Festival des Films du Monde | FFM 2011
18.-28.08.2011
Bericht von Justin Koch (DER BADEANZUG)
Die Sonnenstrahlen an meinem letzten Festivaltag tauchten die Terrasse des Rathauses beim Empfang des Bürgermeisters in Montréal in grelles Licht. Ich unterhielt mich angeregt mit Regisseuren aus der ganzen Welt über das Festival. Wir hatten lange Tage hinter uns, insgesamt 383 internationale Filme waren während des 18.-28. Augusts 2011 auf dem 35. World Film Festival Montréal zu sehen. Mein Kurzfilm DER BADEANZUG hatte dort seine Weltpremiere, und lief insgesamt vier Mal. So oft wohl auch, weil Kurzfilme auf dem Festival vor Langfilmen geschaltet sind und in meinem Fall der kontroverse spanische Spielfilm das Publikum anzog. Vielleicht auch, weil ich meinen Film in Frankreich gedreht habe und ein großer Teil Montreáls französischsprachig ist. Manche kamen daher nur wegen meines Kurzfilms, was mich erstaunte. Somit waren die Vorstellungen voll, die Reaktionen des äußerst filminteressierten Publikums toll und die Feuertaufe für den Film äußerst gelungen. Den anderen Filmemachern, mit denen man sehr leicht ins Gespräch kommt, erging es ähnlich. Volle Säle, ein guter Austausch untereinander und mit dem Publikum. Überraschend, wie viele deutsche Filme liefen und wie viele Filmemacher die Gelegenheit nutzten, hier ihren Film persönlich zu präsentieren.
Die Betreuung durch das Festival ist liebevoll und professionell, die Programmauswahl zu vielschichtig, um den roten Faden zu finden, eine Schau ist es, eine Mischung aus kanadischem und internationalem Kino, man macht viele Entdeckungen von hoher Qualität und das Festival wirkt damit sehr europäisch und äußerst interessiert an der Nachwuchsarbeit. Ich habe mutige Filme gesehen, formal interessante, abseitige und klassisch handwerklich orientierte, es ist für jeden Festivalbesucher genug Reibungsfläche und Angebot geboten, um die Gespräche über Filme am Laufen zu halten. Eine äußerst engagierte Programmauswahl, die den A-Status des Festivals in jedem Fall rechtfertigt.
Das Herzstück des Festivals sind zwei Etagen des zentral gelegenen Hyatt Hotels, mit Festivalbüro, Pressebüro und Markt kompakt gestaltet. Die Kinos sind von dort aus alle zu Fuß zu erreichen. Jeden Tag gibt es eine gute Netzwerkplattform bei der Happy Hour auf der Terrasse mit wundervollem Blick über den Places des Arts, wo jeden Abend eine öffentliche Open Air Vorführung stattfindet. Aus meiner Sicht ist der Markt für Kurzfilmankäufe nicht sehr groß, die Vertriebe sind hauptsächlich an Langfilmen interessiert, der Markt veranstaltet jedoch interessante Konferenzen, die beispielsweise die unterschiedlichen Wege der Filmfinanzierung in der Welt beleuchten. Viele Programmierer anderer Festivals habe ich nicht getroffen und Produzenten traf ich auch eher vereinzelt an. Es ist ein Festival für die Kreativen und das Publikum, das in Scharen ins Kino strömt. In einer wundervollen Stadt, die durchmischt ist von so vielen Einflüssen aus Europa und Amerika, eine Stadt, die man entdecken sollte in seinen faszinierenden Facetten, wenn man zu viele Filme gesehen hat an einem langen Tag. Die lange Reise hat sich in jedem Fall mehr als gelohnt und ich werde wiederkommen. Danke an German Films und die AG Kurzfilm für die Unterstützung, ihr habt mir eine große Freude gemacht.
www.ffm-montreal.org
Die Sonnenstrahlen an meinem letzten Festivaltag tauchten die Terrasse des Rathauses beim Empfang des Bürgermeisters in Montréal in grelles Licht. Ich unterhielt mich angeregt mit Regisseuren aus der ganzen Welt über das Festival. Wir hatten lange Tage hinter uns, insgesamt 383 internationale Filme waren während des 18.-28. Augusts 2011 auf dem 35. World Film Festival Montréal zu sehen. Mein Kurzfilm DER BADEANZUG hatte dort seine Weltpremiere, und lief insgesamt vier Mal. So oft wohl auch, weil Kurzfilme auf dem Festival vor Langfilmen geschaltet sind und in meinem Fall der kontroverse spanische Spielfilm das Publikum anzog. Vielleicht auch, weil ich meinen Film in Frankreich gedreht habe und ein großer Teil Montreáls französischsprachig ist. Manche kamen daher nur wegen meines Kurzfilms, was mich erstaunte. Somit waren die Vorstellungen voll, die Reaktionen des äußerst filminteressierten Publikums toll und die Feuertaufe für den Film äußerst gelungen. Den anderen Filmemachern, mit denen man sehr leicht ins Gespräch kommt, erging es ähnlich. Volle Säle, ein guter Austausch untereinander und mit dem Publikum. Überraschend, wie viele deutsche Filme liefen und wie viele Filmemacher die Gelegenheit nutzten, hier ihren Film persönlich zu präsentieren.
Die Betreuung durch das Festival ist liebevoll und professionell, die Programmauswahl zu vielschichtig, um den roten Faden zu finden, eine Schau ist es, eine Mischung aus kanadischem und internationalem Kino, man macht viele Entdeckungen von hoher Qualität und das Festival wirkt damit sehr europäisch und äußerst interessiert an der Nachwuchsarbeit. Ich habe mutige Filme gesehen, formal interessante, abseitige und klassisch handwerklich orientierte, es ist für jeden Festivalbesucher genug Reibungsfläche und Angebot geboten, um die Gespräche über Filme am Laufen zu halten. Eine äußerst engagierte Programmauswahl, die den A-Status des Festivals in jedem Fall rechtfertigt.
Das Herzstück des Festivals sind zwei Etagen des zentral gelegenen Hyatt Hotels, mit Festivalbüro, Pressebüro und Markt kompakt gestaltet. Die Kinos sind von dort aus alle zu Fuß zu erreichen. Jeden Tag gibt es eine gute Netzwerkplattform bei der Happy Hour auf der Terrasse mit wundervollem Blick über den Places des Arts, wo jeden Abend eine öffentliche Open Air Vorführung stattfindet. Aus meiner Sicht ist der Markt für Kurzfilmankäufe nicht sehr groß, die Vertriebe sind hauptsächlich an Langfilmen interessiert, der Markt veranstaltet jedoch interessante Konferenzen, die beispielsweise die unterschiedlichen Wege der Filmfinanzierung in der Welt beleuchten. Viele Programmierer anderer Festivals habe ich nicht getroffen und Produzenten traf ich auch eher vereinzelt an. Es ist ein Festival für die Kreativen und das Publikum, das in Scharen ins Kino strömt. In einer wundervollen Stadt, die durchmischt ist von so vielen Einflüssen aus Europa und Amerika, eine Stadt, die man entdecken sollte in seinen faszinierenden Facetten, wenn man zu viele Filme gesehen hat an einem langen Tag. Die lange Reise hat sich in jedem Fall mehr als gelohnt und ich werde wiederkommen. Danke an German Films und die AG Kurzfilm für die Unterstützung, ihr habt mir eine große Freude gemacht.
www.ffm-montreal.org