Watersprite Film Festival 2018
Von 400 Filmen, die von Studenten auf der ganzen Welt eingereicht wurden, begrüßt das Watersprite-Team 50 Filmemacher - von Animation und Doku bis hin zu Drama - drei Tage in Cambridge. Da wir in zwei Kategorien nominiert sind („Best Documentary“ und „Filmmaker Of The Future“), stellt uns das Festival zwei Akkreditierungen zur Verfügung.
Frank Walter, der Editor von UM UNS DIE WELT, und ich treffen uns in London, um zusammen zum dreitägigen Watersprite Film Festival zu fahren. Pünktlich zur Opening Ceremony erreichen wir Cambridge. Der britische Theater- und Filmregisseur Mike Leigh (Happy-Go-Lucky) ist eingeladen und wird von Veranstaltern und Gästen über sein Schaffen befragt. Die Veranstaltung ist interessant, aber in Anbetracht unserer kleinen Reise auch lang. Der Magen knurrt und das britische Englisch verlangt zu diesem Zeitpunkt noch viel Konzentration.
Trotzdem - wir fühlen uns direkt willkommen, genießen die Gastfreundschaft und das Interesse des Festivalteams an uns und unserem Film. Kaum zu glauben, dass alle Teammitglieder junge Studenten sind, die die gesamte Organisation des Festivals ehrenamtlich übernehmen. Auch um die beiden Übernachtungen im Westminster College - das ein bisschen an Hogwarts erinnert - hat sich das Watersprite-Team gekümmert.
Am nächsten Morgen läuft unser Film im ersten Screening und Q&A-Block „Protest“. Der kleine Saal im King´s College ist voll. Unter den Zuschauern findet sich das Festivalteam, eingeladene Filmemacher und Filmproduzenten. Obwohl der Eintritt zu den Veranstaltungen frei und das Watersprite in neun Jahren stetig gewachsen ist, lassen sich wenig Zuschauer aus der Bevölkerung ausmachen. Man bleibt unter sich.
Das Festival hat eine liebevoll-familiäre Atmosphäre. In den Screenings-Pausen kommt man mit anderen Teilnehmern ins Gespräch, hat die Möglichkeit zahlreiche Panels zu besuchen. Wir entscheiden uns für das Speed-Dating mit „Industry Professionals“ wodurch wir Andrea Morghen, Produzent und Festivalleiter aus Trento (Italien) kennenlernen. Er interessiert sich nicht nur für den Inhalt, sondern auch für die Machart unseres Filmes und könnte sich künftig eine Zusammenarbeit vorstellen. Wir besuchen außerdem das Festival Hub, wo wir ein witziges und herausforderndes VR-Spiel ausprobieren.
Nach einer kleinen Verschnaufpause findet am Abend auch schon die Preisverleihung im ehrwürdigen Fitzwilliam Museum statt. Zwischen imposanter Architektur und wertvollen Kunstwerken werden die 13 Gewinner des diesjährigen Festivals verkündet. Der Abend verläuft charmant und unterhaltsam, und obwohl wir keinen Preis entgegen nehmen werden, freuen wir uns für die Preisträger, deren Filme wir im Laufe des Tages selber sehen konnten. Im Anschluss genießen wir die Aftershowparty.
Am nächsten Tag nehmen wir an einer College-Führung, die von zwei Watersprite-Teammitgliedern angeboten wird, teil: Newtons Apfelbaum, DNA-Entdeckung, Stephen Hawking´s Nachhauseweg, kurzum: Ein bisschen Cambridge-Gossip versüßt uns die letzten Stunden, bevor uns der Bus zum Flughafen bringt.
Nach diesen intensiven drei Tagen kann ich nur jedem empfehlen zum Watersprite Film Festival zu fahren. Es bietet jungen Filmemachern einen Ort, sich auszutauschen, Kontakte zu Personen aus der Filmwelt zu knüpfen und eine Form der Wertschätzung zu erfahren. Abgesehen davon sei auch erwähnt, dass es wirklich attraktive Preise zu gewinnen gibt: Mentorenprogramme, Teilnahme an Workshops und Akkreditierungen zu großen Festivals wie beispielsweise dem Sheffield Doc Fest. Vielen Dank an das Team des Watersprite Film Festival.
https://www.watersprite.org.uk/