Frameline 2010
17.-27.6.2010
Bericht von Christoph Scheermann (FRISCHLUFT-THERAPIE)
Zuerst die Fakten:
Frameline ist mit seiner langjährigen, erfolgreichen Laufzeit seit 1977 ein Festival mit international herausragender Bedeutung.
Seit 1981 ist Frameline der einzige gemeinnützige Film-Vertrieb. Durch die Auswertung des Festivals werden Universitäten, Büchereien, Filmfestivals mit internationalen Filmtiteln beliefert. So erreichen die Filme Tausende von Studenten, Ausbilder und helfen bei der Aufklärungsarbeit im LGBT-Bereich. Im Netzwerk sind mehr als 250 ausgezeichnete Filme, so dass Frameline in Nordamerika ein hohes Renommee als Festival und als qualitativ hochwertige Marke im Filmverleih genießt.
Jetzt der persönliche Eindruck:
Wow:
Das Kino verdient die Bezeichnung Lichtspielhaus. The Castro ist 1922 erbaut worden und hat den Charme aus genau dieser Zeit. Ein Kronleuchter an der Decke taucht den Saal in festliches Licht. Eine Orgel fährt aus dem Boden auf die Bühne und stimmt ein, bevor die Filme starten. 1400 Gäste auf Balkon und Hauptparkett. Man kommt hier nicht zum Filme schauen, sondern um Kino zu feiern.
Sicherlich etwas feierlich das Entrée, aber:
Dahinter steckt ein Stück Wahrheit über die Eigenheit des Publikums in San Francisco. Zuschauer hier sind anders. Und das haben mir alle Festivalmacher bestätigt, die ich vor Ort getroffen habe.
Das Publikum in San Francisco schaut keine Filme, es erlebt sie. Kann Vorteile, aber auch Nachteile haben. Szenen-Applaus und Gelächter aus vollem Herzen. Aber auch Buh und Szzz, wenn es nicht gefällt.
Das Castro Theater:
Es ist das Herzstück des Festivals in der Castro Street, die das Zentrum der Gay-Community in San Francisco ist. Insgesamt finden hier 200 Filme aus 30 Nationen den Weg auf die große Leinwand. Nicht nur im Castro Theater; es werden noch zwei weitere Kinos bespielt. Das Roxie und das Victoria. Beide sind kleiner, aber mit demselben Charme. Nach Festival-Angaben sind 2010 wieder mehr als 60.000 Besucher gekommen, die ich gefühlt durchaus bestätigen kann.
Kurzfilme bei Frameline:
Insgesamt 17 Kurzfilmprogramme mit durchschnittlich 6-8 Filmen wurden gezeigt. Insgesamt eine gelungene Mischung zwischen Low&No-Budget-Filmen und Kurzfilmen mit hohem Produktions-Value.
Ich hatte die Ehre mit zwei Filmen beim Festival eingeladen zu sein. TORTEN IM SAND/ CAKES AND SAND wurde am ersten Festivaltag im Kurzfilmblock „Curious Thing“ gezeigt.
Diese Filme waren überwiegend aus dem Low-Budget-Bereich und aus den USA, aber von der Erzählweise erfrischend anders. Zu erwähnen ist die Produktion AFTER von Mark Pariselli aus Kanada.
Warum erfrischend anders? Im Vergleich hierzu die Kurzfilmblöcke „Fun in Boys’ Shorts“ und „Are You Krazy“. Beide Programme zeigen fast ausschließlich amerikanische Filme mit hohem Budget. Inhaltlich sind sie – aus meiner Sicht – aber keineswegs stärker oder annähernd so überraschend wie die Low-Budget-Produktionen.
Präsentation im Scheinwerferlicht:
Trotz Kurzfilm, trotz Low Budget ist die Präsentation im Castro Theater einfach gigantisch. Für den ersten Kurzfilmblock bittet Executive Director K.C. Price die Filmemacher vor dem Screening auf die Bühne und gibt die Chance, den eigenen Film zu präsentieren. Am Ende folgt das bekannte Q&A – hervorragend organisiert mit vielen Volunteers und genügend Funk-Mikrofonen im Publikum. Das Team von Frameline hat mehr als 400 Volunteers für die Betreuung der anwesenden Filmemacher vor Ort im Einsatz und ihnen wird auch brav vor jeder Vorstellung gebührend gedankt.
Und nun das mit dem Scheinwerferlicht:
Wenn Du im Castro auf der Bühne stehst, siehst Du nichts mehr vom Publikum. 3 Mega-Lampen prallen auf die Bühne. Ist aber gut fürs Ego. Denn es beflügelt.
