Internationales Dokumentarfilmfestival EDOC - Encuentros del Otro Cine in Quito und Guayaquil, Ecuador
09.-20.05.2018
Ein Reisebericht von Bernhard Hetzenauer (LA SOMBRA DE UN DIOS)
Mein Dokumentarfilm "La sombra de un dios", erzählt die Geschichte des indigenen mexikanischen Schamanensohnes und selbsternannten "Gottes" Faustino, der mehrere Mitglieder des Bergdorfes La Mora ermordete, und seines Cousins Ascenció. Ascenció gelang es, Hilfe zu holen und den restlichen Bewohnern das Leben zu retten. Mein Film konnte eine erfolgreiche Ecuador-Premiere beim Internationalen Dokumentarfilmfestival EDOC in Quito feiern. Dank der Unterstützung durch die AG Kurzfilm und German Films konnte der ich als Regisseur und Produzent persönlich teilnehmen. An dieser Stelle möchte ich mich nochmal herzlich für die Möglichkeit dieser wunderbaren Reise bedanken.
Der Film wurde in Quito am Freitag, 11.5., um 21:00 im Saal 2 des Filminstituts Incine, am Sonntag, 13.5., um 21:00 im Saal 1 des Arthouse-‐Kinos OchoyMedio und am Donnerstag, 17.5., um 19:00 im Kinosaal Alfredo Pareja der Casa de la Cultura Ecuatoriana jeweils mit sehr angeregten und ausgedehnten Q&As im Anschluss an die Vorführungen gezeigt. Außerdem fand eine weitere Vorstellung ohne meine Anwesenheit am Donnerstag, 10.5., um 18:00 im Muégano Teatro in Guayaquil statt. Die Publikumsgespräche in Quito waren ausgezeichnet moderiert. Da ich selbst Spanisch spreche, konnte ich die Gespräche in der Landessprache führen. Auffallend war aber auch die Professionalität der FestivalmitarbeiterInnen bei den Übersetzungen in Fremdsprachen, wenn andere eingeladene FilmemacherInnen beispielsweise auf Deutsch, Englisch oder Portugiesisch sprachen. In allen drei meiner Q&As zeigte sich das Publikum interessiert und stellte viele Fragen. Die Geschichte um den "Dios Huichol" schien das ecuadorianische Publikum auch deshalb zu interessieren, weil es im andinen Ecuador immer noch eine große Nähe der Bevölkerung zu indigener Kultur und präkolumbianischen Bräuchen gibt. Viele Fragen ergaben sich aus einer impliziten Gegenüberstellung und Vergleichen von mexikanischer und ecuadorianischer Kultur. Die tiefgehenden inhaltlichen Publikumsgespräche des EDOC vor allem auch im Anschluss an Kurzfilme ist eine Besonderheit im lateinamerikanischen Raum, wo Kurzfilme vor allem auf großen Festivals oft nicht die nötige Aufmerksamkeit erhalten. Bei den EDOC war meine Erfahrung, dass Kurz- und Langfilme durch die MitarbeiterInnen und das Publikum als ähnlich wichtig wahrgenommen wurden. Von Seiten der FestivalmitarbeiterInnen spürte man, dass es in erster Linie um die Inhalte und die filmische Form der gezeigten Arbeiten ging, und allen Publikumsgesprächen Raum gegeben wurde. Im Gegensatz zu Glamour und Oberfläche stehen bei den EDOC die Filme selbst und die eingeladenen FilmemacherInnen im Vordergrund, was sehr sympathisch ist. Dieser Umstand und das ungezwungene Ambiente erinnern ein wenig an die Hamburger Dokumentarfilmwoche.
Die Technik bei den Vorführungen war an sich in Ordnung. In einem der Kinosäle hatte ich den Eindruck, dass manche Projektionen etwas dunkel waren. Ob das am Projektor oder an der Vorführkopie der betroffenen Filme lag, weiß ich nicht. Die anderen Projektionen des Festivals waren gut. Die Vorstellungen begannen meist pünktlich, was verglichen mit vielen lateinamerikanischen Filmfestivals eine Ausnahme darstellt.
