Festival des Films du Monde | FFM 2016
25.08.-05.09.2016
Bericht von Aline Hoscheid (LOST IN HOPE) und Katharina Rivilis (ARIANA FOREVER!)
Schon auf dem Flug nach Montreal lernte ich, Aline Hochscheid, meine Regie-Kollegin Katharina Rivilis aus Berlin kennen. Unsere Filme sollten im Studentenwettbewerb des Montreal World Film Festivals gezeigt werden. Wir hatten zufällig den gleichen Flug gebucht und konnten uns so schon auf dem Hinweg austauschen.
Wir beide wunderten uns, dass unsere letzten Mails mit wichtigen Fragen zum Ablauf des Festivals nicht beantwortet wurden, schoben dies aber darauf, dass wahrscheinlich so kurz vor Beginn des Festivals jede Menge Fragen von den Mitarbeitern beantwortet werden mussten.
Wir kamen abends in Montreal an, verabschiedeten uns an unseren Busstationen und verabredeten uns für den nächsten Morgen, um unsere Akkreditierungen abzuholen.
Am Freitagmorgen machten wir uns auf den Weg ins Hyatt Hotel, wo wir laut einer der letzten Mails unsere Akkreditierungen abholen sollten. Im Hotel angekommen fanden wir allerdings nirgendwo eine Ausgabestelle. Wir wendeten uns an die Rezeption, diese sagte uns, dass wir ins Kino Imperial gehen sollten, welches gleich um die Ecke sei.
Im Kino angekommen erfuhren wir von einer Praktikantin am Kartenverkauf, dass sämtliche Studentenfilme gestrichen seien. Wir konnten es kaum fassen, aber weitere Fragen konnte das Mädchen nicht beantworten.
Vor dem Kino trafen wir auf weitere FilmemacherInnen, die uns berichteten, dass anscheinend alle Mitarbeiter des Festivals drei Tage zuvor zurückgetreten waren und die Kinos in denen unsere Filme laufen sollten die Zusammenarbeit aufgekündigt hatten, da keine Zahlungen getätigt worden waren und die Verträge nicht zustande kamen.
Lediglich ein paar Filme aus dem regulären Programm sollten im festivaleigenen Kino, dem Imperial, gezeigt werden – allerdings nicht wie angekündigt mehrfach, sondern nur einmal.
Wir wurden von einem ortsansässigen Filmkritiker zum Goethe Institut vor Ort begleitet. Dort trafen wir auf Katja Melzer, die Direktorin des Goethe Instituts, die anbot, uns den Screening Raum des Instituts für die Filme zur Verfügung zu stellen, trotz bereits ausgefülltem Programm.
Das Screening konnte allerdings erst am Dienstag den, 30.9. stattfinden, also außerhalb des Zeitfensters für die Student Film Competition des FFM, sodass Aline bereits fort war und sich entschließen musste, ihren Film dort nicht zu zeigen um den Weltpremieren Status zu erhalten.
Wir gingen zurück ins Festival Büro des Imperial um weitere Informationen zu erhalten. Dort hatten sich insgesamt drei Freiwillige und verbliebene Mitarbeiter eingefunden, die versuchten den angereisten und ahnungslosen FilmemacherInnen die Lage zu erklären und behelfsmäßig Akkreditierungen ausstellten. Anscheinend hatten die Mitarbeiter, welche die Arbeit niedergelegt hatten, alle Daten gelöscht, so dass das Festival keinerlei Informationen mehr zu den FilmemacherInnen und Akkreditierungen besaß.
Nach stundenlangem Warten und erneutem Ausfüllen der Daten erhielten wir dann endlich eine Akkreditierung.
Beim Warten lernten wir andere junge FilmemacherInnen kennen, die ebenfalls von weit her angereist waren, und sich in derselben Situation wiederfanden wie wir.
Es hat sich eine Gruppe junger Studenten herausgebildet, die sich um einen alternativen Screening-Raum / Kino kümmern wollte, und selbst alle Kinos in der Stadt abtelefonierte.
Das Festival wurde die ersten Tage nur in einem einzigen Kinosaal anstatt in 8 Sälen abgehalten. Die offiziellen Wettbewerbsfilme, waren vorerst die einzigen, die von den Annullierungen der Screenings nicht betroffen waren.
