Ich hatte bereits vor meiner Abreise leider einen schlechten Eindruck des Festivals erhalten. Zunächst hatte das Festival noch bestätigt, mir ein Privatunterkunft vermitteln zu können, jedoch wurden E-Mails zu diesem Thema schließlich von mehreren Personen nicht mehr beantwortet. Stattdessen erhielt ich mehrere E-Mails pro Tag, die Promotionanweisungen enthielten mit detaillierten Datenangaben und Vorschlagtexten für die Social-Media-Verbreitung der Screenings. Eine Vorführgebühr konnte das Festival leider trotz hoher Einreichgebühren laut eigenen Angaben leider auch nicht bezahlen.
Angekommen bei der Festivaleröffnung bestätigt sicher der Eindruck, dass es hauptsächlich um protzige Galas und exklusive Empfänge geht. Die Filmauswahl der Programmsektion „PLATINUM“, in der auch meine Arbeit gezeigt wurde, war größtenteils gut kuratiert. Meine Vorführung lief sehr gut, mit reichlich gutem Feedback. Der Rest des Festivals ist eher mainstreamlastig gestaltet.
Ich hatte jedoch zugegebenerweise wenig Möglichkeit, andere Filme anzuschauen. Da der Gästebetreuer den Künstler*innen und Filmemacher*innen nahelegte, sich selbst Tickets zu den Veranstaltungen zu kaufen (mit 2$ Rabatt auf 15$) statt auf noch vorhandene Plätze zu hoffen, war meine Bereitschaft für beide Optionen recht gering. In neun Jahren Festivalbesuchen war OUTFEST aus politischer Sicht als Künstlerin sicherlich das respektloseste Festival, das ich je besucht habe. Ich würde daher einen Besuch nicht unbedingt empfehlen.
www.outfest.org