Die eingeladenen FilmemacherInnen erhielten eine Akkreditierung und freien Eintritt zu allen Filmen. Da die Programmierung äußerst umfangreich und spannend war, konnte man so viele international renommierte Dokumentarfilme, die beispielsweise auf Karlovy Vary, IDFA, Cinéma du réel oder Visions du réel reüssiert hatten, auch beim EDOC sehen. Es gab mehrere selten zu sehende Programmschwerpunkte, wie eine umfangreiche Retrospektive des Werks des mexikanischen Dokumentarfilmers Everardo González, dessen hochpolitische Filme in Mexico seit Jahren eine wichtige Gegenstimme zu Korruption, Gewalt und Televisas Medienpropaganda darstellen. Sein letzter vielfach international (u.a. bei der Berlinale) ausgezeichneter Dokumentarfilm "La libertad del diablo" wurde ebenfalls erstmals in Ecuador gezeigt, wie auch sein Abschlussfilm an der mexikanischen Filmhochschule "La canción del pulque". Auch dem Filmschaffen eines zweiten wichtigen mexikanischen Dokumentaristen, Eugenio Polgovsky, der vergangenes Jahr unerwartet gestorben war, wurde eine Werkschau gewidmet. Zu sehen waren u.a. die Filme "Trópico de cáncer", "Mitote" und "Los herederos". Dazu kam ein in Kooperation mit dem Festival de Cine Radical aus La Paz kuratiertes Sonderprogramm, das radikal-politisches Filmschaffen aus Bolivien in den Fokus rückte. Insgesamt zeigte das EDOC‐Festival dieses Jahr eine Auswahl von 138 Filmen aus 45 Ländern. Eröffnungsfilm war der spanische Goya‐Gewinner "Muchos hijos, un mono y un castillo" von Regisseur Gustavo Salmerón, der im randvollen Teatro Nacional der Casa de la Cultura Ecuatoriana präsentiert wurde. Da die Festival-Eröffnung traditionell kostenlos ist, ist sie jedes Jahr äußerst gut besucht und zählt zu den cineastischen Jahreshighlights in Quito. Eine Nebenbemerkung am Rande: Die spanischsprachigen Filme wurden meist ohne Untertitel gezeigt, die internationalen Filme allerdings mit spanischen Untertiteln, daher ist es für nicht-spanischsprachige Festivalbesucher ratsam, sich im Vorfeld über die jeweilige Sprachfassung zu erkundigen.
Zu den 2018 beim Festival anwesenden Gästen zählten neben Everardo González auch die New Yorkerin Debra Zimmerman, Direktorin der amerikanischen Organisation "Women Make Movies", die eine Masterclass über Vertriebswege, Marketing und Finanzierungsmöglichkeiten lateinamerikanischer FilmemacherInnen in den USA hielt und beim Festival vier durch "Women Make Movies" unterstützte Dokumentarfilme (u.a. "Dreamcatchers") zeigte; die chilenische Cutterin Coti Donoso, die ihr kürzlich erschienenes Buch über Dokumentarfilmmontage im Rahmen des Festivals vorstellte; die brasilianische Filmemacherin und Kamerafrau Heloisa Passos, deren Film "Construyendo puentes" zu sehen war; die ebenfalls in New York lebende Dramaturgin, Theater‐ und Filmregisseurin Elizabeth Olesker, die in ihren in Co-Regie mit Lynne Sachs entstandenen Film "The Washing Society" einführte; der deutsche Filmregisseur und HFF‐München-Absolvent Lion Bischof, dessen brisanter Film "Germania" über eine Münchner Studentenverbindung ich in einem Q&A persönlich anmoderieren durfte und die brasilianisch‐amerikanische Filmemacherin Fernanda Faya mit ihrem aktuellen Kurzfilm "O que se leva". Ein weiterer –traditioneller -– Teil des Programms ist die Sektion "Cómo nos ven, cómo nos vemos", in der in Ecuador oder von Ecuadorianern gedrehte Dokumentarfilme (dieses Jahr 16 Stück) zu sehen sind. Meistens sind die lokalen FilmemacherInnen auch vor Ort und es entsteht im Laufe des Festivals eine solidarische, familiäre Atmosphäre zwischen Locals und Gästen. Zur Abschlussveranstaltung wurde erstmals eine in der Botschaft Ecuadors in Paris entdeckte, restaurierte Fassung von "Fiestas centenarias del Ecuador" gezeigt, eine bisher unveröffentlichte Kompilation von am 24.5.1922 entstandenen Filmaufnahmen zu den Gedenkfeiern der Republik Ecuador.