Wir sahen uns einige der Vorführungen im Imperial an. Es gab die ersten 2 -3 Tage kaum Zuschauer, ein Saal für ca. 700 Personen war lediglich von ca. 10 - 30 Personen besucht und das bei den Wettbewerbsbeiträgen. In der Stadt gab es kein einziges Plakat oder Hinweise darauf, dass ein Filmfestival stattfindet, auch am Kino selbst war es nicht ersichtlich. Allein ein paar ausgedruckte DIN-A4 Seiten an der Außenscheibe des Imperial Kinos deuteten auf ein Programm hin.
Der Markt blieb ebenfalls zu. Die Büros im Festivalgebäude des Imperials waren komplett leer und verlassen, die resignierten Mitarbeiter hatten alles stehen und liegen lassen.
Die verbliebenen FilmemacherInnen waren auf sich allein gestellt. Fragen, ob es doch noch Screenings für die abgesagten Filme geben würde, konnten die ahnungslosen Mitarbeiter nicht beantworten.
Wir wurden lediglich informiert, dass wir Studenten trotz allem ein Screening hätten, zwar kein öffentliches, aber eine Jury würde unsere Filme in einem Screeningraum des Büros anschauen und bewerten. Bis heute ist allerdings keinem bekannt, wer die Jury für die Studentenfilme genau gewesen ist.
Einige Tage nach Beginn des Festivals sickerte die Meldung durch, dass ein neues Kino sich bereit erklärt hätte, einige der abgesagten Filme im Rahmen des offiziellen Programms zu zeigen. Allerdings nicht die Studentenfilme und Kurzfilme; sie waren weiterhin ersatzlos abgesagt.
Ein technischer Mitarbeiter des Festivals, der nicht bekannt werden will, informierte uns, dass er sich inoffiziell um ein Kino gekümmert habe, um unsere Filme zu zeigen und auch eines gefunden hatte. Er bot uns an, dass wir dieses für 200 kanadische Dollar pro Screening mieten könnten. Das lehnten wir jedoch ab, denn bei einer Anzahl von ca. 65 Studentenfilmen, und 12 Screening-Blöcken, wäre dies für die Studenten nicht finanzierbar gewesen. Wir baten das Festival die Kosten zu übernehmen, was jedoch abgelehnt wurde.
Parallel dazu schrieben wir jungen FilmemacherInnen einen offenen Brief (siehe hier) an den Festivalleiter, Serge Losique mit der Bitte sich um eine Screening-Möglichkeit unserer Filme zu kümmern.
Nachdem der Brief in der Presse veröffentlicht wurde, und wir ihn vor dem Kino Imperial vor der sich bereits gebildeten Schlange verteilt hatten, versprach Serge Losique in einem Interview, dass alle Studentenfilme im Cinema du Parc, dem Kino, das der technische Mitarbeiter uns zuvor für Geld angeboten hatte, offiziell gescreent werden sollten.
Allerding konnte das Kino nur einen Teil der Filme zeigen, zunächst wurden nur die internationalen gezeigt, da nur für eine gewisse Zeit Kinosäle zur Verfügung standen. Auch die Kurzfilme und Langfilme der anderen Sektionen, wie z.B. der World Cinema Sektion, hatten bis dahin keine Vorführungsmöglichkeiten. Es war also nur ein halber Trost für viele FilmemacherInnen und ein voreiliges Versprechen.
Das Screening im Goethe Institut hingegen lief wunderbar. Der Raum mit circa 40 Plätzen war fast voll und das Goethe Institut und ein Mitarbeiter des israelischen Konsulats haben sich um Getränke und Snacks für das Screening gekümmert. Wir konnten sechs Kurzfilme zeigen in einem Zeitfenster von zwei Stunden. Das Publikum hat warm, herzlich und mit sehr großem Interesse auf die Filme reagiert.
Die Screenings unserer Filme im Cinema du Parc, waren auf 10:00 Uhr vormittags angesetzt und leider nirgendwo angekündigt, außer von uns selbst auf Facebook etc.
Eine einzige Kopie des Programms hat Katharina selbst am Kino Imperial ausgehangen, da das Festival keine Maßnahmen unternahm, Menschen davon zu unterrichten.
Als Folge waren die Screenings leider sehr schlecht besucht.
