Palm Springs International ShortFest 2019
Mein Film SEE DER FREUDE (LAKE OF HAPPINESS) wurde zum ersten Mal für ein amerikanisches Film Festival ausgewählt. Das regte mein Interesse an eine neue Kultur kennenzulernen und die Reaktionen des amerikanischen Publikums auf meinen Film mitzuerleben.
Reise
Da das Festival keine Reise- und Übernachtungskosten übernimmt, habe ich lange überlegt, ob ich nach Palm Springs reisen kann. Nur durch die Zusage der Unterstützung von German Films habe ich die Entscheidung getroffen, am Festival teilzunehmen. Vor der Reise hat die AG Kurzfilm durch eine Email alle deutschen Filmemacher, die nach Palm Springs fliegen, bekannt gemacht. So konnte ich gemeinsam mit anderen deutschen Teilnehmern die Reise zum Festival planen.
Bei meiner Reiseplanung habe ich mich für die günstigste Flugoption entschieden. Vom Flughafen in LA haben vier weitere deutsche Filmemacher und ich ein Auto gemietet. Die Fahrt vom Flughafen (LAX) bis nach Palm Springs hat ungefähr 2 Stunden gedauert. Wir hätten natürlich auch direkt nach Palm Springs fliegen können, doch diese Option hätte ungefähr doppelt so viel gekostet. Da Palm Springs in der Wüste liegt, würde ich empfehlen mit Temperaturen von 40-45 Grad zu rechnen, sich endsprechend anziehen und die Sonnencreme nicht zu vergessen.
Übernachtung und Transport
Ich habe mein Apartment über AirBnb für die ganze Festivalwoche gemietet. Wenn man es rechtzeitig bucht, kann man ein relativ günstiges Zimmer finden. Da es in Palm Springs sehr schwierig ist mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren, würde ich empfehlen das Zimmer/Wohnung in der Nähe vom Hotel Riviera (Festival- und Industry Center) zu buchen. Das Festival hat einen wunderbaren Shuttle-Service für Filmemacher organisiert, der alle 15 Minuten vom Hotel Riviera zum Kino Camelot und zurück fährt. In dem Camelot-Kino laufen in 3 Kinosälen alle Screenings. Da Palm Springs eine relativ kleine Stadt ist, benutzen die Menschen häufig Uber, welches in Palms Springs ein wenig günstiger ist als in Deutschland.
Festival
Die Organisation des Festivals war sehr gut und hat mich in vielen Situationen unterstützt. Die Q&A´s wurden immer von den Programmern selbst mit begleitet. Mein Screening war am zweiten Festivaltag um 16:45. Die Filmvorführung war ausverkauft. Mehr als die Hälfte des Publikums waren Rentner, da die meisten Bewohner von Palm Springs auch Rentner sind. Das Publikum ist sehr am Kino interessiert. Man hat das Gefühlt, dass das Festival bei der Stadtbevölkerung sehr beliebt ist und gut besucht wird. Zum Festival kommen auch sehr viele Filmemacher aus der ganzen Welt. Das hilft sehr beim Netzwerken. Besonders möchte ich die Industry Sektion hervorheben, die sehr gut dazu dient, den eigenen Film zu pitchen. Die Round-Tables mit den Programmern waren für mich persönlich am hilfreichsten. Während einer Stunde hat man Zeit (drei mal á 20 Minuten) an drei Tischen Programmern oder Produzenten seine Fragen zu stellen oder über neue Projekte zu sprechen.
Das Programm des Festival ist sehr umfangreich: Es umfasst mehr als 300 Filme und jeder Film wird nur ein Screening haben. Ich empfehle jedem sich direkt am Anfang zum ShortShort anzumelden. Es ist ein kurzes Interview (5 min.), welches das Festival über die Filmemacher und dessen Film macht.
Im Festivalzentrum gibt es für die Filmemacher jeden Tag ein kleines Frühstück und abends von 17 bis 18 Uhr eine Happy Hour, wo man sehr leicht mit anderen Filmemachern ins Gespräch kommen kann. Es hat mich besonders begeistert, wie offen und schnell die Filmemacher zu einander finden. Beim Festival arbeiten sehr viele nette Volontäre, die meistens Rentner aus Palm Springs sind. Sie sind immer sehr hilfsbereit und freuen sich sehr, wenn man sie zu seinem Screening einlädt.
Ich habe mich beim Festival sehr wohl gefühlt, hab viele gute Kontakte für zukünftige Projekte machen können und würde auf jeden Fall allen empfehlen, zum Palm Springs International ShortFest zu fahren.