International Urban Filmfestival Tehran 2017
01.-05.08.2017
Ein Reisebericht von Oliver Kracht (TRANSIT)
Das 6th International Urban Filmfestival Tehran lud mich vom 29.7. - 06.08.2017 in die Hauptstadt des Iran ein, um am Festival persönlich teilzunehmen. Mein Kurzfilm TRANSIT lief im internationalen Kurzfilmwettbewerb.
Trotz dessen, dass der Iran am Anfang seiner Öffnung zu westlichen Welt steht, verlief meine Einreise, samt Visa- & Krankenversicherungsanträgen am Imam Khomeni Airport reibungslos, denn um dies alles kümmerten sich die Organisatoren des Festivals, so dass ich wirklich nur meinen Flug buchen musste. Vor Ort wurde ich am Flughafen abgeholt und zum Hotel gebracht. Da ich einen Tag vor Beginn des Festivals schon vor Ort war, erkundigte ich meine Umgebung auf eigene Faust. Es stellte sich als schwierig heraus, in Kontakt mit den Menschen zu kommen, denn kaum jemand auf der Strasse verstand oder sprach Englisch. So war ich froh, als ich am nächsten Morgen die Betreuerin des internationalen Teams kennenlernte, die von nun an 24h rund um die Uhr für uns da war und fantastische Arbeit leistete. Alle Mitarbeiter des Festivals sprachen English und sorgten auf das Beste für uns internationalen Gäste.
So war das tägliche Angebot unserer Betreuerin, uns ab 10 Uhr morgens Teheran, seine Filmkultur und seine Menschen zu Fuß oder im Bus näher zu bringen und ab 16:00 begannen die Projektionen im Mellat Cinema Complex, dem Austragungsort des Festivals. Wir besuchten in der Woche Filmsets, das Filmmuseeum und diverse Filmproduktionen bei der Arbeit, aber auch geschichtlich und kulturell wichtige Orte. Den Abend verbrachte ich auf dem Festivalgelände, um Filme zu schauen und in Kontakt mit den Besuchern und Filmemachern zu kommen. Alle Filme hatten englische wie persische Untertitel. Im Conference Room gab es die Möglichkeit, die jeweiligen Filmemacher der gezeigten Filme kennenzulernen. Auch sie sprachen meist Englisch und falls nicht, war immer jemand von den Organisatoren vor Ort, um zu übersetzen.
Mein Film wurde am Mittwoch den 03.08.2017 im ersten Block der Kurzfilme von 20-22 Uhr gezeigt. Die Vorführtechnik und das Kino waren einwandfrei und auf neuestem Stand. Das Kino war gut besucht und im Foyer gab es die Möglichkeit, meinen Film mit Interessierten zu besprechen. Im Kino selbst gab es leider kein Q&A.
Im Laufe der Woche, gab es mehrere Workshops, die meisten allerdings auf Persisch, was es mir unmöglich machte sie zu besuchen. Peter James, Oscar-prämierter Kameramann und Jurator für das Festival, hielt eine Masterclass. Natürlich hätte diese ergiebieger sein können, wenn nicht alles noch ins Persische übersetzt hätte werden müssen, aber, wie schon erwähnt, sprechen die wenigsten Iraner Englisch.
Ich lernte auf dem Festival verschiedene internationale Filmemacher kennen, deren Langfilme im internationalen, wie nationalen Wettbewerb liefen. Die Bindungen in der int. Gruppe war natürlich dementsprechend stärker, da wir sprachlich eher isoliert waren. So muss ich gestehen, dass meine Vernetzung in die iranische Filmwelt eher gering ausgefallen ist, ich aber dafür umso intensiver mit tollen Regisseuren und Produzenten aus Brasilien, Australien, Russland, Türkei und aus Georgien in Kontakt gekommen bin und als Mitstreiter gewinnen konnte. Das Festival lohnt sich also aus dieser Perspektive sehr.
Als Regisseur war es für mich ebenso eine interessante Erfahrung, da ich an diversen Pressekonferenzen und Fernsehinterviews aktiv teilnehmen und meine Fähigkeiten darin üben konnte. Auch veranstalteten die Organisatoren eine Q&A Session mit uns Regisseuren in denen wir das Thema “Kreativität und deren Nutzung in der Filmherstellung“ über drei Stunden persönlich mit dem Publikum diskutierten. Auch hier ist das einzige Manko die Übersetzung ins Persische.
Alles in allem empfehle ich dieses Festival sehr. Nicht nur aufgrund der Erweiterung des persönlichen, menschlichen Horizonts und der starken internationalen Vernetzungsmöglichkeit, sondern vor allem wegen dem Land selbst, dem Prozess in dem es sich befindet und der fast schon diplomatischen Bedeutung, die wir internationalen Gäste damit hatten. Meine Meinung ist, dass es unserer Gemeinschaft nur gut tut, sich mit Ländern, die so lange verschlossen waren, zu verbinden, auszutauschen und ihnen damit näher zu rücken, ihre Werte und unsere zu diskutieren, in Frage zu stellen und damit in einen Dialog zu treten.
