Thessaloniki International Documentary Festival 2025
Auf dem 27. Thessaloniki International Documentary Festival präsentierten wir unseren dokumentarischen Kurzfilm Kleines Universum, der im Rahmen der Sektion „NextGen“ seine internationale Premiere feierte. Die Projektion verlief technisch einwandfrei; das anschließende Publikumsgespräch war intensiv und eindrücklich. Die Gäste stellten teilweise sehr emotionale Fragen; gelenkt durch eine gut vorbereitete und zugewandte Moderation. Das Q&A wurde vom Englischen ins Griechische übersetzt sowie auch die Filme auf Griechisch untertitelt wurden, sodass auch Menschen ohne Englischkenntnisse – die einen großen Teil des Publikums ausmachten – eingebunden wurden. Mit jährlich über 60.000 Besucher*innen ist das Thessaloniki International Documentary Festival ein Publikumsmagnet und spürbar in der kulturellen Szene der Stadt verankert.
Das Festivalzentrum befindet sich im historischen Hafen und alle Spielstätten sind fußläufig erreichbar. Besonders rund um den renommierten Agora Doc Market sowie das Pitching Forum und das dazugehörige Industry-Programm gibt es zahlreiche Gelegenheiten, sich mit internationalen Fachbesucher*innen zu vernetzen. Verschiedene Masterclasses, Workshops und Panels zu praxisnahen und hochaktuellen Themen der Dok-Szene wurden als Teil des Branchenprogramms angeboten, wie etwa (Re)Defining Safety in the Film Industry – und liefern eine Plattform, um sich über das Handwerk des Dokumentarfilmschaffens auszutauschen. Die Gästebetreuung war außerordentlich zuvorkommend, mit persönlicher Begrüßung, einem individuellen Ablaufplan und einem hilfreichen Guide mit Restaurantempfehlungen. Als Aufmerksamkeit durch das Festivalteam wurden von den Filmschaffenden Porträtfotos im Hafen aufgenommen.
Das Filmprogramm selbst ist vielschichtig und sorgfältig kuratiert, mit hochkarätigen internationalen Produktionen, die teilweise bereits in Berlin, Leipzig oder auf dem Sundance Film Festival in Erscheinung getreten sind, aber auch mit vielen Neuentdeckungen und kleinere Produktionen aus der lokalen Filmszene. Angesichts des breiten Filmangebots war die Möglichkeit nützlich, ausgewählte Produktionen online anzuschauen – es gab eine kleine Festival-Mediathek mit griechischem Geo-Blocking. Einziger Kritikpunkt: Die Navigation auf der Website des Festivals war teilweise unübersichtlich, insbesondere bei der Ticketbuchung, und der Online-Akkreditierungsprozess etwas umständlich. Darüber hinaus gab es seitens des Festivals keinen Zuschuss zu den Reisekosten, aber es wurde eine Screening-Fee gezahlt.