Curta Cinema - Rio de Janeiro International Short Film Festival 2019
Ich kam am Morgen des 31. Oktober in Rio de Janeiro an. Ich checkte meine Sachen ein und ging danach direkt zum Festival. Ich traf gleich Anfangs Aylton Franco Jr., den Festivaldirektor, die Programmerin Vânia Beatriz Lins und den Programmer Gustavo Duarte. In diesem Gespräch sprachen wir von AG-Kurzfilm und ich gab ihnen das mir zugeschickte Informationsmaterial.
Später traf ich Paulo Roberto Jr., einen der Hauptorganisatoren. Wir haben uns über die politische Situation in Brasilien unterhalten, sowie darüber, wie schwierig es für das Festival gerade ist, sich zu organisieren, weil die neue Regierung (konservativ und extrem-rechts orientiert) neulich die Förderung gekürzt hat.
Jeden Tag habe ich zwei bis drei verschiedene Programmblöcke auf dem Festival angeschaut. Dazu gehörten die Filme des Internationalen Wettbewerbs, sowie einige aus dem Nationalen Wettbewerb, dem brasilianischen und dem lateinamerikanischen Panoramen, einen Teil des Programms “erste Arbeiten” (Primeiros Quadros) und einen Teil der brasilianischen Horrorfilme.
Mir wurde klar, dass das Festival seine Verantwortung als Reaktion auf die politische Situation in Brasilien übernimmt, und das hat mich erfreut. Queerness, Feminismus, Empowerment von Schwarzen, People of Color und amerikanischen Ureinwohner*innen sowie Klassenunterschiede waren ständige Themen in den Filmen, die ich gesehen habe. Das Festival ermöglichte freien Eintritt zu allen Vorstellungen sowie zu den meisten Nebenveranstaltungen. Ich fand das sehr wichtig und sinnvoll. Eines der Ziele des Festivals, wie ich bereits erwähnte, besteht darin, eine Reflexion über Klassenunterschiede zu erstellen und diese im besten Fall zu minimieren.
Ich habe gesehen, dass das Festival auch von AG Kurzfilm/German Films und dem Goethe-Institut unterstützt wird. Das freut mich, denn ich habe verstanden, wie wichtig dieses Festival ist, insbesondere im kulturellen Panorama von Rio de Janeiro, einer Stadt, die von grassierenden sozialen Unterschieden und extremer Armut geprägt ist.
Ich freue mich, dass AG Kurzfilm/German Films auch meine Anwesenheit beim Festival unterstützt hat. Es war eine sehr bereichernde Erfahrung für mich, bei der ich eine ganz andere Realität erfahren habe. Außerdem habe ich viele andere Filmemacher*innen getroffen, deren Filme ich während des Festivals genießen durfte. U. a. Sabrina Fidalgo, die den Publikumspreis im nationalen Wettbewerb für ihren Film
Alfazema gewonnen hat, María Matiz und Luiz Garay Guevara, die Regisseur*innen von Todo Lo Que Flota und Mundo Viejo, Rodrigo Diaz, der Fiebre Austral produzierte, und Filipe Alves, der Cão Maior inszenierte.
Last but not least freue ich mich über die Reaktion des Publikums beim Screening von Club Splendida. In beiden Vorführungen habe ich sehr positive Rückmeldungen erhalten, die mich ermutigten, weiter Filme zu machen.
Ich bedanke mich nochmal für die Unterstützung von AG-Kurzfilm/German Films, die sehr wichtig für mich war.