Palm Springs International ShortFest 2013
Bericht von Christopher Schuler (GEFALLEN)
Vom 18. Juni bis 24. Juni 2013 fand das Palm Springs International Shortfest statt. Dank der Unterstützung der AG Kurzfilm konnte ich diese mit meinem Kurzspielfilm „Gefallen“ besuchen.
Palms Springs im Juni. Als wir mit dem Mietwagen in dem Tal ankommen hat es 42 Grad. Kein Mensch ist auf der Straße. Man rennt förmlich von Klimaanlage zu Klimaanlage, von Pool zu Pool. Die Stadt gleicht einer Oase inmitten der kalifornischen Wüste. Visuell äußerst eindrucksvoll von Bergen umrahmt liegt sie ca. 2 Autostunden von Los Angeles entfernt an der Westküste der Vereinigten Staaten.
Wir betreten das Festivalhotel Renaissance. Ein wirklich nobler Laden mit allen Annehmlichkeiten. Er ist voller Filmemacher. Im Laufe der nächsten Tage wird mir immer wieder gesagt dass ich mich auf dem wohl wichtigsten Kurzfilmfestival der Welt befinde.
Über 300 Filmemacher von allen Kontinenten sind vertreten. Es ist das mit Abstand größte Kurzfilmfestival das ich je besucht habe. Das Programm ist phantastisch. Über 300 Kurzfilme auf sehr hohem Niveau sind zu sehen. Es gibt Masterclasses mit Produzenten aus Hollywood zu den Themen Filmfinanzierung, Agentensuche und Stoffpitching.
Nach dem CheckIn im gut organisierten Festivalbüro bin ich bewaffnet mit einer ToDo Liste die für drei Wochen reichen würde und in einer zu erfüllen ist.
Das Festival ist prima organisiert. Shuttlebusse verbinden die Locations mit den relativ teuren Hotels. Man kann sich aber auch für wenig Geld bei www.AIRBNB.com schicke kleine Appartements mieten. Dann hat man zwar etwas weniger Kontakt zum Trubel in den Festivalhotels zahlt dafür aber nur ein Viertel.
Unsere amerikanischen Gastgeber sind äußerst nett. Als Deutscher findet man es zu Beginn fast etwas zu nett. Jeder hat unseren Film gesehen. Alle Bedanken sich überschwänglich das wir uns so einem schwierigen Thema wie der Heimkehr vom Krieg gewidmet haben und den weiten Weg hierher auf uns genommen haben. Die Festivalleiterin umarmt uns und kennt unsere Namen obwohl sie ca. 200 Filmemacher eingeladen hat.
Leider ist das Festival zu groß, als das ein dauerhafter enger Kontakt zu den Festivalleitern- und Machern entstehen könnte. Dafür ist der Kontakt unter den Filmemachern umso besser. So viele talentierte Menschen auf einem Haufen. Die Kontaktfreude ist enorm. Ständig greift ein neuer Mensch an meinen Festivalpass der um meinen Hals hängt, ließt die Infos und man kommt ins Gespräch. Man lernt an einem einzigen Tag schnell 20 neue Menschen kennen. Mit einer freundlichen interessierten Art entstehen auch intensivere Gespräche die über bloßen Smalltalk weit hinaus gehen.
Das Feedback nach unserem Screening ist enorm. Nach einem Q&A mit vier weiteren Filmemachern vor ausverkauften Haus werden wir zu drei weiteren Festivals eingeladen. Dann kommt der Schauspieler Udo Kier auf uns zu und drückt mir seine Telefonnummer in die Hand. In den nächsten vier Tagen verbringen wir viel Zeit mit Udo, das Verhältnis mit ihm wird so gut das wir am Ende sogar einen kleinen Teaser für Udos nächsten Kinofilm in der Wüste drehen.
Meine neuen besten Freunde sind Luke Schuetzle und Andrew Kightlinger zwei Filmemacher mit denen ich mich austausche und welche mich am Ende des Festivals nach South Dakota auf das dortige Festival einladen.
Abschließend kann ich das Festival auf jeden Fall weiter empfehlen und plane schon meinen nächsten Trip in die Gegend von Palm Springs da es ein sehr inspirierender Ort auch unabhängig vom Filmemachen ist.
http://www.psfilmfest.org