Ich besuchte das Doclisboa 2019 vom 21. bis zum 23.10.2019. Das Festival ist eines der großen europäischen Festivals für Dokumentarfilme und zeigt eine spannende Bandbreite von klassischen bis hin zu experimentellen Arbeiten. Die Screenings verteilten sich auf 4 Vorführorte in Lissabons Innenstadt, die teils fußläufig, teils aber auch nur über öffentliche Verkehrsmittel erreichbar waren. Im Rahmen des „Green Years“ Wettbewerb wurde mein Film „Aufzeichnungen aus der Nachbarschaft“ in einem sehr schönen, alten Kinosaal gezeigt. Das Screening war gut besucht und das Publikum ziemlich gut drauf, eine der neuen Direktorinnen des Festivals stellte die Filme vor und führte anschließend ein entspanntes Q&A.
Das Festival übernahm Übernachtungskosten, als auch die Verpflegung am Abend, ich war in einem Einzelzimmer in einem komfortablen kleinen Hostel mitten in der Altstadt untergebracht.
Insgesamt wirkte das Festival sehr familiär und organisiert auf mich, zumal alle Filme nur ein- bis zweimal gezeigt wurden und die Programme ziemlich gut strukturiert waren, hat man schnell einen guten Überblick gewinnen können und ich habe sehr viele Screenings besuchen können. Gerade die Retrospektiven haben mir ziemlich gut gefallen. Das Team hat bei allen Fragen weitergeholfen. Es gab parallel zu den Screenings ein ziemlich breites Netzwerk-Programm unter dem Titel „Nebulae“, das verschiedene Industrieveranstaltungen, Workshops, Pitchings und Seminare anbot. Jeden Abend gab es außerdem ein großes Buffet, bei dem man die anderen FilmemacherInnen getroffen hat und in recht familiärer Atmosphäre ins Gespräch kam, anschließend folgte jeden Abend eine Party. Leider konnte ich nur 2,5 Tage bleiben, hätte aber gerne noch mehr von dem Festival mitgenommen und würde auf jeden Fall gerne wieder hinfahren.