D.C. Shorts Film Festival 2010
Bericht von Matthew Martinez (GEZINKTE VITAMINE)
Ich wurde zum DC Short Festival als erstmaliger Teilnehmer eingeladen, ohne zu wissen, was mich erwarten würde: Wie sollte ich meinen Film am besten vorstellen, wie würde ich am besten networken und/ oder professionelle Teilnehmer aus der Filmindustrie kennenlernen und dabei German Films angemessen repräsentieren. Glücklicherweise stellte sich meine Unsicherheit als unbegründet heraus.
Das Festival war so aufgebaut, dass jeder Teilnehmer jeden Film, der auf dem Festival läuft, sehen kann und dass die Filmemacher ständig zusammenkommen und sich gegenseitig kennenlernen können. So konnte ich einen detaillierten Überblick gewinnen, welche Art von Kurzfilmen aktuell hergestellt werden und mit welchen Themen sich die Filmemacher beschäftigen. Jeder Teilnehmer erhielt einen „All-Access-Pass“, mit dem man uneingeschränkten Zugang zu allen Festival-Veranstaltungen hatte. Das Festival fand in zwei Kinos in der Innenstadt statt. In den Sälen werden gewöhnlich Hollywood-Produktionen vorgeführt, weswegen viele Zuschauer ganz spontan Festival-Vorführungen besuchten. Die Screenings fanden vor einem Publikum statt, das aus Filmemachern, Freunden, Familienmitgliedern und Laufpublikum bestand. Durch diese Zusammensetzung bekam man ein interessantes Spektrum an Feedback und Fragen zu den Filmen und ihren jeweiligen Regisseuren. Die Vorführung meines Films fand als digitale Projektion statt. Sowohl Bild als auch Ton waren hervorragend. Im Vor- und Abspann waren Titelsequenzen der Festivalorganisatoren eingefügt, die dem Screening einen professionellen Charakter verliehen.
Nach den Screenings wurden die Filmemacher auf die Bühne gebeten, um Fragen aus dem Zuschauerraum zu beantworten. Hier konnte ich zum ersten Mal von meinen Erfahrungen als amerikanischem Regisseur, der in Berlin wohnt, erzählen. Es folgten zahlreiche Fragen zu Filmförderung und Filmfinanzierung in Europa und Deutschland, die das große Interesse an Deutschland als Filmstandort verdeutlichten.
Das Festival organisierte zahlreiche Partys, auf denen man die anderen Teilnehmer kennenlernen konnte. Ich traf bei dieser Gelegenheit auch den Festival-Leiter, Jon Gann, der sich freute, einen Teilnehmer aus Deutschland im Line-Up mit dabei zu haben. Er bat mich, mit ihm in Kontakt zu bleiben, und lud mich ein, meinen nächsten Kurzfilm direkt an Ihn zu schicken, sollte ich an einer erneuten Festivalteilnahme interessiert sein. Des Weiteren traf ich zahlreiche Mitglieder der Geschäftsführung der DC Film Alliance, denen ich das German Films Info-Material übergab.
Alles in allem war das Filmfestival hervorragend organisiert. Das Ziel der Organisatoren ist es, das Festival speziell auf die Filmemacher auszurichten. Es fanden zahlreiche Fortbildungs-Panels und Networking-Events im Laufe der Woche statt. Außerdem erhielt jeder Teilnehmer ein besonders nützliches Willkommens-Paket, zu dem auch Gutscheine für Mahlzeiten und den öffentlichen Nahverkehr gehörten. Für auswärtige Teilnehmer stellte das Festival eine Unterkunft bereit. Ich musste mich die ganze Woche über um nichts kümmern; alles war bestens vorbereitet.
Die Teilnahme am D.C. Shorts Film Festival lohnt sich!
www.dcshorts.com