VIFF Vancouver International Film Festival 2014
25.09.–10.10.2014
Bericht von Martin Wallner
Das Vancouver International Film Festival gehört mit alljährlich ca. 130.000 Zuschauern zu den fünf größten Filmfestivals in Nordamerika. Auch die Zusammensetzung des Programms richtet sich vor allem an das heimische Publikum: Über die Dauer von 16 Tagen werden nahezu 350 fiktionale und dokumentarische Kinofilme in unterschiedlichen Kategorien gezeigt, sowie verschiedene Kurzfilmprogramme. Der Hauptfokus (vor allem der Award-Kategorien) liegt dabei auf Produktionen aus Kanada und British Columbia; außerdem gibt es ein Sonderprogramm für Filme aus Ostasien. Es werden Preise im Gesamtwert von ca. 50.000 CAD vergeben. Das internationale Kurzfilmprogramm ist non-competitive.
(Fact Sheet: www.viff.org/sites/default/files/attachments/festival/2014/FactSheet2014.pdf)
Das Festival Centre liegt mitten in Downtown und sechs der sieben Festivalkinos sind in einem Umkreis von 15 Minuten bequem zu Fuß zu erreichen. Die Größe der Venues reicht dabei von Movieplex-Sälen bis hin zu kleinen Filmhochschul-Auditorien. Alle Vorstellungen waren dabei gut besucht, selbst Montagmittags.
Ein großes Plus des Festivals ist aus meiner Sicht die Atmosphäre: Beginnend mit der Abholung vom Flughafen bis zur Rückreise habe ich mich bei den stets freundlichen und gut gelaunten Volunteers immer gut aufgehoben und willkommen gefühlt. Die Organisation war unkompliziert und reibungslos, auch wenn ich zugegebenermaßen das Ticketing-System bis zum Ende nicht gänzlich verstanden habe. Während der Industry-Week bietet das Festival den Gästen immer morgens ein gemeinschaftliches Frühstück, sowie abends einen Umtrunk an. Beide Gelegenheiten eignen sich wunderbar, um in ungezwungener Atmosphäre andere Filmemacher, Produzenten und Professionals kennenzulernen. Darüber hinaus finden abends zahlreiche Partys und Events statt, so dass es eigentlich immer etwas zu tun gibt und man sich als Gast nicht hilflos verloren fühlt.
Abgesehen von diesen Events übernimmt das Festival aber leider weder Reise- noch Hotelkosten, was in meinem Fall stattdessen German Films und die Produktionsfirma Lailaps Pictures getan haben. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön dafür!
Für mich persönlich am spannendsten war die „Industry-Conference“, eine viertägige Veranstaltungsreihe, bei der zahlreiche Vertreter der nordamerikanischen Filmindustrie Vorträge und Diskussionen zu unterschiedlichen Themen hielten und man gut Kontakte knüpfen konnte (u.a. auch für German Films). Meine persönlichen Highlights in einem insgesamt hochklassigen Programm waren dabei die Diskussionen der Drehbuchautoren von „Dallas Buyers Club“ und „Snowpiercer“, die der Showrunner von „The Knick“ und „Sons of Anarchy“, sowie der Gatekeeper von HBO, FX Networks, AMC und Netflix zum Thema Stoffauswahl und Pitching.
Fazit: Wer sich für den Nordamerikanischen Film- und TV-Markt interessiert, für den ist das Vancouver International Film Festival eine spannende Alternative zum großen Bruder Toronto. Ich kann allerdings nur unbedingt empfehlen, die Reise so zu planen, dass sie mit der Industry-Conference zusammenfällt (mir war das zuvor nicht bewusst und ich hatte insofern reines Glück). In dieser Zeit finden viele interessante Veranstaltungen und Treffen statt und die Anzahl an spannenden Kontakten und Gesprächen ist ungleich höher als während der anderen Tage, an denen das Publikum im Vordergrund steht. Doch auch abgesehen davon ist Vancouver natürlich immer eine Reise wert.
