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International Student Film and Video Festival of Beijing Film Academy 2018

21.-28.10.2018
Ein Reisebericht von Lukas Nathrath (MIT IM BUND)

Mit meinem Kurzfilm „Mit im Bund“, der im zweiten Semester auf der Hamburg Media School entstanden ist, durfte ich Ende Oktober nach China reisen, wo er auf dem ISFVF, dem 17. International Student Film and Video Festival der Beijing Film Academy, gezeigt wurde. Der Aufenthalt in Peking war eine beflügelnde, viel zu schnell verflogene Zeit, ideal zur Inspiration und zum cineastischen Austausch mit Filmemachern aus aller Welt. 

 

Das IFSV ist ein Studentenfilmfestival, das von der Pekinger Filmakademie, der größten und bekanntesten Filmhochschule Chinas, ausgerichtet wird; aber gemessen am Aufwand, der Organisation und der Hingabe, die die chinesischen Studentinnen und Studenten hier an den Tag legen, fühlt man sich eher an ein hochprofessionelles A-Festival erinnert und kommt sich dabei ganz un-studentisch vor. Jeder einzelne angereiste Filmemacher erhält einen „Volunteer“, einen Pekinger Filmstudenten, der sich die ganze Woche um einen kümmert — mit einer Hilfsbereitschaft und Höflichkeit, die einen teilweise sprachlos macht. Bereits Wochen vorher erhalte ich von Song, dem mir zugeteilten Volunteer, eine Mail mit allen wichtigen Punkten, von der Visa-Beantragung bis zur Wegbeschreibung vom Flughafen zur Unterkunft, dem Campus der Filmhochschule, auf dem auch das Festival stattfindet; und das ist dann auch die einzige Route, die man wirklich selbstständig zurücklegen muss, den Rest der Zeit kann man immer auf Unterstützung der chinesischen Studenten und ihre Kommunikation mit den Einheimischen zählen. Nach meiner Ankunft werde ich im Morgengrauen von Song am Eingang der Akademie abgeholt und in das Studentenwohnheim, in dem alle internationalen Gäste in Zweier-Zimmern untergebracht sind, geleitet — und er kümmert sich dann die ganze Woche darum, dass ich meine Termine, zu denen Interviews mit Mitgliedern der Beijing Film Academy, die eigene Filmvorführung mit anschließender Publikumsdiskussion und kulturelle Expeditionen gehören, wahrnehme und mich auf dem Gelände der Filmuniversität, auf der mehrere tausend Personen studieren, zurechtfinde.

 

Neben dem täglichen Kinoprogramm hat die Beijing Film Academy Ausflüge zu zwei elementaren Sehenswürdigkeiten Chinas organisiert, zu denen man in einem großen Reisebus gebracht wird: zur verbotenen Stadt, in der über Jahrhunderte chinesische Kaiserdynastien herrschten, und zur Chinesischen Mauer, einem monumentalen Bauwerk inmitten überwältigender Landschaft. Und natürlich übernehmen die Pekinger Filmstudenten hier erneut die gesamte Koordination (immer wieder wird die Anwesenheit jedes Einzelnen durch eine euphorisch ins Mikrofon gerufene Namensliste geprüft und alles aufgeregt fotografisch festgehalten). Außerdem habe ich im Laufe der Woche die Gelegenheit, von versierten Filmprofessoren geleitete Seminare der Universität zu besuchen, die für uns Gäste ins Englische übersetzt werden.