Für TORTEN IM SAND gibt es in der Online-Review gleich Anmerkung: CAKES AND SAND(dir. Christoph Scheermann, Germany, 2010, 16 min.) Perhaps the most vivacious of the directors present was Christoph Scheermann, who introduced what some audience members felt was the most ambivalent film of the program. (I certainly didn't think that!) A couple take of for a weekend, where they will be faced with the dilemma that may stand in the way of the future of their relationship. In an odd way, it was reminiscent of TWO FOR THE ROAD. The performers are likable enough and the situation is realistic and not overly theatrical in its execution. Though one senses that a feature length film is its ultimate aim, its present length is just perfect.
FRISCHLUFT-THERAPIE:
FRESH AIR THERAPY wurde als Teil des lesbischen Kurzfilmprogramms „One Night“ im Roxie Theater gezeigt. Kleineres Kino, aber proppevoll und mit einem Knistern in der Luft. Auch dieses Programm war erfrischend anders und nur selten amerikanisch-mainstreamig. Zu erwähnen hier ist das Drama PINK RIVER aus Bosnien Herzegowina. Und zu erwähnen ist auch ein engagiertes Publikum, dem beim Q&A lange nicht die Puste ausgeht.
Merchandise:
Da ich vom ersten Screening schon wusste, wie feierlaunig San Franciscos Publikum ist, habe ich Geschenke mitgebracht. T-Shirts und Mousepads. In Europa wäre das Publikum irritiert gewesen, hier kann man so was machen. Und es war ein Riesenspaß. Die Leute sind nicht schüchtern, kommen nach der Vorstellung zu Dir, stellen (noch mehr) Fragen und loben und kritisieren auch ungeniert. Da kommen zum Beispiel neue Vorschläge für die Übersetzung des Titels.
Von Frühstück bis Feierabend – alles ist organisiert:
Frühstück im „Mezzanine“, der Festival-Lounge im ersten Rang um 11 Uhr. Feierabend-Drinks von 17 bis 19 Uhr in der Gay Bar gegenüber. So stellen die Festivalmacher sicher, dass sich Filmemacher und Programm-Macher sowie Direktoren anderer Festivals unbedingt über den Weg laufen. Visitenkarten-Austauschen ist die heimliche Disziplin und Amerikaner sind verdammt gut darin. Ansonsten kann man sich Dank der Anwesenheitsliste per Email oder SMS zum Free-Drink verabreden.
Für die Präsentation von FRISCHLUFT-THERAPIE habe ich sogar Press Kits für die Hosentasche anfertigen lassen. Hat prompt Aufmerksamkeit gebracht. Sofort wird drin rumgeblättert, Bilder werden angeguckt und das Interesse ist geweckt. So lässt sich leicht über die Förderung von AG Kurzfilm und German Films sprechen. So gelangen Kataloge und Screener des deutschen Kurzfilms direkt in die Hände von Festivalmachern und amerikanischen TV-Sendern, die Sparten-Programme von schwullesbischen Kurzfilmen anbieten (Bsp. Logo und Here Media).
Aber es muss nicht immer ganz offiziell sein:
Beim Check-In gibt es eine Liste mit offiziellen Frameline-Parties (vielen Dank an den Sponsor Skyy Vodka) und mit inoffiziellen Parties, wo man immerhin mit dem Festival-Anhänger meist for free reinkommt. Auch das ist eine geschickte Hilfe zum Socialising! Top-Thema des Tages: Wie war die Party gestern und zu welcher gehst Du heute? Garantiert auch hier wieder, dass Du als Filmemacher mit Kollegen und Festival-Direktoren ins Gespräch kommst. Und man darf in Amerika zwischen Vodka Pfirsich und Vodka Cranberry auch geschäftlich reden und Visitenkarten und Einladungen zum Screening verteilen. Das gehört zum guten Ton, habe ich gelernt.
Jeder hat sein eigenes Postfach:
Ingesamt habe die Chance gehabt, mit 12 Festival-Direktoren persönlich in Kontakt zu treten. Drei Festivals haben bereits FRISCHLUFT-THERAPIE eingeladen. Die restlichen sind noch in der Auswahl.
Wer es nicht schafft, mit allen persönlich in Kontakt zu treten, kann das per „Post“ machen. Große Ordner warten hungrig auf Screener und Kontakte und Einladungen, daneben ein Flyer-Tisch, der ausschaut wie ein Gabentisch und jeden Tag größer wird. Trotz I-Pad wird die altmodische Hauspost hier von allen Teilnehmern sehr geschätzt.
