18. BAFICI 2016
Das BAFICI (Buenos Aires Festival International de Cine Independiente) ist das wichtigste internationale Filmfestival Lateinamerikas. Dieses relevante Event bietet einen Blick auf das zeitgenössische Kino aus aller Welt. In der Tradition von Filmfestivals wie dem in Locarno, Rotterdam, der Viennale, oder dem FID-Marseille, interessiert sich das BAFICI besonders für innovative Formen des Filmemachens. BAFICI ist somit ein wichtiger Treffpunkt für Filmschaffende unterschiedlichster Herkunft, die nicht nur Filme sehen möchten, sondern auch Filme machen; das Festival organisiert Workshops sowie Gespräche und Meetings mit Produzenten, Programmleitern verschiedener Filmfestivals, sowie der internationalen Filmkritik. Wie die großen Filmfestivals, schafft BAFICI eine Intensive Mischung aus Filmvorführungen und Industry-Meetings.
Es war für mich eine große Freude, meinen ersten deutschen Film im BAFICI (bzw. in meinem Geburtsland) als World-Premiere zu präsentieren. Neben meinem Studium an der Filmhochschule, war für mich das BAFICI stets ein Ort, an dem ich neuen Einflüssen begegnen und mich weiterbilden konnte. Dort habe ich viele neue Filme entdeckt, die nicht nur meinen Blick, sondern auch mein Leben geändert haben. Außerdem wurden auch schon drei meiner Kurzfilme dort gezeigt (der zweite wurde in 2008 als bester Kurzfilm ausgezeichnet) und mein erster Langfilm, „La destrucción del orden vigente“, wurde vom BAL (Buenos Aires Lab, organisiert im Rahmen des BAFICI) in der Entwicklung und Realisation unterstützt. Das Festival kennt meine Arbeit und ich schätze das Festival sehr. Es war daher ein sehr schöner Kontext, um meinen Film „Panke“ zum ersten Mal zu zeigen. Der Film wurde dreimal für das allgemeine Publikum gezeigt und einmal der Presse vorgeführt, und jede Vorführung war sehr interessant und intensiv (genau wie die Stadt Buenos Aires selbst). Das Publikum in Buenos Aires wartet immer auf den April, um Filme beim BAFICI zu entdecken; denn es ist fast das einzige Mal im Jahr, das die porteños (dt.: Einwohner von Buenos Aires) eine so große Auswahl an unterschiedlichen Filme haben. Die Kinosäle waren bei den drei Vorführungen immer voll oder fast voll. Die Fragen beim Q&A nach der Vorführung waren sehr interessant und anspruchsvoll, besonders bei der dritten Projektion haben wir eine sehr interessante und lange Debatte gehabt. Es war eine sehr positive Erfahrung. Ich bin nach Berlin zurückgekommen mit dem freudigen Gefühl: Die Cinephilie in Buenos Aires ist noch ganz lebendig!