IDFA - International Documentary Film Festival Amsterdam 2017
Ich habe mich sehr gefreut dieses Jahr, mit meiner Arbeit EINE KNEIPE AUF MALLE zum 30. IDFA eingeladen zu werden. Das seit 1988 stattfindende Festival gilt als größtes Dokumentarfilmfestival der Welt und zeigt eine Vielzahl von dokumentarischen Produktionen in verschiedensten Sektionen. Mein Film lief dabei in der Reihe „Paradocs“, in der tendenziell eher künstlerische filmische Arbeiten zu sehen sind; in diesem Jahr u.a. von Johan Grimonprez, Véréna Paravel & Lucien Castaing-Taylor sowie Joshua Bonnetta & J.P. Sniadecki.
Die AG Kurzfilm und German Films übernahmen dabei 70% der Reisekosten, 75% der Kosten für das DCP sowie die Kosten für Werbemittel. Das Festival organisierte und bezahlte die Übernachtungen in einem relativ komfortablen Hotel.
Wie eigentlich alles in den Niederlanden wirkt das Festival auf den ersten Blick deutlich moderner als man es aus Deutschland gewohnt ist. Papiertickets sucht man hier vergebens: Tickets für Akkreditierte gibt es einfach über den eigenen Account auf der Festivalwebseite, am Saaleingang wird dann einfach ein Code auf dem Festivalpass gescannt. Die gesamte Orga & Gästebetreuung wirkte ziemlich reibungslos, vor allem daran gemessen, dass das IDFA wirklich eine Massenveranstaltung ist. In einem Umkreis von mehreren hundert Metern um die zahlreichen Veranstaltungsräume ist es beinahe unmöglich auch nur einen Kaffee trinken zu gehen, ohne dass am Nebentisch Gäste Dokus aus ihrem Portfolio anpreisen. Zum Networken gedacht sind auch die zahlreichen von bspw. Arte oder staatlichen Filminstitutionen veranstalteten Gästelounges, Abendessen, Verleiherparties etc.
Der Timetable wird so festgelegt, dass jedes Filmteam mindestens zwei Q&As machen kann (die meisten Filme laufen vier bis fünf Mal). Ein großer Teil der Screenings die ich besucht habe war bis auf den letzten Platz ausverkauft. Die Q&As selbst gehörten leider eher nicht zu den professionelleren, die ich bis jetzt mitgemacht habe. Die Moderator_Innen waren sichtlich überfordert und nicht besonders gut vorbereitet.
Da ich leider nur drei Tage bleiben konnte, habe ich nur einen Bruchteil des wirklich riesigen Programms anschauen können, im wesentlichen die anderen Beiträge aus der Paradocs-Reihe. Empfehlen möchte ich ausdrücklich noch die Veranstaltungen und Ausstellungen des DocLabs, in dem beispielsweise VR-Projekte und Performances Platz finden.
www.idfa.nl