Da das Festival auf Grund der schwierigen Budgetlage der Regierung Ecuadors immer wieder mit Förderengpässen Seitens der staatlichen Institutionen zu kämpfen hat, konnte das EDOC die Flugtickets der eingeladenen Gäste nicht bezahlen. Allerdings wurde vom Festival die Verpflegung der FilmemacherInnen übernommen und bei manchen eingeladenen Gästen auch die Unterkunft.
Neben den FilmemacherkollegInnen nahm ich Kontakt zu mehreren lokalen Verleihen und Festivalleitern auf (u.a. Daniel Nehm Programmleitung des Arthouse‐Kinos Ochoymedio, Orisel Castro – Programmleitung des Festival Int. de Cine de Quito, Tomas Astudillo – Filmverleih Vaivem, Gabriela Alemán – Schriftstellerin Quito/USA, Jan Vandierendonck – Direktor des Ecuadorianischen Filminstitus/Instituto de Cine y Creación Audiovisual ICCA, etc.) und stellte den Filmkatalog und die letzten Arbeiten der AG Kurzfilm vor. Die DVDs konnte ich Kino- und Festivalprogrammierern übergeben.
Die Schwachstelle der diesjährigen Festivalausgabe waren Probleme beim Transport der Vorführkopien. Dies lag meines Erachtens an der Unterfinanzierung durch die öffentlichen Stellen. Um die Kosten niedrig zu halten bat das Festival einige FilmemacherInnen, die Vorführkopien über Online-Links hochladen.
Mir ist noch wichtig anzumerken, dass die FestivalorganisatorInnen und KuratorInnen des EDOC exzellent mit international renommierten Filmfestivals wie dem z.B. IDFA, Ambulante oder internationalen Entwicklungslabors vernetzt sind. Es bleibt dem EDOC Dokumentarfilmfestival nur zu wünschen, dass es noch lange bestehen bleibt, dass die Programmleiter York Neudel und Albino Fernández Bardehle ihre mutige Programmauswahl beibehalten, und dass German Films und die AG Kurzfilm auch weiterhin die Teilnahme deutscher Filme und Filmschaffender in Ecuador unterstützen. Das Festival ist ein kleines Juwel in der üppigen lateinamerikanischen Festivalwelt und die Teilnahme nur jedem/r wärmstens ans Herz zu legen.
Ich möchte German Films für die Unterstützung danken, die es möglich machte, dass ich meinen Film "La sombra de un dios" und dass Lion Bischof seinen Film "Germania" in Ecuador präsentieren konnten. Die Unterstützung des EDOC durch German Films und die AG Kurzfilm führte zu einem inspirierenden Aufenthalt in Ecuador, der für mich in persönlicher und beruflicher Hinsicht eine große Bereicherung war.
http://festivaledoc.org
Der Film wurde in Quito am Freitag, 11.5., um 21:00 im Saal 2 des Filminstituts Incine, am Sonntag, 13.5., um 21:00 im Saal 1 des Arthouse-‐Kinos OchoyMedio und am Donnerstag, 17.5., um 19:00 im Kinosaal Alfredo Pareja der Casa de la Cultura Ecuatoriana jeweils mit sehr angeregten und ausgedehnten Q&As im Anschluss an die Vorführungen gezeigt. Außerdem fand eine weitere Vorstellung ohne meine Anwesenheit am Donnerstag, 10.5., um 18:00 im Muégano Teatro in Guayaquil statt. Die Publikumsgespräche in Quito waren ausgezeichnet moderiert. Da ich selbst Spanisch spreche, konnte ich die Gespräche in der Landessprache führen. Auffallend war aber auch die Professionalität der FestivalmitarbeiterInnen bei den Übersetzungen in Fremdsprachen, wenn andere eingeladene FilmemacherInnen beispielsweise auf Deutsch, Englisch oder Portugiesisch sprachen. In allen drei meiner Q&As zeigte sich das Publikum interessiert und stellte viele Fragen. Die Geschichte um den "Dios Huichol" schien das ecuadorianische Publikum auch deshalb zu interessieren, weil es im andinen Ecuador immer noch eine große Nähe der Bevölkerung zu indigener Kultur und präkolumbianischen Bräuchen gibt. Viele Fragen ergaben sich aus einer impliziten Gegenüberstellung und Vergleichen von mexikanischer und ecuadorianischer Kultur. Die tiefgehenden inhaltlichen Publikumsgespräche des EDOC vor allem auch im Anschluss an Kurzfilme ist eine Besonderheit im lateinamerikanischen Raum, wo Kurzfilme vor allem auf großen Festivals oft nicht die nötige Aufmerksamkeit erhalten. Bei den EDOC war meine Erfahrung, dass Kurz- und Langfilme durch die MitarbeiterInnen und das Publikum als ähnlich wichtig wahrgenommen wurden. Von Seiten der FestivalmitarbeiterInnen spürte man, dass es in erster Linie um die Inhalte und die filmische Form der gezeigten Arbeiten ging, und allen Publikumsgesprächen Raum gegeben wurde. Im Gegensatz zu Glamour und Oberfläche stehen bei den EDOC die Filme selbst und die eingeladenen FilmemacherInnen im Vordergrund, was sehr sympathisch ist. Dieser Umstand und das ungezwungene Ambiente erinnern ein wenig an die Hamburger Dokumentarfilmwoche.
