Palm Springs International ShortFest 2018
Einige Monate im Voraus, wurde ich darüber informiert, dass unser Film A Mythology of Pleasure für das Palm Springs International Shortfest ausgewählt wurde.
Der Filmkurator Linton Melita hatte eine sehr freundliche Art, uns diese Entscheidung (der Film wurde mit der Co-Autorin Jule Katinka Cramer gemacht) zu kommunizieren, indem er uns eine E-Mail schickte, in der er verriet, wie sehr ihm der Film gefalle. Das war das erste Zeichen der Freundlichkeit, die wir später im Festival erleben würden.
Ich hatte gehört, dass Palm Springs das größte Kurzfilmfestival in den Vereinigten Staaten sei. Was das eigentlich bedeutet, nach meinen ersten Erfahrungen in Palm Springs, ist ein sehr ausgewogenes Programm, das über sieben Tage läuft, das es einem erlaubt, den ganzen Tag sehr interessanten Filme anzuschauen, sowie Veranstaltungen für Menschen in der Filmindustrie, die mir den Eindruck vermittelten, dass alle Teilnehmern, sehr involviert sind. Die Einstellung aller Teammitglieder spiegelte wider, dass der Fokus darauf liegt, Filmemacher*innen miteinander und mit den Vertreter*innen der Filmindustrie in Kontakt zu bringen.
Es folgt eine Reihe von Notizen darüber, wie es möglich ist, die Reise nach Kalifornien erschwinglich zu gestalten. Für mich ist die Reise so zu einer sehr positiven Erfahrung geworden.
Vor der Reise
Dinge, die vor der Abreise erledigt werden sollten:
Sich auf der Facebook-Seite des Palm Springs Festivals für Filmemacher*innen anmelden. (mehr dazu später)
Organisation
Das Festival gibt viele hilfreiche Tipps, unter anderem, andere Menschen zu treffen und Fragen und Antworten zum Festival auszutauschen mithilfe einer Facebook-Gruppe für Filmemacher*innen, die schon viele Wochen vor Beginn der Veranstaltung verfügbar ist, und vom Festivalteam moderiert wird.
Beispielsweise hatte ich vom Flughafen LAX ein Auto gemietet und durch die oben erwähnte Filmemacher*innen-Facebook-Gruppe kam ich mit einigen anderen Filmemacher*innen in Kontakt, die auf der Suche nach einer Mitfahrgelegenheit von LAX nach Palm Springs zur gleichen Zeit waren, zu der mein Flug ankommen sollte. Es war eine wirklich schöne Sache, diese zwei Stunden lange Fahrt durch die Wüste miteinander zu bestreiten.
Die wichtigsten Punkte: Viele Informationen kommen von den Kontaktpersonen im Guest Relations Team. Sie sind sowohl online als auch auf dem Festival rund um die Uhr, immer in der Filmmaker Lounge verfügbar und präsent.
Orte
Alle Filme wurden im Camelot Theater gezeigt, das auch als Palm Springs Cultural Center bekannt ist. Dieses liegt in Downtown Palm Springs und zeigte gleichzeitig zwei oder drei Programme, viermal am Tag, jeden Tag.
Alle Screenings, die ich besucht habe, zeigten hoch interessante Filme, aus (fast) allen Ecken der Welt. Es gab auch viele Deutsche und Spanische Filme und Filmemacher*innen, worüber ich mich sehr gefreut habe.
Für die Industrie-Stammtische, und andere Industrie-Veranstaltungen, war das Hotel Riviera die Location.
Im Forum fanden verschiedene vom Festival organisierte Veranstaltungen statt, die hauptsächlich versuchten, Filmemacher*innen mit den Netzwerken von Industrievertreter*innen in Kontakt zu bringen.
Als wir im Riviera-Hotel ankamen, wo das Filmemacher*innen-Mittagessen stattfand, merkte ich sofort, dass das Durchschnittsalter der Freiwilligen ziemlich hoch war. Palm Springs ist eine Ruhestands-Hochburg für Menschen, die früher in der Filmindustrie gearbeitet haben. Ich hatte den Eindruck, dass so ein sehr spezielles Publikum entsteht, das sehr interessierte und ergreifende Fragen stellt und viel Zeit und Wohlwollen für unsere Kurzfilme hat.
Kurze Zeit später fanden wir die Filmemacher*innen-Lounge. Wie gesagt, es ist ein Raum, in dem Filmemacher*innen sowohl arbeiten können, als auch Freizeit verbringen und informelle Treffen durchführen können. Auch die Promotionsmaterialien von Filmen waren hier verfügbar. Branchen Mitglieder halten sich hier auf, um andere Leute zu treffen, mit denen es sich über Projekte sprechen lässt.
Vor der Filmemacher*innen-Lounge befindet sich die Bibliothek, die ebenfalls von Freiwilligen geleitet wird, die sehr hilfsbereit sind und die scheinbar alle Filme gesehen haben und immer bereit sind für ein Gespräch darüber. Die Bibliothek ist so eingerichtet, dass es sehr einfach ist, Filme zu finden und zu sichten, und wird auch von einigen anderen Festival-Leitungen besucht. In der Bibliothek traf ich auf Kurator*innen anderer Festivals, die sich für unseren Film interessierten.
Die Screenings
Das erste Programm, das ich besuchte, hieß Art Attack. Dieses Programm enthielt Filme, die Kunst oder Künstler*innen thematisieren. Die Q&A-Session wurde mit zwei anwesenden Filmemacher*innen durchgeführt.
Ein bisschen unter Jet-Lag leidend, entschloss ich mich, mein eigenes Q&A vorzubereiten, bevor ich an der Vorführung unseres Films teilnahm. A Mythology of Pleasure lief im Girls on Top-Programm. Alle Filme in diesem Programm waren wirklich toll. Es waren alles intelligente, humorvolle, emotionale Arbeiten, die scheinbar mit viel Sorgfalt gemacht wurden.
Hier lernte ich Linton Melita lernen, den Kurator, der Interesse an unserem Film äußerte. Mr. Melita führte ein lebhaftes Q&A. Die Auswahl war wieder sehr abwechslungsreich, lustig, ästhetisch herausfordernd und interessant. Allerdings: Alle Programme zeigten Filme zu einem bestimmten Thema. Ich frage mich, ob es interessanter sein könnte, wenn die Filme nicht in allen Fällen thematisch geordnet wären.
Es ist insgesamt ein tolles Festival. Die Stimmung war immer sehr positiv und freundlich, das Publikum, und die Mitarbeiter*innen sehr involviert und ich würde das Festival jederzeit wieder besuchen.