Zuerst eine kurze Gesamtübersicht. Das internationale Filmfestival „La Cabina“ in Valencia dauert zehn Tage und zeigt mittellange Filme, deren Länge zwischen dreißig und sechzig Minuten ist. Das Programm startet am Abend und zeigt in drei Blöcken jeweils zwei Filme. Nach der Vorführung gibt es auf der Bühne des Kinos ein Gespräch, bei dem das Publikum die Möglichkeit hat, Fragen zu stellen. Das Kino liegt im Herzen der Altstadt und ist sehr schön und groß. Im Foyer und vor dem Kino gibt es Platz, um sich auszutauschen und ins Gespräch zu kommen.
Es ist ein sehr tolles, gastfreundliches und gut organisiertes Festival. Man spürt dem Team die Begeisterung und Energie für ihre Arbeit an und die Freude, wenn man anreist, um seinen Film zu präsentieren. Man spürt auch eine starke Auseinandersetzung mit den ausgewählten Filmen. Es waren Produktionen aus der ganzen Welt zu sehen und das Programm war unglaublich interessant zusammengestellt. Man taucht in die Welt der mittellangen Filme ein, die zwischen klassischen und innovativen Stilmitteln eine große Kraft erzeugen.
Jedem Filmschaffenden wird sehr viel Raum und Zeit eingeräumt sowohl vor der Vorführung als auch danach beim Publikumsgespräch. Ein bis zwei Tage vor der Vorführung gibt es ein Kamerainterview, mit dem man auf der Homepage des Festivals seinen Film vorstellen kann. Das Kulturradio lädt zu einer Live-Sendung ein, wo man über seinen Film Fragen gestellt bekommt. Auch hier ist ein Publikum anwesend, das im Anschluss an die Sendung Fragen stellen kann. In der Stadt sind überall Plakate aufgehängt und in einer beliebten Szenekneipe laufen kurze Trailer der Festivalfilme. Ein weiterer Veranstaltungsort ist die Universität von Valencia. Sie hat einen wunderschönen Innenhof, wo auch die Gewinnerfilme am Schluss des Festivals unter freiem Himmel gezeigt werden und die Abschlussparty statt findet. Dort befindet sich auch das Festivalbüro und dort werden auch die Interviews durch geführt.
Wenn man will, organisieren die Festivalmitarbeiter die komplette An- und Abreise mit Unterkunft. Es gibt eine Betreuerin, die einem die Stadt zeigt und jeden Tag bei Fragen zur Seite steht. Ich wurde vom Flughafen abgeholt und ins Hostel gebracht. Dort konnte ich mein Gepäck abstellen und wurde im Anschluss zum Essen eingeladen, wo ich die anderen Filmschaffenden kennen lernen konnte. Danach ging es zum Kamerainterview und am Abend war ich beim Radio eingeladen. Zwischendurch hat man immer wieder Zeit sich diese schöne Stadt anzuschauen. Aber es wird auch fast durchgehend ein Programm von den Mitarbeitern angeboten, an dem man teilnehmen kann. Zum Essen wird man sehr oft eingeladen, wo dann auch Leute von der Presse dabei sind und Freunde des Festivals. Am Tag meiner Vorführung wurde ich vor dem Film vorgestellt und konnte kurz etwas sagen. Nach dem Film wurden Tische und Mikros auf der Bühne aufgebaut und ich kam wie schon erwähnt mit dem Publikum und den Diskussionspartnern ins Gespräch. Das Publikum war sehr interessiert, unglaublich nett und offen. Auch vor dem Kino gingen die Gespräche weiter. Am letzten Tag wurde ein Taxi für mich organisiert, was mich zum Flughafen gebracht hat.
Ich habe dort so gute Filme gesehen und interessante Vernetzungen mit anderen Filmschaffenden aufgebaut. Man wird sehr warm aufgenommen und schnell ein Teil der Festivalfamilie. Ich bin sehr froh dort gewesen zu sein. Es war eine inspirierende und sehr schöne Zeit. Ich kann es nur weiterempfehlen.
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