Die Technik bei den Vorführungen war an sich in Ordnung. In einem der Kinosäle hatte ich den Eindruck, dass manche Projektionen etwas dunkel waren. Ob das am Projektor oder an der Vorführkopie der betroffenen Filme lag, weiß ich nicht. Die anderen Projektionen des Festivals waren gut. Die Vorstellungen begannen meist pünktlich, was verglichen mit vielen lateinamerikanischen Filmfestivals eine Ausnahme darstellt.
Die eingeladenen FilmemacherInnen erhielten eine Akkreditierung und freien Eintritt zu allen Filmen. Da die Programmierung äußerst umfangreich und spannend war, konnte man so viele international renommierte Dokumentarfilme, die beispielsweise auf Karlovy Vary, IDFA, Cinéma du réel oder Visions du réel reüssiert hatten, auch beim EDOC sehen. Es gab mehrere selten zu sehende Programmschwerpunkte, wie eine umfangreiche Retrospektive des Werks des mexikanischen Dokumentarfilmers Everardo González, dessen hochpolitische Filme in Mexico seit Jahren eine wichtige Gegenstimme zu Korruption, Gewalt und Televisas Medienpropaganda darstellen. Sein letzter vielfach international (u.a. bei der Berlinale) ausgezeichneter Dokumentarfilm "La libertad del diablo" wurde ebenfalls erstmals in Ecuador gezeigt, wie auch sein Abschlussfilm an der mexikanischen Filmhochschule "La canción del pulque". Auch dem Filmschaffen eines zweiten wichtigen mexikanischen Dokumentaristen, Eugenio Polgovsky, der vergangenes Jahr unerwartet gestorben war, wurde eine Werkschau gewidmet. Zu sehen waren u.a. die Filme "Trópico de cáncer", "Mitote" und "Los herederos". Dazu kam ein in Kooperation mit dem Festival de Cine Radical aus La Paz kuratiertes Sonderprogramm, das radikal-politisches Filmschaffen aus Bolivien in den Fokus rückte. Insgesamt zeigte das EDOC‐Festival dieses Jahr eine Auswahl von 138 Filmen aus 45 Ländern. Eröffnungsfilm war der spanische Goya‐Gewinner "Muchos hijos, un mono y un castillo" von Regisseur Gustavo Salmerón, der im randvollen Teatro Nacional der Casa de la Cultura Ecuatoriana präsentiert wurde. Da die Festival-Eröffnung traditionell kostenlos ist, ist sie jedes Jahr äußerst gut besucht und zählt zu den cineastischen Jahreshighlights in Quito. Eine Nebenbemerkung am Rande: Die spanischsprachigen Filme wurden meist ohne Untertitel gezeigt, die internationalen Filme allerdings mit spanischen Untertiteln, daher ist es für nicht-spanischsprachige Festivalbesucher ratsam, sich im Vorfeld über die jeweilige Sprachfassung zu erkundigen.