Jeder Filmemacher hat DVDs in der Hosentasche
Das Feedback für beide Filme ist groß. Anstatt die Screener per Post zu schicken, kann ich sie im Postfach hinterlegen – toll, spart Porto. Außerdem ist es gut, wenn die Festivals die Filme nach dem Screening direkt anfragen, denn so werden die für Amerika typischen Anmeldegebühren meist erlassen. Oder spätestens nach dem Vodka Cranberry.
Fazit:
Das Festival ist groß und hervorragend organisiert und fühlt sich dennoch familiär an. Auch wenn es vor jeder der 300 Vorstellung laut verkündet wurde, auch von mir noch mal ein Dankeschön an die mehr als 400 Volunteers.
Das Besondere aber: Das Publikum. Und das Festspielhaus! Der 20er-Jahre-Charme aller 3 Kinos macht die Präsentation des eigenen Films zu etwas Außergewöhnlichem. Allerdings könnte es noch mehr Events zum Networking zwischen Filmemachern, Festival-Machern und vor allem Verleihern und TV-Sendern geben. Leider waren nicht sehr viele Verleiher und TV-Sender anwesend. Abschließend vergebe ich 8,5 von 10 Punkten.
Aktivitäten und Kontakte für AG Kurzfilm und German Films
Screener-DVDs u. a. persönlich weitergegeben an:
K.C. Price and Jennifer Morris, Festival Directors of Frameline
(Frameline gibt es seit 34 Jahren und ist international das größte Festival im LGBT-Bereich)
Roberto Appicciafoco, Festival Directors of Southwest Gay&Lesbian Film Fest, New Mexico
(großes Festival in New Mexico)
Deb Riney, Festival Director of Savanna Gay & Lesbian Film Society
(ganz junges Festival, jetzt im 2. Jahr)
Kataloge u. a. persönlich weitergegeben an:
K.C. Price and Jennifer Morris, Festival Directors of Frameline
Roberto Appicciafoco, Festival Directors of Southwest Gay&Lesbian Film Fest, New Mexico
Deb Riney, Festival Director of Savanna Gay & Lesbian Film Society
Logo Short Film Channel
Catherine and Charlie, Festival Dirctors of Image Nation Montreal Gay & Lesbian Film Fest
Michael Gamilla, Festival Director of Image Out
Aileen Lauer and Lou Camera, Programming Committee of Sacramento International Gay & Lesbian FF
www.frameline.org
Zuerst die Fakten:
Frameline ist mit seiner langjährigen, erfolgreichen Laufzeit seit 1977 ein Festival mit international herausragender Bedeutung.
Seit 1981 ist Frameline der einzige gemeinnützige Film-Vertrieb. Durch die Auswertung des Festivals werden Universitäten, Büchereien, Filmfestivals mit internationalen Filmtiteln beliefert. So erreichen die Filme Tausende von Studenten, Ausbilder und helfen bei der Aufklärungsarbeit im LGBT-Bereich. Im Netzwerk sind mehr als 250 ausgezeichnete Filme, so dass Frameline in Nordamerika ein hohes Renommee als Festival und als qualitativ hochwertige Marke im Filmverleih genießt.
Jetzt der persönliche Eindruck:
Wow:
Das Kino verdient die Bezeichnung Lichtspielhaus. The Castro ist 1922 erbaut worden und hat den Charme aus genau dieser Zeit. Ein Kronleuchter an der Decke taucht den Saal in festliches Licht. Eine Orgel fährt aus dem Boden auf die Bühne und stimmt ein, bevor die Filme starten. 1400 Gäste auf Balkon und Hauptparkett. Man kommt hier nicht zum Filme schauen, sondern um Kino zu feiern.
Sicherlich etwas feierlich das Entrée, aber:
Dahinter steckt ein Stück Wahrheit über die Eigenheit des Publikums in San Francisco. Zuschauer hier sind anders. Und das haben mir alle Festivalmacher bestätigt, die ich vor Ort getroffen habe.
Das Publikum in San Francisco schaut keine Filme, es erlebt sie. Kann Vorteile, aber auch Nachteile haben. Szenen-Applaus und Gelächter aus vollem Herzen. Aber auch Buh und Szzz, wenn es nicht gefällt.
Das Castro Theater:
Es ist das Herzstück des Festivals in der Castro Street, die das Zentrum der Gay-Community in San Francisco ist. Insgesamt finden hier 200 Filme aus 30 Nationen den Weg auf die große Leinwand. Nicht nur im Castro Theater; es werden noch zwei weitere Kinos bespielt. Das Roxie und das Victoria. Beide sind kleiner, aber mit demselben Charme. Nach Festival-Angaben sind 2010 wieder mehr als 60.000 Besucher gekommen, die ich gefühlt durchaus bestätigen kann.
