Fright Nights Festival 2010
25.-31.10.2010
Bericht von David Madry (HAMMERFILM)
Wiener Horrorfestival mit kleinen Startschwierigkeiten
Das Fright Nights Festival, welches nach eigenen Angaben noch nie “Berührungsängste bezüglich der Filmauswahl“ hatte, fand in seinem sechsten Jahr 2010 zum ersten Mal in der österreichischen Landeshauptstadt Wien statt. Mein Horror-Comedy Genre-Mix HAMMERFILM wurde in der Kategorie Kurzfilm gezeigt. Mit der freundlichen Unterstützung der AG-Kurzfilm reiste ich nach Wien, um meinen Film zu präsentieren und neue Kontakte zu knüpfen.
Zu Beginn meines ersten Tages beim Festival lernte ich sogleich den Veranstalter Heinz Olbrich kennen. Er führte mich in die Geschichte des Festivals ein, das bisher in Klagenfurt stattfand und eher gering besucht war. Von dem Umzug nach Wien in die Breitenseer Lichtspiele erhoffte er sich viel. Die erste Ernüchterung erhielten die Veranstalter (und ich) dann bei den Nachmittagsvorstellungen am „Asien-Tag“ wo die Zuschauerzahl nur knapp zweistellig wurde.
Die Kommunikation mit dem Veranstalter sowie allen anderen am Festival beteiligten Personen war sehr angenehm und familiär. Sie waren sehr froh, dass ich den weiten Weg aus Berlin auf mich genommen hatte, um ihr kleines Festival zu besuchen. Die Werbematerialen der AG Kurzfilm wurden bereitwillig auf dem Tresen platziert und waren schnell vergriffen. Ich lernte bald auch Manfred Maier kennen, der für die Filmkoordination zuständig ist und mit dem ich bisher nur Kontakt über Email hatte. Ich erfuhr, dass Manfred der erste zahlende Gast bei den allerersten Fright Nights war und seitdem stets an Planung und Durchführung des Festivals beteiligt ist.
Am Freitagabend wurde der Kurzfilmblock zur Primetime um 20.00 Uhr gezeigt. Durch den dichten Programmplan hatte ich leider nicht die Möglichkeit meinen Film vor den etwa 30 Gästen vorzustellen. Wie immer war es sehr schön während meines Films das Publikum zu beobachten und anhand der Reaktionen konnte ich sehr gut die starken (und schwachen) Passagen des Films erkennen.
Anschließend konnte ich mich im Eingangsbereich des Kinos mit ein paar interessierten Zuschauern unterhalten und wurde zu einem kurzen Fotoshooting gebeten. Der Abend ging mit weiteren Horrorspielfilmen vor kleinem Publikum entspannt zu Ende.
Am Samstagabend fand die Preisverleihung der „Silbernen Hand“ in insgesamt 10 Kategorien statt. Die Preisverleihung war im Gegensatz zum restlichen Festival (mit Ausnahme des sehr populären Vincent-Price-Abends) gut besucht. Auch das Szenemagazin „Seitenblicke“ vom ORF war mit einem Reporterteam anwesend.
Eine vierköpfige Jury konnte Punkte an jeweils drei Filme pro Kategorie vergeben. Die Jury bestand aus zwei professionellen Filmkritikern (Christian Werner und Slobodan Zakula) sowie Filmkoordinator Manfred Maier und Christopher Podlesnik, einem Festivalbesucher der ersten Stunde. Die Jury hatte im Vorfeld scheinbar großen Diskussionsbedarf um die Definition der Kategorien „Trashfilm“ und „Amateurfilm“, was selbst auf der Bühne noch einmal für kurze Furore sorgte. Trotz einigen Disputen unter den Jurymitgliedern ging die Preisverleihung einwandfrei über die Bühne.
Es kam zur Vergabe der „Silbernen Hand“ für den besten Kurzfilm und obwohl drei der vier Jurymitglieder meinem Film Punkte gaben, reichte es am Ende nicht für den Preis. Ich durfte allerdings ein paar Worte zu meinem Film sagen, Publikumsfragen beantworten und noch einmal Werbung für die AG-Kurzfilm machen. Der meiner Meinung nach gerechtfertigte Sieger der Kurzfilme war der intelligente Horrorthriller DEAD CONTINUE von Rolf Höhne.
