Bericht von Nikki Schuster (BUENOS AIRES RECYCLERS)
Alucine Filmfestival fand vom 21.03. bis 31.03. in Toronto, Kanada statt. Es startete mit Workshops, Artist Talks, Ausstellungen und Performances, bis das offizielle Filmfestival am 27.03. eröffnet wurde. Das Festival organisierte für die eingeladenen Filmemacher 5 Übernachtungen bei Privatpersonen. Da ich auch Zeit für die parallel stattfindenden Ausstellungen haben wollte, bin ich 8 Tage in Toronto geblieben und habe die ersten 3 Nächte in einem Hostel selbst bezahlt. Ich hatte meinen Hinflug nach Montreal und bin von dort mit dem Bus nach Toronto weitergereist, da das erstens die günstigere Variante war, und zweitens ich auch den französischen Teil Kanadas kennenlernen wollte.
Die Alucine Gästebetreuung war wahnsinnig gut organisiert. Man wurde vom Flughafen/Bahnhof abgeholt und zur Abreise wieder hingebracht, sowie zwischen den Festivalorten transportiert.
Die ganze Festivalatmosphäre war sehr familiär. Die Eröffnungs- und Abschlussfeier war mit diversen live-Musik-Performances kombiniert, es gab Essen und Getränkegutscheinen. An den anderen Tagen sind wir - Filmemacher als auch Festivaldirektorin und Mitarbeiter - nach den Vorstellungen immer zusammen Essen oder auf ein live-Event gegangen.
Das Screening fand an 2 Orten statt: Jackmanhall, dem Kinosaal innerhalb der Art Gallery von Ontario, sowie Wychwood Theatre. Es gab an beiden Orten einen Informationstisch, wo ich die Kataloge für German Films und AG Kurzfilm auslegen konnte.
Die Programmauswahl war zusammengestellt aus internationalen Kurz- und Animationsfilmen (schwerpunktmäßig Produktionen aus Lateinamerika), einem nationalen Kurzfilmprogramm, sowie Dokumentar- und Spielfilmen. Der diesjährige Programmschwerpunkt war afro-lateinamerikanischen Themen gewidmet, was einen stark politischen und sozialen Aspekt in das Festival eingebracht hat.
Jeder Programmblock wurde nur einmal gezeigt, wobei einige Filme, wie auch „Buenos Aires Recyclers“, in zwei verschiedenen Programmen liefen. Meine erste Präsentation war am 29.03. in der Jackmanhall, die zweite Vorstellung war am 30.3. im Wychwood Theatre in einem für Kinder geeignetem Kurzfilmprogramm. Meine anschließenden Q&As waren unglaublich dynamisch, ich hatte noch nie vor einem derartig interessierten Publikum gestanden und über mein Filmprojekt erzählt. Ich vermute, dass diese warme Festivalatmosphäre dem Publikum die Hemmungen, Fragen zu stellen, genommen hat, und dieser intensive Austausch möglich war.
Für mich persönlich war dieses Festival sehr inspirierend und hat viele Diskussionen ermöglicht. Konkret gab es auch großes Interesse, dass ich meine Recyclers Serie in Toronto weiterführe.
Fazit: Ein wunderbares Festival mit sehr fundierter Programmauswahl, einer Mischung aus künstlerisch, innovativen Kurzfilmen als auch politisch-sozialen Inhalten. Dadurch war ein sehr reger Austausch mit anderen Filmemacher und dem Publikum vorhanden.
www.alucinefestival.com