Nach den Screenings konnte kein Q&A mehr abgehalten werden, da die Filme so eng disponiert waren, dass dafür keine Zeit blieb. Ohnehin war ich, bei meinem Screening die letzte verbliebene Filmemacherin in der Stadt. Der Film wurde dennoch von den wenigen Besuchern mit großer Begeisterung angenommen und ein Journalist aus Mexiko hat mich zu dem Film interviewt.
Einen offiziellen Treffpunkt, wo sich FilmemacherInnen begegnen, oder die Branche sich hätte treffen können, gab es nicht.
Einige Feierlichkeiten gab es aber dann doch. Zum Beispiel haben chinesische und japanische Filmvertriebe / Produktionsfirmen eigene Premierenparties abgehalten und einige verbliebene Festivalbesucher haben dies als Möglichkeit genutzt, sich zu treffen und auszutauschen.
Zur Preisverleihung war niemand von uns mehr anwesend. Alines Film „Lost in Hope“ wurde mit dem „Jury Award“ ausgezeichnet. Sie wurde nicht kontaktiert, sondern erfuhr davon im Internet auf der Homepage des Festivals. Auch ein kolumbianischer Regisseur, der seinen ersten Langfilm dort hatte und laut der Webseite mit dem Preis für „BEST FICTION FILM“ ausgezeichnet wurde, erhielt keine Mitteilung über die Auszeichnung, und auch keine Antwort auf seine Emails und Nachfragen.
Insgesamt waren die Menschen vor Ort, die von den Ereignissen erfuhren, sehr hilfsbereit. Kaisa Tikkanen vom Goethe Institut lud einige deutsche Filmemacher, die in der Zwischenzeit angereist waren, zu einem sehr netten Mittagessen ein. Das Essen und das Screening im Goethe Institut sowie die Menschen aus der Stadt, wie z.B. Professor Peter Rist von der Concordia Filmschule oder das israelische Konsulat und viele andere Freiwillige, die bereit waren zu helfen, waren die Höhepunkte des Festivals.
Insgesamt konnte doch einiges an Filmen gezeigt werden, aber nur weil sich sehr viele Menschen mit den FilmemacherInnen solidarisiert haben und ihnen helfen wollten.
www.ffm-montreal.org
Schon auf dem Flug nach Montreal lernte ich, Aline Hochscheid, meine Regie-Kollegin Katharina Rivilis aus Berlin kennen. Unsere Filme sollten im Studentenwettbewerb des Montreal World Film Festivals gezeigt werden. Wir hatten zufällig den gleichen Flug gebucht und konnten uns so schon auf dem Hinweg austauschen.
Wir beide wunderten uns, dass unsere letzten Mails mit wichtigen Fragen zum Ablauf des Festivals nicht beantwortet wurden, schoben dies aber darauf, dass wahrscheinlich so kurz vor Beginn des Festivals jede Menge Fragen von den Mitarbeitern beantwortet werden mussten.
Wir kamen abends in Montreal an, verabschiedeten uns an unseren Busstationen und verabredeten uns für den nächsten Morgen, um unsere Akkreditierungen abzuholen.
Am Freitagmorgen machten wir uns auf den Weg ins Hyatt Hotel, wo wir laut einer der letzten Mails unsere Akkreditierungen abholen sollten. Im Hotel angekommen fanden wir allerdings nirgendwo eine Ausgabestelle. Wir wendeten uns an die Rezeption, diese sagte uns, dass wir ins Kino Imperial gehen sollten, welches gleich um die Ecke sei.
Im Kino angekommen erfuhren wir von einer Praktikantin am Kartenverkauf, dass sämtliche Studentenfilme gestrichen seien. Wir konnten es kaum fassen, aber weitere Fragen konnte das Mädchen nicht beantworten.
Vor dem Kino trafen wir auf weitere FilmemacherInnen, die uns berichteten, dass anscheinend alle Mitarbeiter des Festivals drei Tage zuvor zurückgetreten waren und die Kinos in denen unsere Filme laufen sollten die Zusammenarbeit aufgekündigt hatten, da keine Zahlungen getätigt worden waren und die Verträge nicht zustande kamen.
Lediglich ein paar Filme aus dem regulären Programm sollten im festivaleigenen Kino, dem Imperial, gezeigt werden – allerdings nicht wie angekündigt mehrfach, sondern nur einmal.