Der Publikumspreis ging mit großem Vorsprung an den Trash-Splatter Film VON GEBURT AN SCHWEDE. Die Filmemacher hatten zwar einen „Heimvorteil“ doch für mich ging dieser Preis für den mit viel Witz und Ausdauer (sechs Jahre Dreh) gemachten Film voll in Ordnung.
Etwas traurig war es, dass dieser Preis der Einzige war, der persönlich an die Filmemacher überreicht wurde. Die vielen professionellen Beiträge gewannen die meisten Preise, doch leider waren keine Filmemacher oder Stellvertreter anwesend, um mit dem Publikum zu reden und die Preise in Empfang zu nehmen.
Im Anschluss an die Preisverleihung wurden die anwesenden Filmemacher und die Veranstalter zu Interviews für die „Seitenblicke“ gebeten. Neben Fragen wie „Was ist ein Horrorfilm?“ durfte ich auch über den Entstehungsprozess meines Films sprechen. Danach gab es ein großes Zusammentreffen von Zuschauern und Filmemachern im Foyer. Ich tauschte DVDs und Kontaktdaten aus, wurde mehrfach gebeten meinen Film Online zu stellen und hatte ein sehr motivierendes Gespräch mit Christian Werner, der mich bat ihm unbedingt eine Kopie meines nächsten Films zu schicken. Dieser Teil des Festivals war sehr schön, da alle Leute sehr offen und auf einer Augenhöhe miteinander agierten.
Alles in allem war das Festival ein gutes Erlebnis. Die Veranstalter hatten meiner Meinung nach zu wenig Promotion gemacht, was dann in den teilweise frustrierend kleinen Zuschauerzahlen resultierte. Ein weiterer Grund dafür war allerdings sicherlich auch die Konkurrenz durch die Viennale, die zeitgleich zu den Fright Nights stattfand. Ein zusätzliches Anwerben von mehr Sponsoren für das nächste Jahr, um die dringend nötige Werbung zu finanzieren und womöglich ein paar Filmemacher einzuladen, ist meiner Meinung nach essentiell. Hoffentlich helfen die Pressemeldungen und Berichterstattungen, denn es wäre schade, wenn dieses kleine aber feine Festival in Wien nicht die gebührende Anerkennung bekäme.
www.frightnights.eu
Wiener Horrorfestival mit kleinen Startschwierigkeiten
Das Fright Nights Festival, welches nach eigenen Angaben noch nie “Berührungsängste bezüglich der Filmauswahl“ hatte, fand in seinem sechsten Jahr 2010 zum ersten Mal in der österreichischen Landeshauptstadt Wien statt. Mein Horror-Comedy Genre-Mix HAMMERFILM wurde in der Kategorie Kurzfilm gezeigt. Mit der freundlichen Unterstützung der AG-Kurzfilm reiste ich nach Wien, um meinen Film zu präsentieren und neue Kontakte zu knüpfen.
Zu Beginn meines ersten Tages beim Festival lernte ich sogleich den Veranstalter Heinz Olbrich kennen. Er führte mich in die Geschichte des Festivals ein, das bisher in Klagenfurt stattfand und eher gering besucht war. Von dem Umzug nach Wien in die Breitenseer Lichtspiele erhoffte er sich viel. Die erste Ernüchterung erhielten die Veranstalter (und ich) dann bei den Nachmittagsvorstellungen am „Asien-Tag“ wo die Zuschauerzahl nur knapp zweistellig wurde.
Die Kommunikation mit dem Veranstalter sowie allen anderen am Festival beteiligten Personen war sehr angenehm und familiär. Sie waren sehr froh, dass ich den weiten Weg aus Berlin auf mich genommen hatte, um ihr kleines Festival zu besuchen. Die Werbematerialen der AG Kurzfilm wurden bereitwillig auf dem Tresen platziert und waren schnell vergriffen. Ich lernte bald auch Manfred Maier kennen, der für die Filmkoordination zuständig ist und mit dem ich bisher nur Kontakt über Email hatte. Ich erfuhr, dass Manfred der erste zahlende Gast bei den allerersten Fright Nights war und seitdem stets an Planung und Durchführung des Festivals beteiligt ist.
Am Freitagabend wurde der Kurzfilmblock zur Primetime um 20.00 Uhr gezeigt. Durch den dichten Programmplan hatte ich leider nicht die Möglichkeit meinen Film vor den etwa 30 Gästen vorzustellen. Wie immer war es sehr schön während meines Films das Publikum zu beobachten und anhand der Reaktionen konnte ich sehr gut die starken (und schwachen) Passagen des Films erkennen.
