Trieste Film Festival 2014
Das Trieste Film Festival fand vom 17. bis zum 22. Januar 2014 zum 25. Mal statt. Mein Kurzfilm MEIN ENGEL war für den Kurzfilmwettbewerb eingeladen, und dank der Unterstützung durch German Films konnte ich gemeinsam mit meiner Schauspielerin Katerina Medvedeva für zweieinhalb Tage nach Triest reisen.
Was den Komfort angeht, war die Gästebetreuung des Festivals unschlagbar. Wir wurden am Flughafen von Venedig von einem persönlichen Fahrer abgeholt und nach Triest gefahren. Untergebracht waren wir in einem wunderschönen alten Hotel am zentralen Platz von Triest, mit Schwimmbad (!) und Frühstück in dem stilvollen angrenzenden Restaurant.
Leider erwies sich das Festival selbst für uns allerdings als etwas enttäuschend. Es fing damit an, dass wir mit unseren mitgebrachten Plakaten durch den Regen liefen auf der Suche nach einem Menschen, der uns sagen könnte, wo wir sie aufhängen können. Nach einer Stunde wurden wir sie schließlich im Festivalbüro los, bei etwas verwunderten Mitarbeitern, die offensichtlich nicht genau wussten, was sie damit anfangen sollten. Wie wir später feststellten, gab es auf dem Festival so gut wie keine Werbeflächen für Plakate oder Postkarten, die gezeigten Filme wurden kaum beworben, außer auf zwei kleinen Tischen in den Vorräumen der Kinos, auf denen sich Flyer und Postkarten häuften.
Unser Film wurde dann nur einmal gezeigt, in einem Kurzfilmblock mit 5 anderen Kurzfilmen. Leider gab es nach der Vorführung weder ein Publikumsgespräch noch ein Q&A mit einem Moderator. Wir wurden lediglich vor der Projektion des gesamten Blocks nach vorne gebeten, um uns vorzustellen und ein paar Worte zu unserem Film zu sagen. Ich fand das sehr schade, da es die Premiere des Films war und mich Reaktionen und Fragen aus dem Publikum, bzw. von einem Moderator sehr interessiert hätten.
Leider gab es auch nach den Filmvorführungen kaum Gelegenheit, mit Publikum oder anderen Filmemachern ins Gespräch zu kommen, da der enge Vorraum des Kinos für die nächste Vorführung geräumt werden musste und es außerhalb der Kinos keinen zentralen Treffpunkt für Festivalbesucher gab. So standen wir nach den Projektionen meistens ratlos auf der Straße. Wir hätten gerne andere Festivalbesucher kennengelernt und mit ihnen über die Filme gesprochen, aber es gab keinen Rahmen dafür.
Auch abends gab es so gut wie kein Rahmenprogramm, bei dem man Kontakte hätte knüpfen können. Zwar konnten wir als Festivalgäste jeden Abend in einem sehr guten Restaurant umsonst essen, aber offenbar war vielen der Weg dorthin doch zu weit, und die Anwesenden blieben an den 4er-Tischen meist unter sich. Partys gab es erstaunlicherweise keine einzige.
So bin ich nach zwei Tagen sehr wohl genährt und ausgeschlafen nach Berlin zurückgeflogen, aber mit dem etwas unguten Gefühl, dass meine Anwesenheit in Triest im Grunde nicht nötig gewesen wäre.
http://www.triestefilmfestival.it