 

Jeden Tag dann findet ab nachmittags das Programm des Festivals im riesigen, immer gut gefüllten Kino der Filmakademie statt, das von Wachleuten abgeschirmt wird und in das mehrere hundert Zuschauer hineinpassen. Nach den Filmen werden differenzierte Fragen vom aufmerksamen Publikum gestellt, meistens von chinesischen Studierenden, und auf der Bühne für die Filmemacher ins Englische übersetzt — und natürlich wird die Antwort daraufhin wieder zurückübersetzt; dies führt zu einigen sehr komischen „Lost in Translation“-Momenten, da diejenigen Mitglieder des Publikums, die ebenfalls Englisch verstehen, zum Teil mit Rufen signalisieren, wenn sprachliche Missverständnisse entstanden oder bestimmte Wörter nicht korrekt übersetzt worden sind. Aus den über 1500 Einreichungen werden im Laufe der Woche die 80 ausgewählten Studentenfilme aus aller Welt gezeigt — aus Indien, Israel, Iran, Frankreich, Italien, Polen, den Niederlanden, Amerika, auch einige Werke aus Deutschland sind dabei, und natürlich viele Produktionen aus China selbst. Und es ist inspirierend, so viele persönliche, vielfältige und berührende Kurzfilme zu sehen, zu erleben, welche Geschichten aus welchen Ländern einerseits sehr spezifisch die eigene Gesellschaft und Kultur reflektieren und dabei aber eine ganz universelle emotionale Wirkung entfalten können.

 

Drei der Filme, die mir am meisten in Erinnerung geblieben sind: Der mexikanische Beitrag „Lo Dulce De La Vida“ von Horacio Romo Mercado, der mit wunderbarer Leichtigkeit über ein kleines Mädchen erzählt, das bei der Trauerfeier ihres Großvaters von diesem Abschied nehmen will, sich mit ihrer Großmutter gegen die Bemühungen ihrer besorgten Mutter verbündet, dabei die Beileidsrituale der Erwachsenen imitiert und so zu ihrer eigenen Trauer findet; der niederländische Film „Sirene“ von Zara Dwinger und Pina Balk über einen Heranwachsenden, der sich seiner geschlechtlichen Identität bewusst wird, was niemals didaktisch daherkommt, sondern mit großer Sensibilität, fantastischen jugendlichen Schauspielern und in traumwandlerisch schönen Bildern dargestellt ist; und „Kick Tac“ aus Frankreich von Felix Farny, der mit großem Tempo und herrlichem Rhythmus die Geschichte eines überkorrekten Uhrmachers erzählt, dessen penibel strukturiertes Leben durch einen lauten, Schlagzeug spielenden Nachbarn, der Jazz und Improvisation liebt, durcheinander gewirbelt wird. Und letztere zwei haben dann auch hochverdient die Hauptpreise bei der Abschlusszeremonie (bei der ich leider schon wieder in Deutschland sein musste) erhalten.

 

Besonders schön war dabei der Austausch mit den anderen Filmemachern über ihre filmischen Arbeiten und ihren kreativen Prozess. Jeden Abend gehen nach den Vorführungen alle in ein nahegelegenes Restaurant, und dort wird einem die völkerverständigende Wirkung, die Kino haben kann, bewusst: durch die gemeinsame Liebe zum Film, durch die Obsession fürs cineastische Geschichtenerzählen wird hier stundenlang enthusiastisch miteinander diskutiert und gefachsimpelt. Spannend sind auch die Gespräche mit den Studenten aus China selbst: was sie zur politischen Lage ihres Landes und ihren eigenen filmischen Möglichkeiten sagen und wie breit ihr Interesse am Kino und Fernsehen außerhalb des eigenen Kontinents ist — es reicht von deutschen Soaps wie „Verbotene Liebe“ und „Alarm für Cobra 11“, die einige tatsächlich kennen, bis zum neuen rumänischen Kino mit Werken von Cristi Puiu und Cristian Mungiu. An einem solchen Abend merken irgendwann der israelische und der iranische Filmstudent, dass ihre hier entstandene Freundschaft politisch niemals goutiert werden würde, aber die gemeinsame Faszination fürs Kino, für persönliche, individuelle Geschichten, diese politischen Grenzen verschwinden und völlig sinnentleert erscheinen lässt. So pathetisch es klingen mag — an einem solchen Ort wird einem vor Augen geführt: Das Medium Film kann, im besten Fall, Brücken bauen, wo politische Mauern zwischenmenschliche Kommunikation zu verhindern versuchen.

© Lukas Nathrath Bild 1/2: © Lukas Nathrath© Lukas Nathrath
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