Anschließend konnte ich mich im Eingangsbereich des Kinos mit ein paar interessierten Zuschauern unterhalten und wurde zu einem kurzen Fotoshooting gebeten. Der Abend ging mit weiteren Horrorspielfilmen vor kleinem Publikum entspannt zu Ende.
Am Samstagabend fand die Preisverleihung der „Silbernen Hand“ in insgesamt 10 Kategorien statt. Die Preisverleihung war im Gegensatz zum restlichen Festival (mit Ausnahme des sehr populären Vincent-Price-Abends) gut besucht. Auch das Szenemagazin „Seitenblicke“ vom ORF war mit einem Reporterteam anwesend.
Eine vierköpfige Jury konnte Punkte an jeweils drei Filme pro Kategorie vergeben. Die Jury bestand aus zwei professionellen Filmkritikern (Christian Werner und Slobodan Zakula) sowie Filmkoordinator Manfred Maier und Christopher Podlesnik, einem Festivalbesucher der ersten Stunde. Die Jury hatte im Vorfeld scheinbar großen Diskussionsbedarf um die Definition der Kategorien „Trashfilm“ und „Amateurfilm“, was selbst auf der Bühne noch einmal für kurze Furore sorgte. Trotz einigen Disputen unter den Jurymitgliedern ging die Preisverleihung einwandfrei über die Bühne.
Es kam zur Vergabe der „Silbernen Hand“ für den besten Kurzfilm und obwohl drei der vier Jurymitglieder meinem Film Punkte gaben, reichte es am Ende nicht für den Preis. Ich durfte allerdings ein paar Worte zu meinem Film sagen, Publikumsfragen beantworten und noch einmal Werbung für die AG-Kurzfilm machen. Der meiner Meinung nach gerechtfertigte Sieger der Kurzfilme war der intelligente Horrorthriller DEAD CONTINUE von Rolf Höhne.
Der Publikumspreis ging mit großem Vorsprung an den Trash-Splatter Film VON GEBURT AN SCHWEDE. Die Filmemacher hatten zwar einen „Heimvorteil“ doch für mich ging dieser Preis für den mit viel Witz und Ausdauer (sechs Jahre Dreh) gemachten Film voll in Ordnung.
Etwas traurig war es, dass dieser Preis der Einzige war, der persönlich an die Filmemacher überreicht wurde. Die vielen professionellen Beiträge gewannen die meisten Preise, doch leider waren keine Filmemacher oder Stellvertreter anwesend, um mit dem Publikum zu reden und die Preise in Empfang zu nehmen.
Im Anschluss an die Preisverleihung wurden die anwesenden Filmemacher und die Veranstalter zu Interviews für die „Seitenblicke“ gebeten. Neben Fragen wie „Was ist ein Horrorfilm?“ durfte ich auch über den Entstehungsprozess meines Films sprechen. Danach gab es ein großes Zusammentreffen von Zuschauern und Filmemachern im Foyer. Ich tauschte DVDs und Kontaktdaten aus, wurde mehrfach gebeten meinen Film Online zu stellen und hatte ein sehr motivierendes Gespräch mit Christian Werner, der mich bat ihm unbedingt eine Kopie meines nächsten Films zu schicken. Dieser Teil des Festivals war sehr schön, da alle Leute sehr offen und auf einer Augenhöhe miteinander agierten.
Alles in allem war das Festival ein gutes Erlebnis. Die Veranstalter hatten meiner Meinung nach zu wenig Promotion gemacht, was dann in den teilweise frustrierend kleinen Zuschauerzahlen resultierte. Ein weiterer Grund dafür war allerdings sicherlich auch die Konkurrenz durch die Viennale, die zeitgleich zu den Fright Nights stattfand. Ein zusätzliches Anwerben von mehr Sponsoren für das nächste Jahr, um die dringend nötige Werbung zu finanzieren und womöglich ein paar Filmemacher einzuladen, ist meiner Meinung nach essentiell. Hoffentlich helfen die Pressemeldungen und Berichterstattungen, denn es wäre schade, wenn dieses kleine aber feine Festival in Wien nicht die gebührende Anerkennung bekäme.
www.frightnights.eu