IndieLisboa 2018
Das Festival findet in mehreren Kinos Ende April in Lissabon statt und läuft etwa eine Woche. Es ist professionell und hervorragend organisiert. Auch die Kommunikation im Vorfeld fand rechtzeitig statt, sodass vor Ort alles recht einfach war. Mein Film lief an zwei Tagen in der International Competition. Vom Festival wurde die Übernachtung bis zu drei Tagen gestellt. Dank der Unterstützung der AG Kurzfilm konnte ich meinen Aufenthalt auf eine Woche ausdehnen und noch etwas mehr vom Festival mitnehmen.
IndieLisboa ist komplett international ausgerichtet, d.h. bis auf wenige und klar gekennzeichnete Ausnahmen wurden alle Screenings und Veranstaltungen immer in englisch/mit englischer Übersetzung durchgeführt. Vor allem im internationalen Wettbewerb waren viele Regisseure anwesend, was die Vorführungen interessanter und das Kennenlernen von anderen Filmemachern sehr leicht machte. Hervorheben möchte ich die durchgehend hohe Qualität der Wettbewerbsfilme, was normalerweise wegen verschiedener Auswahlkriterien/Repräsentationswünsche der jeweiligen Auswahlkommission kaum vorkommt - eine tolle Überraschung! Der internationale Wettbewerb ist auf Regisseure am Beginn ihrer Karriere beschränkt (wenn ich richtig verstanden habe, bis zu vier eigenen Kurz- oder einem eigenen Langfilm). Parallel dazu gibt es Screenings und einen Preis für andere Filme auch von gestandenen Regisseuren.
Die Vorführungen fanden ausschließlich in Kinos statt, weshalb sowohl die Bild-, als auch Tonqualität perfekt und Untertitel gut lesbar waren. Alle Wettbewerbsfilme wurden zweimal gezeigt, jeweils mit anschließendem Filmgespräch. Ich habe meine beiden Termine gern genutzt, da ich immer dankbar für Feedback, Fragen und auch unerwartete Gedanken zu meinem Film bin. Die Gesprächspartner waren sehr gut vorbereitet und selbst interessiert, mehr über den Entstehungsprozess und Hintergrund der jeweiligen Filme zu erfahren.
Im Gespräch war ich vor allem mit den Mitgliedern der Auswahlkommission, also Margarida Moz, Rui Mendez u.a., denen ich jeweils auch Katalog und DVD der AG Kurzfilm zukommen ließ. Margarida kannte den Katalog und hätte ihn sich auch in Clermont-Ferrand abgeholt. Außerdem habe ich weiteres Material im Wettbewerbskino „Culturgest“ ausgelegt.
Für mich war IndieLisboa eines der besten Festivals bisher. Ich konnte viele und sehr gute aktuelle Kurzfilme sehen, habe eine engagierte und sehr nette Filmcommunity in Lissabon kennengelernt und konnte, auch weil die Screenings zumeist nachmittags bis spätabends stattfanden, tagsüber ein wenig diese tolle Stadt erkunden. Ich hoffe, in den nächsten Jahren wieder einmal zum Festival eingeladen zu werden, und würde jedem Filmemacher das IndieLisboa empfehlen.
www.indielisboa.com/