Kurzfilme bei Frameline:
Insgesamt 17 Kurzfilmprogramme mit durchschnittlich 6-8 Filmen wurden gezeigt. Insgesamt eine gelungene Mischung zwischen Low&No-Budget-Filmen und Kurzfilmen mit hohem Produktions-Value.
Ich hatte die Ehre mit zwei Filmen beim Festival eingeladen zu sein. TORTEN IM SAND/ CAKES AND SAND wurde am ersten Festivaltag im Kurzfilmblock „Curious Thing“ gezeigt.
Diese Filme waren überwiegend aus dem Low-Budget-Bereich und aus den USA, aber von der Erzählweise erfrischend anders. Zu erwähnen ist die Produktion AFTER von Mark Pariselli aus Kanada.
Warum erfrischend anders? Im Vergleich hierzu die Kurzfilmblöcke „Fun in Boys’ Shorts“ und „Are You Krazy“. Beide Programme zeigen fast ausschließlich amerikanische Filme mit hohem Budget. Inhaltlich sind sie – aus meiner Sicht – aber keineswegs stärker oder annähernd so überraschend wie die Low-Budget-Produktionen.
Präsentation im Scheinwerferlicht:
Trotz Kurzfilm, trotz Low Budget ist die Präsentation im Castro Theater einfach gigantisch. Für den ersten Kurzfilmblock bittet Executive Director K.C. Price die Filmemacher vor dem Screening auf die Bühne und gibt die Chance, den eigenen Film zu präsentieren. Am Ende folgt das bekannte Q&A – hervorragend organisiert mit vielen Volunteers und genügend Funk-Mikrofonen im Publikum. Das Team von Frameline hat mehr als 400 Volunteers für die Betreuung der anwesenden Filmemacher vor Ort im Einsatz und ihnen wird auch brav vor jeder Vorstellung gebührend gedankt.
Und nun das mit dem Scheinwerferlicht:
Wenn Du im Castro auf der Bühne stehst, siehst Du nichts mehr vom Publikum. 3 Mega-Lampen prallen auf die Bühne. Ist aber gut fürs Ego. Denn es beflügelt.
Für TORTEN IM SAND gibt es in der Online-Review gleich Anmerkung: CAKES AND SAND(dir. Christoph Scheermann, Germany, 2010, 16 min.) Perhaps the most vivacious of the directors present was Christoph Scheermann, who introduced what some audience members felt was the most ambivalent film of the program. (I certainly didn't think that!) A couple take of for a weekend, where they will be faced with the dilemma that may stand in the way of the future of their relationship. In an odd way, it was reminiscent of TWO FOR THE ROAD. The performers are likable enough and the situation is realistic and not overly theatrical in its execution. Though one senses that a feature length film is its ultimate aim, its present length is just perfect.
FRISCHLUFT-THERAPIE:
FRESH AIR THERAPY wurde als Teil des lesbischen Kurzfilmprogramms „One Night“ im Roxie Theater gezeigt. Kleineres Kino, aber proppevoll und mit einem Knistern in der Luft. Auch dieses Programm war erfrischend anders und nur selten amerikanisch-mainstreamig. Zu erwähnen hier ist das Drama PINK RIVER aus Bosnien Herzegowina. Und zu erwähnen ist auch ein engagiertes Publikum, dem beim Q&A lange nicht die Puste ausgeht.
Merchandise:
Da ich vom ersten Screening schon wusste, wie feierlaunig San Franciscos Publikum ist, habe ich Geschenke mitgebracht. T-Shirts und Mousepads. In Europa wäre das Publikum irritiert gewesen, hier kann man so was machen. Und es war ein Riesenspaß. Die Leute sind nicht schüchtern, kommen nach der Vorstellung zu Dir, stellen (noch mehr) Fragen und loben und kritisieren auch ungeniert. Da kommen zum Beispiel neue Vorschläge für die Übersetzung des Titels.
Von Frühstück bis Feierabend – alles ist organisiert:
Frühstück im „Mezzanine“, der Festival-Lounge im ersten Rang um 11 Uhr. Feierabend-Drinks von 17 bis 19 Uhr in der Gay Bar gegenüber. So stellen die Festivalmacher sicher, dass sich Filmemacher und Programm-Macher sowie Direktoren anderer Festivals unbedingt über den Weg laufen. Visitenkarten-Austauschen ist die heimliche Disziplin und Amerikaner sind verdammt gut darin. Ansonsten kann man sich Dank der Anwesenheitsliste per Email oder SMS zum Free-Drink verabreden.