Danke an German Films für diese Möglichkeit.
www.urbanfilmfest.org
Trotz dessen, dass der Iran am Anfang seiner Öffnung zu westlichen Welt steht, verlief meine Einreise, samt Visa- & Krankenversicherungsanträgen am Imam Khomeni Airport reibungslos, denn um dies alles kümmerten sich die Organisatoren des Festivals, so dass ich wirklich nur meinen Flug buchen musste. Vor Ort wurde ich am Flughafen abgeholt und zum Hotel gebracht. Da ich einen Tag vor Beginn des Festivals schon vor Ort war, erkundigte ich meine Umgebung auf eigene Faust. Es stellte sich als schwierig heraus, in Kontakt mit den Menschen zu kommen, denn kaum jemand auf der Strasse verstand oder sprach Englisch. So war ich froh, als ich am nächsten Morgen die Betreuerin des internationalen Teams kennenlernte, die von nun an 24h rund um die Uhr für uns da war und fantastische Arbeit leistete. Alle Mitarbeiter des Festivals sprachen English und sorgten auf das Beste für uns internationalen Gäste.
So war das tägliche Angebot unserer Betreuerin, uns ab 10 Uhr morgens Teheran, seine Filmkultur und seine Menschen zu Fuß oder im Bus näher zu bringen und ab 16:00 begannen die Projektionen im Mellat Cinema Complex, dem Austragungsort des Festivals. Wir besuchten in der Woche Filmsets, das Filmmuseeum und diverse Filmproduktionen bei der Arbeit, aber auch geschichtlich und kulturell wichtige Orte. Den Abend verbrachte ich auf dem Festivalgelände, um Filme zu schauen und in Kontakt mit den Besuchern und Filmemachern zu kommen. Alle Filme hatten englische wie persische Untertitel. Im Conference Room gab es die Möglichkeit, die jeweiligen Filmemacher der gezeigten Filme kennenzulernen. Auch sie sprachen meist Englisch und falls nicht, war immer jemand von den Organisatoren vor Ort, um zu übersetzen.
Mein Film wurde am Mittwoch den 03.08.2017 im ersten Block der Kurzfilme von 20-22 Uhr gezeigt. Die Vorführtechnik und das Kino waren einwandfrei und auf neuestem Stand. Das Kino war gut besucht und im Foyer gab es die Möglichkeit, meinen Film mit Interessierten zu besprechen. Im Kino selbst gab es leider kein Q&A.
Im Laufe der Woche, gab es mehrere Workshops, die meisten allerdings auf Persisch, was es mir unmöglich machte sie zu besuchen. Peter James, Oscar-prämierter Kameramann und Jurator für das Festival, hielt eine Masterclass. Natürlich hätte diese ergiebieger sein können, wenn nicht alles noch ins Persische übersetzt hätte werden müssen, aber, wie schon erwähnt, sprechen die wenigsten Iraner Englisch.
Ich lernte auf dem Festival verschiedene internationale Filmemacher kennen, deren Langfilme im internationalen, wie nationalen Wettbewerb liefen. Die Bindungen in der int. Gruppe war natürlich dementsprechend stärker, da wir sprachlich eher isoliert waren. So muss ich gestehen, dass meine Vernetzung in die iranische Filmwelt eher gering ausgefallen ist, ich aber dafür umso intensiver mit tollen Regisseuren und Produzenten aus Brasilien, Australien, Russland, Türkei und aus Georgien in Kontakt gekommen bin und als Mitstreiter gewinnen konnte. Das Festival lohnt sich also aus dieser Perspektive sehr.
Als Regisseur war es für mich ebenso eine interessante Erfahrung, da ich an diversen Pressekonferenzen und Fernsehinterviews aktiv teilnehmen und meine Fähigkeiten darin üben konnte. Auch veranstalteten die Organisatoren eine Q&A Session mit uns Regisseuren in denen wir das Thema “Kreativität und deren Nutzung in der Filmherstellung“ über drei Stunden persönlich mit dem Publikum diskutierten. Auch hier ist das einzige Manko die Übersetzung ins Persische.
Alles in allem empfehle ich dieses Festival sehr. Nicht nur aufgrund der Erweiterung des persönlichen, menschlichen Horizonts und der starken internationalen Vernetzungsmöglichkeit, sondern vor allem wegen dem Land selbst, dem Prozess in dem es sich befindet und der fast schon diplomatischen Bedeutung, die wir internationalen Gäste damit hatten. Meine Meinung ist, dass es unserer Gemeinschaft nur gut tut, sich mit Ländern, die so lange verschlossen waren, zu verbinden, auszutauschen und ihnen damit näher zu rücken, ihre Werte und unsere zu diskutieren, in Frage zu stellen und damit in einen Dialog zu treten.
Danke an German Films für diese Möglichkeit.
www.urbanfilmfest.org