Ann Arbor Film Festival 2022
Angekommen in Detroit wurden eine weitere Filmemacherin und ich direkt am Flughafen von einem ehrenamtlichen Mitarbeiter des Festivals abgeholt und zum Hotel gefahren. Die Kommunikation via Whats App und das Abholen verliefen sehr reibungslos und unkompliziert. Die Fahrt war sehr nett, dauerte etwa eine halbe Stunde und der Fahrer versorgte uns mit einigen Informationen rund um das Festival, die uns auf die Stadt und das Event vorbereiteten. Er selbst nahm auch schon lange Zeit an dem Festival teil und kam aus der Gegend. Für mich wurden zwei Nächte im Bell Tower Hotel direkt um die Ecke vom Festival organisiert und bezahlt. Die restliche Zeit musste ich selbst übernehmen. Aufgrund von Covid war es schwierig für das Festival, Filmemacher_innen unterzubringen aber einige andere wurde bei Familien untergebracht.
Mein Film feierte an der Opening Night des Festivals Premiere. Diese war ein besonderes Event mit viel Trubel, live Bands, bunter Dekoration und lockerer Stimmung im Michigan Theater, wo auch die meisten Screenings der nächsten Tage stattfinden sollten. Das Kino ist sehr schön und ein angenehmer Ort für ein Festivalzentrum. Das Publikum im Kino ist mir direkt als sehr dynamisch aufgefallen. Es gab viele Fragen, Zurufe und sonstige Interaktionen mit den Moderator_innen und Filmemacher_innen. Die gesamte Atmosphäre war ausgelassen und belebt. Man spürt, dass das Festival über einen langen Zeitraum gewachsen und stark lokal verankert ist. Neben den Filmen gibt es eine Reihe von interessanten Installationen, Performances, Panels, Präsentationen…
Die Filmauswahl des Festivals hat mir sehr zugesagt. Durch das gesamte Festival zieht sich ein stark experimenteller, abwechslungsreicher Ansatz, der inspirierend ist, staunen lässt und Anlass zum Austausch bietet. Da ich mich im Bereich experimentelle Animation bewege, war es interessant für mich so viele verschiedene Ansätze im experimentellen Bereich so komprimiert zu sehen und dann gleich mit den Regisseur_innen sprechen zu können. Das Format hat sehr viel Spaß gemacht und mich stark angesprochen.
Jeden Abend gab es nach den letzten Screenings eine After Party, die immer in einer anderen Location stattfand. Leider waren diese After Partys schlecht besucht und aufgrund der Örtlichkeiten und Lautstärke, keine guten Orte um sich auszutauschen. So fand man sich dann doch eher in zerstückelten Gruppen in Bars wieder. In denen war es aber umso lustiger.
Außer den Filmemacher_innen waren kaum sonstige Branchenvertreter_innen anwesend, so dass die Filmemacher_innen die meiste Zeit unter sich waren und wenig Kontakt zu potenziellen Kollaborationspartner_innen hatten. Ich persönlich hätte mich gerne mit Vetreter_innen aus Produktion und Distribution unterhalten, bin aber auch auf Nachfrage niemandem begegnet. Die Gespräche mit anderen Filmemacher_innen und Künstler_innen waren allerdings sehr produktiv, inspirierend und weiterführend.
Die Rückfahrt zum Flughafen wurde wieder von einer ehrenamtlichen Mitarbeiterin des Festivals übernommen und verlief pünktlich und reibungslos. Insgesamt gab es beim Reisen keine Probleme.
Im Großen und Ganzen war es ein sehr schönes Festival und eine interessante Zeit. Alles war gut organisiert, übersichtlich und angenehm. Ich habe inspirierende Filme gesehen und interessante Kontakte mit anderen Künstler_innen geknüpft. Ich hätte mir generell mehr Austausch und Treffs mit anderen Branchenvertreter_innen gewünscht, die Kommunikation zwischen den Filmemacher_innen lief aber ungezwungen und rege. Generell habe ich mich die gesamte Zeit sehr wohl und in das Festival integriert gefühlt. Die Festival Erfahrung war super und ich würde sie sofort weiterempfehlen.
http://aafilmfest.org