Für die Präsentation von FRISCHLUFT-THERAPIE habe ich sogar Press Kits für die Hosentasche anfertigen lassen. Hat prompt Aufmerksamkeit gebracht. Sofort wird drin rumgeblättert, Bilder werden angeguckt und das Interesse ist geweckt. So lässt sich leicht über die Förderung von AG Kurzfilm und German Films sprechen. So gelangen Kataloge und Screener des deutschen Kurzfilms direkt in die Hände von Festivalmachern und amerikanischen TV-Sendern, die Sparten-Programme von schwullesbischen Kurzfilmen anbieten (Bsp. Logo und Here Media).
Aber es muss nicht immer ganz offiziell sein:
Beim Check-In gibt es eine Liste mit offiziellen Frameline-Parties (vielen Dank an den Sponsor Skyy Vodka) und mit inoffiziellen Parties, wo man immerhin mit dem Festival-Anhänger meist for free reinkommt. Auch das ist eine geschickte Hilfe zum Socialising! Top-Thema des Tages: Wie war die Party gestern und zu welcher gehst Du heute? Garantiert auch hier wieder, dass Du als Filmemacher mit Kollegen und Festival-Direktoren ins Gespräch kommst. Und man darf in Amerika zwischen Vodka Pfirsich und Vodka Cranberry auch geschäftlich reden und Visitenkarten und Einladungen zum Screening verteilen. Das gehört zum guten Ton, habe ich gelernt.
Jeder hat sein eigenes Postfach:
Ingesamt habe die Chance gehabt, mit 12 Festival-Direktoren persönlich in Kontakt zu treten. Drei Festivals haben bereits FRISCHLUFT-THERAPIE eingeladen. Die restlichen sind noch in der Auswahl.
Wer es nicht schafft, mit allen persönlich in Kontakt zu treten, kann das per „Post“ machen. Große Ordner warten hungrig auf Screener und Kontakte und Einladungen, daneben ein Flyer-Tisch, der ausschaut wie ein Gabentisch und jeden Tag größer wird. Trotz I-Pad wird die altmodische Hauspost hier von allen Teilnehmern sehr geschätzt.
Jeder Filmemacher hat DVDs in der Hosentasche
Das Feedback für beide Filme ist groß. Anstatt die Screener per Post zu schicken, kann ich sie im Postfach hinterlegen – toll, spart Porto. Außerdem ist es gut, wenn die Festivals die Filme nach dem Screening direkt anfragen, denn so werden die für Amerika typischen Anmeldegebühren meist erlassen. Oder spätestens nach dem Vodka Cranberry.
Fazit:
Das Festival ist groß und hervorragend organisiert und fühlt sich dennoch familiär an. Auch wenn es vor jeder der 300 Vorstellung laut verkündet wurde, auch von mir noch mal ein Dankeschön an die mehr als 400 Volunteers.
Das Besondere aber: Das Publikum. Und das Festspielhaus! Der 20er-Jahre-Charme aller 3 Kinos macht die Präsentation des eigenen Films zu etwas Außergewöhnlichem. Allerdings könnte es noch mehr Events zum Networking zwischen Filmemachern, Festival-Machern und vor allem Verleihern und TV-Sendern geben. Leider waren nicht sehr viele Verleiher und TV-Sender anwesend. Abschließend vergebe ich 8,5 von 10 Punkten.
Aktivitäten und Kontakte für AG Kurzfilm und German Films
Screener-DVDs u. a. persönlich weitergegeben an:
K.C. Price and Jennifer Morris, Festival Directors of Frameline
(Frameline gibt es seit 34 Jahren und ist international das größte Festival im LGBT-Bereich)
Roberto Appicciafoco, Festival Directors of Southwest Gay&Lesbian Film Fest, New Mexico
(großes Festival in New Mexico)
Deb Riney, Festival Director of Savanna Gay & Lesbian Film Society
(ganz junges Festival, jetzt im 2. Jahr)
Kataloge u. a. persönlich weitergegeben an:
K.C. Price and Jennifer Morris, Festival Directors of Frameline
Roberto Appicciafoco, Festival Directors of Southwest Gay&Lesbian Film Fest, New Mexico
Deb Riney, Festival Director of Savanna Gay & Lesbian Film Society
Logo Short Film Channel
Catherine and Charlie, Festival Dirctors of Image Nation Montreal Gay & Lesbian Film Fest
Michael Gamilla, Festival Director of Image Out
Aileen Lauer and Lou Camera, Programming Committee of Sacramento International Gay & Lesbian FF
www.frameline.org