Dokufest, Prizren, Kosovo, 2024
Wir hatten die Gelegenheit, eine gesamte Woche im malerischen Städtchen Prizren, gelegen südlich von Pristina, zu verbringen. Dieses Festival ist von besonderer Bedeutung. Mitte August präsentiert sich das Wetter in seiner vollsten sommerlichen Pracht. Die Stadt beherbergt zahlreiche Open-Air- Kinos, darunter zwei, die in den Ruinen der historischen Festung über der Stadt errichtet sind. Diese Kulisse strahlt den Charme vergangener Zeiten aus und zeugt von einer tiefen Leidenschaft für das Dokumentarfilmgenre.
Von der ersten Sekunde an wurden wir überaus herzlich empfangen. Die Auswahl der Filme war sorgfältig kuratiert, und wir hatten die Möglichkeit, eine Vielzahl herausragender Werke zu sehen. Die Qualität der gezeigten Filme war durchweg beeindruckend. Wie der Name des Festivals bereits impliziert, handelt es sich um ein Dokumentarfilmfestival, das in der europäischen Filmlandschaft einen hohen Stellenwert genießt. Hier steht die Kunst des Dokumentarfilms im Mittelpunkt.
Die Gegebenheiten vor Ort sind so gestaltet, dass alle wichtigen Locations nur wenige Minuten voneinander entfernt liegen (mit Ausnahme eines Kinos). Dies führte dazu, dass wir bereits nach dem zweiten Tag gefühlt mit der Hälfte der Festivalgäste vertraut waren. Es gibt einige Bars und Treffpunkte, an denen sich die Festivalteilnehmer:innen regelmäßig versammeln, um sich über Filme auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen. Die Organisatoren sind in der Stadt wohlbekannt und leben das Festival in vollem Umfang. Zudem engagieren sich zahlreiche junge Freiwillige, die dafür sorgen, dass alles reibungslos verläuft. Gelegentlich traten kleinere technische Probleme während der Filmvorführungen auf, die jedoch zügig behoben wurden. Das Festival ist nicht auf makellose Filmvorführungen ausgelegt, da die Ausstattung der Spielstätten variiert. Dennoch reicht es aus, um die Filme in vollen Zügen genießen zu können. Die Atmosphäre ist durchweg entspannt und fördert ein harmonisches Miteinander, in dem Filme geschaut und diskutiert werden können.
Die abendlichen Konzerte stellen zweifellos die herausragenden Höhepunkte dar. Auch die „Talk“- Formate waren in der Regel hervorragend besetzt und äußerst spannend. Die Vernetzung innerhalb der Branche erfolgt weniger durch offizielle Panel-Diskussionen, sondern vielmehr in den geselligen Runden der Bars während der Abend- und Nachtstunden. Wir haben eine wunderbare Zeit verbracht und zahlreiche interessante Persönlichkeiten kennengelernt, mit denen wir nach wie vor in Kontakt stehen. Das Festival wurde uns wärmstens ans Herz gelegt, und wir können diese Empfehlung nur weitergeben!