Cinequest Film & VR Festival
Gleich zu Beginn fielen die große Gastfreundschaft und herzliche Begrüßung des Festivalpersonals auf. Draußen vor des California Theaters in San José stand ein Tisch mit drei Freiwilligen, die neu ankommende FilmemacherInnen begrüßten, sämtliche Fragen beantworteten, und mir sofort das Gefühl gaben, herzlich willkommen zu sein.
Sie zeigten mir die Akkreditierungsstelle um die Ecke und führten mich in die VIP-Lounge in der Bar “The Continental” direkt nebenan und stellten mich direkt nahezu allen Anwesenden vor - auf eine sehr angenehme, ungezwungene Art und Weise. Praktisch direkt nach Ankunft bekam ich das Gefühl, dass man sich wahrhaftig freue mich dort zu haben.
In der Lounge gab es Snacks, eine Fotowand und viele Kontaktmöglichkeiten zu FilmemacherInnen sowie Leitung und Team des Festivals. Director of Programming Michael Rabehl scherzte vor Ort charmant “Cinequest ist ein Trinkfestival mit einem Filmproblem”.
In der Tat gab es täglich ab 11 Uhr morgens offene Bar für alle TeilnehmerInnen. Zum Glück waren gleich um die Ecke viele tolle Restaurants zu finden um die reichlich verfügbaren Drinks gelegentlich mit etwas Essbarem zu kontern.
Das gesamte Cinequest Team war sehr kontaktfreudig und zugänglich. Keine Egomanie, keine Profilierungen, sondern reine Herzlichkeit und volle Hingabe zum Festival und dessen BesucherInnen. Bei Fragen war immer jemand aufzufinden und die Organisation war absolut vorbildlich.
Alle drei Screening Locations waren nur wenige Gehminuten voneinander entfernt und technisch absolut einwandfrei. Es war zum Beispiel auch kein Problem, den Theaterleiter vor unserem Screening zu bitten, den Dolby Regler auf “6” zu stellen, da unser Film für diese Lautstärke gemischt wurde. Bei manch anderen Festivals hatte das zuvor nicht immer zuverlässig funktioniert und unser Film wurde oft zu leise abgespielt. Nicht hier.
Unser Screening war an einem Sonntag um 16:20 und ich war positiv überrascht, wie voll der Saal war. Das Niveau der programmierten Filme war überwiegend hoch und das Publikum absolut begeisterungsfähig und zahlreich. Nach jedem Screening gab es FilmemacherInnen Q&As und viele Publikumsfragen. Im Outdoor Biergarten gegenüber von der Bar The Continental wurden Filmschaffende täglich dazu eingeladen ihren Film vorzustellen und Filminteressierte kennenzulernen. Hier kamen tatsächlich auch mehrere Menschen auf mich zu, die mit Film selbst beruflich gar nichts zu tun hatten - aus reinem Interesse. Ich wurde sehr oft nach Links zu einem Online Screener gefragt, wenn jemand es nicht zur Kinovorstellung schaffen konnte.
Neben den zahlreichen Filmen und Networking Möglichkeiten gab es am 21.08. auch zwei Workshops zum Thema Drehbuch und Produktion mit diversen Panel Gästen mit Drehbuch-, Produktions- oder Schauspielhintergrund. Die Organisation war erneut erstklassig und das Panel nahm sich viel Zeit für Fragen und Einblicke in ihren persönlichen Werdegang.
Das Cinequest Hospitality Team schickte außerdem regelmäßig E-Mail Updates über Events und tägliche Meet Up Möglichkeiten. In den Abendstunden gab es jede Nacht ein Treffen in der Bar des Signa Hotels. Auf keinem Festival habe ich bisher erlebt, dass FilmemacherInnen so engagiert und so organisch zusammengeführt wurden wie hier.
Von mir aus eine große Empfehlung. Cinequest 2022 war ein qualitativ absolut hochwertiges Festival, das obendrein mit seiner Menschlichkeit schnell mein Herz eroberte.