Palm Springs International ShortFest 2019
Ich hatte circa 2 Monate vor Beginn des Festivals erfahren, dass unser Film CHAOS dort seine Weltpremiere feiern wird und mich direkt entschieden kommen zu wollen. Nachdem mir die Unterstützung von German Films und der AG Kurzfilm zugesichert wurde, buchte ich meinen Flug und mein Kameramann, Lukas Eylandt, und ich hielten die Wochen kaum aus, so groß war die Vorfreude.
Angekommen in Palm Springs gingen wir zuerst zu dem Riviera Hotel in dem das Festivalzentrum sitzt. Dort gab es in der Filmmaker Lounge täglich Twin-Peaks-Filterkaffe und zahlreiche gesunde und sehr ungesunde Snacks. Hier hielten sich auch immer wieder Festivalbesucher aus der Industrie auf und jeden Tag von 17-19 Uhr gab es Happy Hour mit kostenlosem Wein und Bier. Insgesamt war es wirklich sehr leicht hier mit anderen ins Gespräch zu kommen.
Gegenüber von der Festivallounge gab es einen Konferenzraum in dem Paneldiskussionen und Roundtables stattfanden. Am ersten Tag besuchten wir morgens ein Panelgespräch über den Weg vom Kurzfilm zum ersten Langfilm und danach stand auch schon unser Screening bevor. Mit einem Shuttle (alle 20 Minuten) wurden wir zum Camelot Kino gebracht und wurden dort freundlich von dem Moderator empfangen, der auch später das Q & A führte. Der Saal war halb voll und wir liefen in dem Block „More than meets eye“ neben zwei Dokumentationen und zwei Thrillern. Der Block von Filmen war wirklich divers und spannend und sofort merkte man, dass insgesamt ein sehr hohes Niveau herrschte, was die programmierten Filme anging. Nach dem Screening dauerte das Q & A um die 15 Minuten und wir bekamen 5 Fragen. Das Publikum ist vom Altersdurchschnitt relativ alt, aber sehr offen und begeisterungsfähig.
Wir besuchten über das Festival jeden Tag mindestens 2 Filmblöcke und waren begeistert von den anderen Filmen. Das Programm ist sehr vielseitig und das Niveau wirklich ausgesprochen hoch. Die Filme hängen meist lose thematisch zusammen, aber sind nicht zu ähnlich. Es sollten dennoch insgesamt meiner Meinung nach weniger Filme sein, dafür mehrere Screenings pro Film (gibt nur eins).
Eine sehr gute Möglichkeit um Industrie-Besucher kennen zu lernen, waren die Roundtables. Bei diesen Veranstaltungen saß man jeweils 20 Minuten mit anderen Filmemachern und Besuchern am Tisch eines Experten und unterhielt sich mit ihr/ihm, bevor man den Tisch wechselte. Dieses Format wurde zu unterschiedlichen Themen fast täglich angeboten.
Jeden Abend gab es Partys und es wurde einem wirklich sehr leicht gemacht mit anderen ins Gespräch zu kommen. Wir lernten großartige Menschen aus der ganzen Welt kennen, die wirklich für Film brennen. Insgesamt waren das Publikum, aber auch die anderen Filmemacher, sehr offen und dadurch war es wirklich leicht mit anderen in Kontakt zu treten. Ich hoffe sehr, dass einige Kontakte bestehen bleiben werden. Mein Eindruck ist, dass das Festival viel genutzt wird von Programmern von anderen nordamerikanischen Festivals um Filme zu scouten.
Die Mitarbeiter des Festivals haben alle einen super Job gemacht und man wurde immer unterstützt wenn man Hilfe brauchte.
Ich würde das Festival jedem empfehlen und auch sehr gerne hier noch Mal selber hinkommen.