Zu den 2018 beim Festival anwesenden Gästen zählten neben Everardo González auch die New Yorkerin Debra Zimmerman, Direktorin der amerikanischen Organisation "Women Make Movies", die eine Masterclass über Vertriebswege, Marketing und Finanzierungsmöglichkeiten lateinamerikanischer FilmemacherInnen in den USA hielt und beim Festival vier durch "Women Make Movies" unterstützte Dokumentarfilme (u.a. "Dreamcatchers") zeigte; die chilenische Cutterin Coti Donoso, die ihr kürzlich erschienenes Buch über Dokumentarfilmmontage im Rahmen des Festivals vorstellte; die brasilianische Filmemacherin und Kamerafrau Heloisa Passos, deren Film "Construyendo puentes" zu sehen war; die ebenfalls in New York lebende Dramaturgin, Theater‐ und Filmregisseurin Elizabeth Olesker, die in ihren in Co-Regie mit Lynne Sachs entstandenen Film "The Washing Society" einführte; der deutsche Filmregisseur und HFF‐München-Absolvent Lion Bischof, dessen brisanter Film "Germania" über eine Münchner Studentenverbindung ich in einem Q&A persönlich anmoderieren durfte und die brasilianisch‐amerikanische Filmemacherin Fernanda Faya mit ihrem aktuellen Kurzfilm "O que se leva". Ein weiterer –traditioneller -– Teil des Programms ist die Sektion "Cómo nos ven, cómo nos vemos", in der in Ecuador oder von Ecuadorianern gedrehte Dokumentarfilme (dieses Jahr 16 Stück) zu sehen sind. Meistens sind die lokalen FilmemacherInnen auch vor Ort und es entsteht im Laufe des Festivals eine solidarische, familiäre Atmosphäre zwischen Locals und Gästen. Zur Abschlussveranstaltung wurde erstmals eine in der Botschaft Ecuadors in Paris entdeckte, restaurierte Fassung von "Fiestas centenarias del Ecuador" gezeigt, eine bisher unveröffentlichte Kompilation von am 24.5.1922 entstandenen Filmaufnahmen zu den Gedenkfeiern der Republik Ecuador.
Da das Festival auf Grund der schwierigen Budgetlage der Regierung Ecuadors immer wieder mit Förderengpässen Seitens der staatlichen Institutionen zu kämpfen hat, konnte das EDOC die Flugtickets der eingeladenen Gäste nicht bezahlen. Allerdings wurde vom Festival die Verpflegung der FilmemacherInnen übernommen und bei manchen eingeladenen Gästen auch die Unterkunft.
Neben den FilmemacherkollegInnen nahm ich Kontakt zu mehreren lokalen Verleihen und Festivalleitern auf (u.a. Daniel Nehm Programmleitung des Arthouse‐Kinos Ochoymedio, Orisel Castro – Programmleitung des Festival Int. de Cine de Quito, Tomas Astudillo – Filmverleih Vaivem, Gabriela Alemán – Schriftstellerin Quito/USA, Jan Vandierendonck – Direktor des Ecuadorianischen Filminstitus/Instituto de Cine y Creación Audiovisual ICCA, etc.) und stellte den Filmkatalog und die letzten Arbeiten der AG Kurzfilm vor. Die DVDs konnte ich Kino- und Festivalprogrammierern übergeben.
Die Schwachstelle der diesjährigen Festivalausgabe waren Probleme beim Transport der Vorführkopien. Dies lag meines Erachtens an der Unterfinanzierung durch die öffentlichen Stellen. Um die Kosten niedrig zu halten bat das Festival einige FilmemacherInnen, die Vorführkopien über Online-Links hochladen.
Mir ist noch wichtig anzumerken, dass die FestivalorganisatorInnen und KuratorInnen des EDOC exzellent mit international renommierten Filmfestivals wie dem z.B. IDFA, Ambulante oder internationalen Entwicklungslabors vernetzt sind. Es bleibt dem EDOC Dokumentarfilmfestival nur zu wünschen, dass es noch lange bestehen bleibt, dass die Programmleiter York Neudel und Albino Fernández Bardehle ihre mutige Programmauswahl beibehalten, und dass German Films und die AG Kurzfilm auch weiterhin die Teilnahme deutscher Filme und Filmschaffender in Ecuador unterstützen. Das Festival ist ein kleines Juwel in der üppigen lateinamerikanischen Festivalwelt und die Teilnahme nur jedem/r wärmstens ans Herz zu legen.
Ich möchte German Films für die Unterstützung danken, die es möglich machte, dass ich meinen Film "La sombra de un dios" und dass Lion Bischof seinen Film "Germania" in Ecuador präsentieren konnten. Die Unterstützung des EDOC durch German Films und die AG Kurzfilm führte zu einem inspirierenden Aufenthalt in Ecuador, der für mich in persönlicher und beruflicher Hinsicht eine große Bereicherung war.
http://festivaledoc.org