Busan International Short Film Festival 2019
Das Busan Inernational Short Film Festival ist auf jeden Fall eine Reise wert, wenn man an dem Austausch mit den internationalen Kolleg*innen und einem Einblick in die südkoreanische Kultur interessiert ist.
Bereits der Kontakt im Vorfeld war sehr angenehm und ein Problem mit unserem DCP wurde sehr professionell und unkompliziert gelöst.
Ich habe einen Flug nach Seoul gebucht und bin mit dem Zug nach Busan gefahren. Die Zuggesellschaft heißt Korail und es ist einfach online auf deren Homepage Zugtickets vorab zu reservieren, es geht aber auch kurzfristig am Schalter. Busan ist die zweitgrößte Stadt in Südkorea und liegt am Meer, zum Baden ist es allerdings im April noch zu kalt.
Den in älteren Festivalberichten erwähnten roten Teppich gab es in diesem Jahr zum Glück nicht mehr, außer dem Q&A nach einem von zwei Screenings gibt es keine öffentlichen Auftritte.
Es gibt nach wie vor viele sehr freundliche Volunteers, die einem bei allen Fragen helfen. Auch einen Shuttle zur Eröffnung und zur Closing Ceremony wurde weiterhin angeboten, allerdings kann man auch sehr unkompliziert mit der U-Bahn vom Citadine-Hotel zum Cinema Center fahren. Das Festival Kino ist in einem sehr imposanten Gebäude untergebracht, die Kinosäle sind groß (450/ 250 Plätze); bei meinen Scrennings waren sie knapp halb gefüllt.
Alle Q&As werden sehr gut moderiert und übersetzt und ich habe einen interessanten Austausch mit dem Publikum erlebt.
Die meiste Zeit habe ich mit anderen internationalen Filmemacher*innen verbracht und Filme der internationalen Competition angeschaut. Bei Partys habe ich jedoch auch Kontakte zu asiatischen Filmemacher*innen geknüpft. Es empfiehlt sich unbedingt Visitenkarten mitzubringen, die auszutauschen gehört eigentlich zum Standard bei jeder Begegnung. Außerdem hatte ich Postkarten mit den Screeningszeiten meines Films dabei. Das Material der AG Kurzfilm kann man gut beim Infostand im Kino auslegen. Die DVDs der AG Kurzfilm habe ich den Programmer*innen im Anschluss an ihre Podiumsdiskussion gegeben.
Es sind einige (überwiegend asiatische) Programmer*innen anwesend und es gibt immer wieder Gelegenheiten mit Ihnen in Kontakt zu kommen.
Die drei Preise der Internationalen Competition wurden in diesem Jahr an drei nicht anwesende Regisseur*innen vergeben. Wichtig zu wissen ist außerdem, dass die Oscar-Nominierung nur für die Kategorien Live Action und Animation gilt.
Das Filmprogramm beginnt bereits morgens und geht den ganzen Tag, man kann wenn man möchte die ganze Zeit im Kino verbringen. Alternativ kann man den Fischmarkt, ein SPA oder einen der Tempel besuchen, Street Food essen oder in eine Karaoke Bar gehen. Wenn man ein paar Tage extra Zeit hat kann man Südkorea oder auch das mit dem Schiff nur drei Stunden entfernte Japan erkunden.
Abgesehen von der ökologischen Belastung durch den Flug die mich zum Abwägen bringt, würde ich mich bei nächster Gelegenheit jederzeit wieder für einen Festivalbesuch entscheiden.