Wir wurden von einem ortsansässigen Filmkritiker zum Goethe Institut vor Ort begleitet. Dort trafen wir auf Katja Melzer, die Direktorin des Goethe Instituts, die anbot, uns den Screening Raum des Instituts für die Filme zur Verfügung zu stellen, trotz bereits ausgefülltem Programm.
Das Screening konnte allerdings erst am Dienstag den, 30.9. stattfinden, also außerhalb des Zeitfensters für die Student Film Competition des FFM, sodass Aline bereits fort war und sich entschließen musste, ihren Film dort nicht zu zeigen um den Weltpremieren Status zu erhalten.
Wir gingen zurück ins Festival Büro des Imperial um weitere Informationen zu erhalten. Dort hatten sich insgesamt drei Freiwillige und verbliebene Mitarbeiter eingefunden, die versuchten den angereisten und ahnungslosen FilmemacherInnen die Lage zu erklären und behelfsmäßig Akkreditierungen ausstellten. Anscheinend hatten die Mitarbeiter, welche die Arbeit niedergelegt hatten, alle Daten gelöscht, so dass das Festival keinerlei Informationen mehr zu den FilmemacherInnen und Akkreditierungen besaß.
Nach stundenlangem Warten und erneutem Ausfüllen der Daten erhielten wir dann endlich eine Akkreditierung.
Beim Warten lernten wir andere junge FilmemacherInnen kennen, die ebenfalls von weit her angereist waren, und sich in derselben Situation wiederfanden wie wir.
Es hat sich eine Gruppe junger Studenten herausgebildet, die sich um einen alternativen Screening-Raum / Kino kümmern wollte, und selbst alle Kinos in der Stadt abtelefonierte.
Das Festival wurde die ersten Tage nur in einem einzigen Kinosaal anstatt in 8 Sälen abgehalten. Die offiziellen Wettbewerbsfilme, waren vorerst die einzigen, die von den Annullierungen der Screenings nicht betroffen waren.
Wir sahen uns einige der Vorführungen im Imperial an. Es gab die ersten 2 -3 Tage kaum Zuschauer, ein Saal für ca. 700 Personen war lediglich von ca. 10 - 30 Personen besucht und das bei den Wettbewerbsbeiträgen. In der Stadt gab es kein einziges Plakat oder Hinweise darauf, dass ein Filmfestival stattfindet, auch am Kino selbst war es nicht ersichtlich. Allein ein paar ausgedruckte DIN-A4 Seiten an der Außenscheibe des Imperial Kinos deuteten auf ein Programm hin.
Der Markt blieb ebenfalls zu. Die Büros im Festivalgebäude des Imperials waren komplett leer und verlassen, die resignierten Mitarbeiter hatten alles stehen und liegen lassen.
Die verbliebenen FilmemacherInnen waren auf sich allein gestellt. Fragen, ob es doch noch Screenings für die abgesagten Filme geben würde, konnten die ahnungslosen Mitarbeiter nicht beantworten.
Wir wurden lediglich informiert, dass wir Studenten trotz allem ein Screening hätten, zwar kein öffentliches, aber eine Jury würde unsere Filme in einem Screeningraum des Büros anschauen und bewerten. Bis heute ist allerdings keinem bekannt, wer die Jury für die Studentenfilme genau gewesen ist.
Einige Tage nach Beginn des Festivals sickerte die Meldung durch, dass ein neues Kino sich bereit erklärt hätte, einige der abgesagten Filme im Rahmen des offiziellen Programms zu zeigen. Allerdings nicht die Studentenfilme und Kurzfilme; sie waren weiterhin ersatzlos abgesagt.
Ein technischer Mitarbeiter des Festivals, der nicht bekannt werden will, informierte uns, dass er sich inoffiziell um ein Kino gekümmert habe, um unsere Filme zu zeigen und auch eines gefunden hatte. Er bot uns an, dass wir dieses für 200 kanadische Dollar pro Screening mieten könnten. Das lehnten wir jedoch ab, denn bei einer Anzahl von ca. 65 Studentenfilmen, und 12 Screening-Blöcken, wäre dies für die Studenten nicht finanzierbar gewesen. Wir baten das Festival die Kosten zu übernehmen, was jedoch abgelehnt wurde.