Das Vancouver International Film Festival gehört mit alljährlich ca. 130.000 Zuschauern zu den fünf größten Filmfestivals in Nordamerika. Auch die Zusammensetzung des Programms richtet sich vor allem an das heimische Publikum: Über die Dauer von 16 Tagen werden nahezu 350 fiktionale und dokumentarische Kinofilme in unterschiedlichen Kategorien gezeigt, sowie verschiedene Kurzfilmprogramme. Der Hauptfokus (vor allem der Award-Kategorien) liegt dabei auf Produktionen aus Kanada und British Columbia; außerdem gibt es ein Sonderprogramm für Filme aus Ostasien. Es werden Preise im Gesamtwert von ca. 50.000 CAD vergeben. Das internationale Kurzfilmprogramm ist non-competitive.
(Fact Sheet: www.viff.org/sites/default/files/attachments/festival/2014/FactSheet2014.pdf)
Das Festival Centre liegt mitten in Downtown und sechs der sieben Festivalkinos sind in einem Umkreis von 15 Minuten bequem zu Fuß zu erreichen. Die Größe der Venues reicht dabei von Movieplex-Sälen bis hin zu kleinen Filmhochschul-Auditorien. Alle Vorstellungen waren dabei gut besucht, selbst Montagmittags.
Ein großes Plus des Festivals ist aus meiner Sicht die Atmosphäre: Beginnend mit der Abholung vom Flughafen bis zur Rückreise habe ich mich bei den stets freundlichen und gut gelaunten Volunteers immer gut aufgehoben und willkommen gefühlt. Die Organisation war unkompliziert und reibungslos, auch wenn ich zugegebenermaßen das Ticketing-System bis zum Ende nicht gänzlich verstanden habe. Während der Industry-Week bietet das Festival den Gästen immer morgens ein gemeinschaftliches Frühstück, sowie abends einen Umtrunk an. Beide Gelegenheiten eignen sich wunderbar, um in ungezwungener Atmosphäre andere Filmemacher, Produzenten und Professionals kennenzulernen. Darüber hinaus finden abends zahlreiche Partys und Events statt, so dass es eigentlich immer etwas zu tun gibt und man sich als Gast nicht hilflos verloren fühlt.
Abgesehen von diesen Events übernimmt das Festival aber leider weder Reise- noch Hotelkosten, was in meinem Fall stattdessen German Films und die Produktionsfirma Lailaps Pictures getan haben. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön dafür!
Für mich persönlich am spannendsten war die „Industry-Conference“, eine viertägige Veranstaltungsreihe, bei der zahlreiche Vertreter der nordamerikanischen Filmindustrie Vorträge und Diskussionen zu unterschiedlichen Themen hielten und man gut Kontakte knüpfen konnte (u.a. auch für German Films). Meine persönlichen Highlights in einem insgesamt hochklassigen Programm waren dabei die Diskussionen der Drehbuchautoren von „Dallas Buyers Club“ und „Snowpiercer“, die der Showrunner von „The Knick“ und „Sons of Anarchy“, sowie der Gatekeeper von HBO, FX Networks, AMC und Netflix zum Thema Stoffauswahl und Pitching.
Fazit: Wer sich für den Nordamerikanischen Film- und TV-Markt interessiert, für den ist das Vancouver International Film Festival eine spannende Alternative zum großen Bruder Toronto. Ich kann allerdings nur unbedingt empfehlen, die Reise so zu planen, dass sie mit der Industry-Conference zusammenfällt (mir war das zuvor nicht bewusst und ich hatte insofern reines Glück). In dieser Zeit finden viele interessante Veranstaltungen und Treffen statt und die Anzahl an spannenden Kontakten und Gesprächen ist ungleich höher als während der anderen Tage, an denen das Publikum im Vordergrund steht. Doch auch abgesehen davon ist Vancouver natürlich immer eine Reise wert.