicht deutlich mehr. Logisch: Es gibt nur Touristen dort und Leute, die im Tourismus arbeiten. Ohne Starpower gab es keine vollen Säle. Zurück zu meinem Screening: Die Orga drumherum war hochprofessionell, Shuttle vom Hotel, eine Übersetzerin ins französische, wir wurden vorgestellt, es gab nette einleitende Worte. Dann allerdings gab es kein Q&A (was wir vorher nicht wussten) und am Ende des Blocks saßen eben nur noch knapp 20 Leute im Saal. Damit war das Screening auch gleich vorbei und wir wurden zurück geshuttled.
Festival:
Andere Screenings sind nur sehr schwer beizuwohnen, denn ohne Shuttle geht nichts. Also wirklich gar nichts. Laufen ist wegen der Mengen von Schnee unmöglich, die Gehwege sind alle zu 100% „Schneelagerplätze“ und da es nur Wintersport-Touristen dort gibt, sind die Leute auch nur auf Skis unterwegs. Spaziergänge sind nur ca. 200m in einer „Fußgängerzone“ möglich vom Hotel zu den Pubs/Restaurants vor Ort oder zum Bus/Shuttle/Hochseilbahn. Mit der Hochseilbahn kommt man zu anderen Plateau’s des Dorfes. Laufen ist wirklich unmöglich und der Weg zum Kino (im nächsten Dorf!) daher lang und muss langfristig organisiert werden. Außerdem ist man eh schnell mit anderen Dingen beschäftigt. Womit ich auch schon zu den Vorzügen des Festivals komme. Es versteht sich als Branchentreff, es gibt Screenings für Verleiher, die eingeladen werden, ein Talent Campus (Pitch), ein Work-in-Progress“-Wettbewerb usw.
Die Langfilme sind alle von top Festivals wie Cannes, Venedig, Sundance und es kommen auch viele Leute. Ergo, es sind viele FilmemacherInnen da (aus dem Wettbewerb und vor allem viele Franzosen) und es gibt jeden Tag 3 Mahlzeiten, insbesondere Abends immer stundenlang im Luxusrestaurant mit endlos Wein. Statt der Screenings stand hier also das kennen lernen im Fokus. Die Jurys sind sehr sehr prominent besetzt und man spürt schon, dass hier viel möglich ist. Aber eben vor allem für Frankreich. Daher waren die meisten nicht-Franzosen immer in einer gefühlt geschlossenen Runde unterwegs, was schade war. Englisch sprechen ist eben nicht die liebste Beschäftigung der Franzosen. So wurde also gegessen und getrunken ohne Ende, tagsüber sind die meisten auf der Piste (sogar Ski leihen geht auf die Kosten des Festivals) oder in der Sauna zu finden.
Fazit:
Für Langfilme auf jeden Fall spannender und insbesondere mit Französischkenntnissen bzw. Wenn man etwas „auf dem französischen Markt vor hat“. Auf jeden Fall hat man aber eine großartige Zeit dort im Luxusresort und die KurzfilmemacherInnen-Runde ist sehr schnell eng verbunden.
Link zum Festival