Parallel dazu schrieben wir jungen FilmemacherInnen einen offenen Brief (siehe hier) an den Festivalleiter, Serge Losique mit der Bitte sich um eine Screening-Möglichkeit unserer Filme zu kümmern.
Nachdem der Brief in der Presse veröffentlicht wurde, und wir ihn vor dem Kino Imperial vor der sich bereits gebildeten Schlange verteilt hatten, versprach Serge Losique in einem Interview, dass alle Studentenfilme im Cinema du Parc, dem Kino, das der technische Mitarbeiter uns zuvor für Geld angeboten hatte, offiziell gescreent werden sollten.
Allerding konnte das Kino nur einen Teil der Filme zeigen, zunächst wurden nur die internationalen gezeigt, da nur für eine gewisse Zeit Kinosäle zur Verfügung standen. Auch die Kurzfilme und Langfilme der anderen Sektionen, wie z.B. der World Cinema Sektion, hatten bis dahin keine Vorführungsmöglichkeiten. Es war also nur ein halber Trost für viele FilmemacherInnen und ein voreiliges Versprechen.
Das Screening im Goethe Institut hingegen lief wunderbar. Der Raum mit circa 40 Plätzen war fast voll und das Goethe Institut und ein Mitarbeiter des israelischen Konsulats haben sich um Getränke und Snacks für das Screening gekümmert. Wir konnten sechs Kurzfilme zeigen in einem Zeitfenster von zwei Stunden. Das Publikum hat warm, herzlich und mit sehr großem Interesse auf die Filme reagiert.
Die Screenings unserer Filme im Cinema du Parc, waren auf 10:00 Uhr vormittags angesetzt und leider nirgendwo angekündigt, außer von uns selbst auf Facebook etc.
Eine einzige Kopie des Programms hat Katharina selbst am Kino Imperial ausgehangen, da das Festival keine Maßnahmen unternahm, Menschen davon zu unterrichten.
Als Folge waren die Screenings leider sehr schlecht besucht.
Nach den Screenings konnte kein Q&A mehr abgehalten werden, da die Filme so eng disponiert waren, dass dafür keine Zeit blieb. Ohnehin war ich, bei meinem Screening die letzte verbliebene Filmemacherin in der Stadt. Der Film wurde dennoch von den wenigen Besuchern mit großer Begeisterung angenommen und ein Journalist aus Mexiko hat mich zu dem Film interviewt.
Einen offiziellen Treffpunkt, wo sich FilmemacherInnen begegnen, oder die Branche sich hätte treffen können, gab es nicht.
Einige Feierlichkeiten gab es aber dann doch. Zum Beispiel haben chinesische und japanische Filmvertriebe / Produktionsfirmen eigene Premierenparties abgehalten und einige verbliebene Festivalbesucher haben dies als Möglichkeit genutzt, sich zu treffen und auszutauschen.
Zur Preisverleihung war niemand von uns mehr anwesend. Alines Film „Lost in Hope“ wurde mit dem „Jury Award“ ausgezeichnet. Sie wurde nicht kontaktiert, sondern erfuhr davon im Internet auf der Homepage des Festivals. Auch ein kolumbianischer Regisseur, der seinen ersten Langfilm dort hatte und laut der Webseite mit dem Preis für „BEST FICTION FILM“ ausgezeichnet wurde, erhielt keine Mitteilung über die Auszeichnung, und auch keine Antwort auf seine Emails und Nachfragen.
Insgesamt waren die Menschen vor Ort, die von den Ereignissen erfuhren, sehr hilfsbereit. Kaisa Tikkanen vom Goethe Institut lud einige deutsche Filmemacher, die in der Zwischenzeit angereist waren, zu einem sehr netten Mittagessen ein. Das Essen und das Screening im Goethe Institut sowie die Menschen aus der Stadt, wie z.B. Professor Peter Rist von der Concordia Filmschule oder das israelische Konsulat und viele andere Freiwillige, die bereit waren zu helfen, waren die Höhepunkte des Festivals.
Insgesamt konnte doch einiges an Filmen gezeigt werden, aber nur weil sich sehr viele Menschen mit den FilmemacherInnen solidarisiert haben und ihnen helfen wollten.
www.ffm-montreal.org