Das Busan International Short Film Festival existiert seit 1980 und wirkt wie die kleine Schwester des Großen Busan International Film Festivals. Die Stadt Busan ist mit 3,5 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Südkoreas. Es gibt eine Gigantische Skyline, einen Strand und eine sympathisches historisches Zentrum.
Schon der Mailkontakt zum Festival-Team war sehr nett und zuverlässig. Dieser Eindruck wurde auch während des Festivals nicht enttäuscht.
Alle Festival-Gäste werden bestens versorgt. Die zahlreichen Mitarbeiter und studentischen Volunteers sind unglaublich höflich und zuvorkommen. Man wird vom Flughafen abgeholt und zum Screening gefahren. Jeden Abend gibt es Veranstaltungen, an die man per WhatsApp erinnert wird. Man fühlt sich wirklich rundum versorgt und sehr willkommen. Das Hotel ist ein modernes Hochhaus. Man bekommt sein eigenes Apartment mit Balkon und grandiosem Blick zum Meer.
Alle Screenings finden in einem modernen Kino-Komplex statt, der für das große Busan International Film Festival errichtet wurde. Auch wenn das BISFF das kleinere Festival ist, hat man nicht das Gefühl, dass diese Räumlichkeiten unangemessen wären. Alle Vorstellungen waren gut besucht und die Menschen in Busan haben großes Interesse an den Kurzfilmen und Gesprächen darüber.
Man fährt mit der Rolltreppe hoch auf eine Ebene, die als Festival-Treffpunkt dient. Hier kauft man die Tickets für die Vorstellungen und trifft sich nach den Screenings. Hier kann man gut die German Films- und AG-Kurzfilm-Unterlagen auslegen.
Auch die Kinosäle sind perfekt ausgestattet und die beiden Projektionen liefen ohne Komplikationen. Das Festival erstellt eigene DCPs und fügt zusätzlich am rechten Bildrand vertikal koreanische Untertitel ein.
Nach dem ersten Screening gab es ein Q&A, das von einem Dolmetscher Koreanisch/Englisch begleitet wurde. Auch während der Q/As wurden die Mehrheit der Fragen aus dem Publikum gestellt und nicht vom Moderator.
Für das zweite Screening war leider kein Q&A angesetzt – aus finanziellen Gründen sagte man mir. Ich bat dann darum, die Zuschauer darauf hinzuweisen, dass ich nach der Vorführung vor Ort sei, woraufhin anschließend einige Gäste auf mich zukamen, um über den Film zu sprechen.
Jeden Abend gibt es ein Event, auf dem alle Festival-Gäste zusammen kommen. Es sind 40 Filmemacher aus aller Welt angereist. Man kommt mit allen gut uns Gespräch, vorwiegend jedoch mit jenen aus Europa und Amerika, da die asiatischen Filmemacher etwas mehr unter sich bleiben.
Die Jurys bestehen größtenteils aus Menschen die für andere Festivals arbeiten, darunter viele Asiatische Kurzfilmfestivals aber auch aus Neuseeland Europa oder den USA. Alle essen und trinken gemeinsam. Die Stimmung ist sehr freundlich und entspannt so dass man gut Kontakte knüpfen kann.
Wenn man mal tagsüber mal nicht im Kino sitzen will, lohnt es sich wirklich Busan anzuschauen. Die Stadt ist extrem divers. Es gibt buddhistische Tempel am Stadtrand, alte Stadtviertel, die an Rio De Janeiro erinnern und eben die gigantischen Skyscraper. Das Festival findet im Frühling statt, die Temperatur liegt also bei angenehmen 20 Grad.
Generell kann ich einen Festivalbesuch nach Busan sehr empfehlen.