Toronto International Film Festival 2019
Nach einer intensiven Postproduktion unseres Kurzfilms, um diesen für Toronto fertigzustellen, konnten wir das DCP dann endlich drei Tage vor unserer Weltpremiere am 5.9. abschicken. Kurz darauf sind wir dann auch schon unserem Film mit einer Lufthansa Maschine nach Toronto gefolgt.
Angekommen in Toronto am Vorabend des Festivals, haben wir die Stadt noch in Ruhe und vor dem Sturm des Festivals für uns entdecken können. Die Reisegruppe bestand aus Philipp & Sebastian (Produzenten), Nikolai (DOP), Giovanni (Komponist) und mir, dem Regisseur.
Die Weltpremiere unseres Films sollte direkt am ersten Festivaltag im Short Cuts Programm stattfinden, unter anderen mit Kurzfilmen von Yorgos Lanthimos und dem Sohn von David Cronenberg… die Spannung stieg also immer mehr. Frisch aus dem Schnittraum, noch in meinem kreativen Tunnel, würde jetzt bald die Nabelschnur durchtrennt, und der Film in die Welt gesetzt werden.
Das Ablauf des Screenings für Kurzfilme ist in Toronto etwas ungewöhnlich, da alle Filme hintereinander gezeigt werden, um dann erst im Nachhinein ein gesammeltes Q&A mit allen Filmemachern auf der Bühne zu veranstalten. Dabei haben dann auch die Programer der Sektion das Q&A moderiert und Fragen aus dem Publikum an die Filmemacher moderiert. Ich hatte das Gefühl, dass das Publikum dabei auch einige gerade gesehene Filme aus dem Programm schon wieder vergessen hatte.
Auf der anderen Seite war der Multiplex Saal des Screenings mit 500-600 Plätzen riesig groß und die Kurzfilme wurden bei beiden Vorführungen einem komplett ausverkauften Publikum präsentiert.
Ähnlich wie in Cannes aber merkte man in den nächsten Tagen ganz schnell, dass das Festival einen riesigen Markt mit sich trägt und man als Film in der Kurzfilmsparte weit davon entfernt ist, den Stellenwert der Langfilme zu haben. Für das Short Cuts Programm gibt es leider auch keinen obligatorischen Photo Call. Auch in anderen Bereichen merkte man, dass da die Kurzfilme leicht vernachlässigt werden. Wir hatten uns mehr Presseaufmerksamkeit erhofft, was aber leider bei uns, und auch der Mehrzahl der anderen Kurzfilme, nicht der Fall war.
Aber nichts desto trotz haben wir das Festival und dessen grandioses Programm sehr genossen. Zu versuchen für die angesagten Filme in den öffentlichen Screenings Tickets zu ergattern war zwar komplett sinnlos, weil diese zumeist ausverkauft waren. Jedoch waren wir mit unseren Akkreditierungen berechtigt, die Filme in den Presse- und Industry Screenings anzuschauen, ohne dafür großartig anzustehen zu müssen. Diese Möglichkeit haben wir dann natürlich voll und ganz ausgenutzt.
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