Sundance Film Festival 2019
Sundance gilt als das wichtigste Festival für Independent-Filme in Nord-Amerika. Für uns war es eine große Ehre mit unserem Kurzfilm „Obon“ für den Kurzfilm-Wettbewerb für Animation ausgewählt worden zu sein. Die ersten Termine des Festivals ist ein Meet&Greet in New York Ende Dezember und LA Anfang Januar, bei dem sich das Sundance-Team vorstellt und die Filmemacher in die Sundance Familie aufnimmt. Ein großer Schritt. Wer hier dabei ist, hat den Respekt der amerikanischen Filmszene sicher.
Sobald die Festivalzusage erfolgt, macht es Sinn sich möglichst bald eine Unterkunft in Park City zu sichern. Die Preise sind horrend in der Festivalwoche. Wenn man in Park City eintrifft, wird schnell klar, warum das so ist. Der kleine Skiort platzt aus allen Nähten. Die gesamte amerikanische Filmbranche ist zu Gast. In den Restaurants der Mainstreet müssen die Gäste mit zumindest 1 ½ Stunden Wartezeit rechnen, bevor man einen Platz ergattert.
Am ersten Morgen nach unserer Anreise waren wir im etwa eine Stunde von Park City entfernten Sundance Resort zum traditionellen Directors Brunch mit Robert Redford eingeladen. Dort konnten wir die teilnehmenden Filmemacher kennenlernen und wurden von der Hollywood-Legende willkommen geheißen.
Die Screenings in Salt Lake City und Park City waren immer ausverkauft und die Stimmung wunderbar. Das Festival ist perfekt durchorganisiert. Wir hatten stets sehr nette Koordinatoren, die uns durch die Woche navigiert haben. Ein Highlight war das Schulscreening mit anschließendem Q&A in der Park City Highschool, bei dem die Schüler uns kleine Post-Its mit ihren Kommentaren zum Film überreichten.
Die Zeit abseits der Screenings war voll mit Empfängen und Partys. Zudem war unser Publishing Agent vor Ort und arrangierte Interview-Termine mit lokalen Radio und Fernsehstationen, die ausgiebig über das Festival berichteten. Die Strahlkraft von Sundance ist enorm. Allein durch unsere Teilnahme hatten wir Anfragen zu Treffen mit Developern von Netflix und Programern von HotDocs und Aspen.
Vor Sundance waren wir bereits 8 Monate auf Festivaltour und erwarteten, dass nun die Nachfrage etwas abflacht. Doch mit der Teilnahme hier kamen viele Anfragen von renommierten internationalen Filmfestivals und wir erleben nun einen tollen zweiten Frühling.
Zum Schluss das Beste: Jedem, der Sundance besucht, möchte ich ans Herz legen, den geschenkten Skipass auszunutzen. Das Skigebiet in Park City ist riesig und die Pisten haben alle erdenklichen Schwierigkeitsgrade. Für jeden ist etwas Passendes dabei - sei es auch nur, ein wunderbares Mittagessen in einer der unzähligen Berghütten.