Shanghai International Film Festival 2010
12.-20.06.2010
Bericht von Sebastian Mez (ERINNERE DICH ANS FLIEGEN)
Parallelsektion bietet jungen Filmemachern ein Forum, ihre Kurzfilme bis zu einer Länge von 30 Minuten in einem Wettbewerb zu präsentieren und sich den kritischen Fragen eines gemischten Publikums zu stellen.
Die Vorfreude war groß, da es zusätzlich meine erste Reise in ein asiatisches Land sein sollte. Dementsprechend überwältigend waren schon die ersten Eindrücke während der Fahrt vom Flughafen zum Hotel. Ein bisschen fühlte ich mich an Bill Murray in LOST IN TRANSLATION erinnert. Direkt im Hotel wurde klar, dass die Philosophie der Organisatoren des „Student Shorts Award“ darauf hinzielt, Filmemacher zusammenzubringen und den Austausch zu fördern. Die Tatsache, dass ich das Zimmer mit einem anderen Regisseur teilen musste, ein Zimmer, in dem das Bad vom Schlafraum lediglich durch eine Glasscheibe getrennt war, schien mir zunächst gewöhnungsbedürftig und sollte wie vermutet auch zu der einen oder anderen lustigen Situation führen. Die fehlende Privatsphäre wurde kompensiert durch die schnelle Bekanntschaft mit Gleichgesinnten aus vielen unterschiedlichen Ländern, die alle mit ihren Kurzfilmen im Studentenwettbewerb vertreten waren. Ingesamt wurden 20 Kurzfilme aus aller Welt im Studentenwettbewerb des Shanghai Filmfestivals 2010 gezeigt.
Mein Film ERINNERE DICH ANS FLIEGEN stellte den einzigen dokumentarischen Beitrag dar, während bis auf drei Animationsfilme hauptsächlich szenische Kurzfilme präsent waren. Die Filme wurden auf drei Screening-Blöcke verteilt. Am Ende eines jeden Blocks gab es ein ausgiebiges Q&A auf der Bühne. Ich konnte es mir nicht nehmen lassen, themenbedingt durch meinen Film, in dem es um einen iranischen Tänzer geht, der in seiner Heimat politisch aktiv war und deswegen verfolgt wurde, darauf hinzuweisen, dass ich Meinungsfreiheit für das wichtigste Gut des Menschen halte. Die Tatsache, dass Internetseiten wie Facebook, Youtube und Twitter in China nicht abrufbar sind, spricht für sich. Auch nach dem Q&A in der Shanghai Literature & Film Library gab es noch genügend Zeit, sich mit den Besuchern über die Filme zu unterhalten und die eine oder andere German Short Films 2010 DVD zu verteilen.
Das Schönste für mich an Filmfestivals sind die Begegnungen mit den Menschen. Ganz gleich ob Begegnungen mit anderen Filmemachern, Leuten aus der Branche oder ganz einfach nur Menschen aus der jeweiligen Stadt, die mit einem über den Film sprechen wollen. All solche Begegnungen habe ich während des Filmfestivals in Shanghai zu genüge erlebt, weshalb mir dieses Festival besonders in Erinnerung bleiben wird. Auch wenn die Akkreditierungen der Filmemacher im Studentenwettbewerb nur wenig Zugang zum eigentlichen Festival erlaubt, so wird trotzdem genügend Raum für Begegnungen geschaffen. Nicht nur während und nach den eigentlichen Screenings, sondern auch durch gemeinsame Aktivitäten wie Essen gehen, der Besuch der Expo oder um abends gemeinsam ein Vorrundenspiel der Fußballweltmeisterschaft zu sehen. Es scheint so, als sei dieser Austausch unter Filmemachern und Studenten aus aller Welt das größte Anliegen des Studentenwettbewerbs, und das ist ihnen hervorragend gelungen. Da spielen die Preise am Ende der Woche für die Filme eine eher untergeordnete Rolle.
www.siff.com
Parallelsektion bietet jungen Filmemachern ein Forum, ihre Kurzfilme bis zu einer Länge von 30 Minuten in einem Wettbewerb zu präsentieren und sich den kritischen Fragen eines gemischten Publikums zu stellen.
Die Vorfreude war groß, da es zusätzlich meine erste Reise in ein asiatisches Land sein sollte. Dementsprechend überwältigend waren schon die ersten Eindrücke während der Fahrt vom Flughafen zum Hotel. Ein bisschen fühlte ich mich an Bill Murray in LOST IN TRANSLATION erinnert. Direkt im Hotel wurde klar, dass die Philosophie der Organisatoren des „Student Shorts Award“ darauf hinzielt, Filmemacher zusammenzubringen und den Austausch zu fördern. Die Tatsache, dass ich das Zimmer mit einem anderen Regisseur teilen musste, ein Zimmer, in dem das Bad vom Schlafraum lediglich durch eine Glasscheibe getrennt war, schien mir zunächst gewöhnungsbedürftig und sollte wie vermutet auch zu der einen oder anderen lustigen Situation führen. Die fehlende Privatsphäre wurde kompensiert durch die schnelle Bekanntschaft mit Gleichgesinnten aus vielen unterschiedlichen Ländern, die alle mit ihren Kurzfilmen im Studentenwettbewerb vertreten waren. Ingesamt wurden 20 Kurzfilme aus aller Welt im Studentenwettbewerb des Shanghai Filmfestivals 2010 gezeigt.
Mein Film ERINNERE DICH ANS FLIEGEN stellte den einzigen dokumentarischen Beitrag dar, während bis auf drei Animationsfilme hauptsächlich szenische Kurzfilme präsent waren. Die Filme wurden auf drei Screening-Blöcke verteilt. Am Ende eines jeden Blocks gab es ein ausgiebiges Q&A auf der Bühne. Ich konnte es mir nicht nehmen lassen, themenbedingt durch meinen Film, in dem es um einen iranischen Tänzer geht, der in seiner Heimat politisch aktiv war und deswegen verfolgt wurde, darauf hinzuweisen, dass ich Meinungsfreiheit für das wichtigste Gut des Menschen halte. Die Tatsache, dass Internetseiten wie Facebook, Youtube und Twitter in China nicht abrufbar sind, spricht für sich. Auch nach dem Q&A in der Shanghai Literature & Film Library gab es noch genügend Zeit, sich mit den Besuchern über die Filme zu unterhalten und die eine oder andere German Short Films 2010 DVD zu verteilen.
Das Schönste für mich an Filmfestivals sind die Begegnungen mit den Menschen. Ganz gleich ob Begegnungen mit anderen Filmemachern, Leuten aus der Branche oder ganz einfach nur Menschen aus der jeweiligen Stadt, die mit einem über den Film sprechen wollen. All solche Begegnungen habe ich während des Filmfestivals in Shanghai zu genüge erlebt, weshalb mir dieses Festival besonders in Erinnerung bleiben wird. Auch wenn die Akkreditierungen der Filmemacher im Studentenwettbewerb nur wenig Zugang zum eigentlichen Festival erlaubt, so wird trotzdem genügend Raum für Begegnungen geschaffen. Nicht nur während und nach den eigentlichen Screenings, sondern auch durch gemeinsame Aktivitäten wie Essen gehen, der Besuch der Expo oder um abends gemeinsam ein Vorrundenspiel der Fußballweltmeisterschaft zu sehen. Es scheint so, als sei dieser Austausch unter Filmemachern und Studenten aus aller Welt das größte Anliegen des Studentenwettbewerbs, und das ist ihnen hervorragend gelungen. Da spielen die Preise am Ende der Woche für die Filme eine eher untergeordnete Rolle.
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