New York International Children’s Film Festival 2020
Zwischen dem 21. Februar und dem 15. März 2020 wurden in den Kinos der New Yorker Bezirke Manhattan, Brooklyn und Queens Filme im Rahmen des 23. New York International Children's Film Festivals gezeigt. Der lange Zeitraum lässt sich dadurch erklären, dass die Veranstaltungen überwiegend an 4 Wochenenden hintereinander stattfinden, anstatt, wie sonst häufiger, innerhalb einer Woche.
Allerdings finden unter der Woche Sonderveranstaltungen statt, so z.B. kuratierte Filmvorführungen für Schulklassen aus der ganzen Stadt. Diese werden über das gesamte Jahr hinweg organisiert, dann im Rahmen des Festivals eventuell durch Filme erweitert und können von Filmemacher*innen besucht werden.
Das NYICFF ist ein Academy Qualifying® Festival. Das macht sich auch an der illustren Jury bemerkbar. Im Jahr 2020 waren das unter anderen die Schauspielerinnen Geena Davis und Uma Thurman, die Regisseurinnen Nora Twomey und Sofia Coppola oder die Animatoren und Regisseure Jorge R. Gutiérrez and Peter Ramsey.
Vom 28.2. - 29.2. fand zudem das NYICFF’s Industry Forum statt, auf dem es Podiumsdiskussionen, Networking-Gelegenheiten, Vorführungen und Empfänge gegeben hat. Allerdings war ich zu spät angereist, um diese Events zu besuchen. Ich würde empfehlen, die Festivalsbetreiber frühzeitig zu kontaktieren und zu fragen, wann der Besuch des Festivals am sinnvollsten ist, um von den Networking Veranstaltungen profitieren zu können.
Das Festival kann zwar keine Erstattung von Unterkunft oder Anreise gewährleisten, aber dafür zeigen sich die Mitarbeiter*innen insbesondere wertschätzend, wenn man als Filmemacherin trotzdem anreist. Sie sind sehr freundlich, motiviert und hilfsbereit. Die Moderatorin und Kuratorin Jessica Polaniecki, die zuvor selber profesionelle Animatorin gewesen ist hat ein großes Talent für charmante, intelligente und unterhaltsame Q&A Runden und ist außerdem eine sehr zuverlässige Ansprechpartnerin in allen Fragen rund um das Festival und die Stadt New York. Sie hatte mich und meine Filme „Ich Will“ und „Megatrick“ zusätzlich zu den Festival-Screenings am Wochenende in gleich mehrere Schulklassen-Screenings eingeplant.
Allerdings, und jetzt kommt die Wende der Geschichte, hat nur eines davon stattfinden können. Während meines Aufenthalts ist die Stadt von der Corona-Pandemie befallen worden. Das Festival hat folgerichtig reagiert und alle weiteren Veranstaltungen sowie das finale Wochenende abgesagt.
Was ich aber wenigstens in den ersten Tagen habe mitnehmen können, waren immerhin ein Screening und ein Wiedersehen mit der nun in New York lebenden Animations-Regisseurin Anna Samo und ihrer Co-Regisseurin Lisa LaBracio („The Opposites Game“) , ein tolles und lebhaftes Screening meines eigenen Films mit Mädchen-Schulklassen aus der ganzen Stadt sowie ein Treffen mit dem Animations-Regisseur Bill Plympton in seinem Studio in Manhattan. Nicht zu vergessen die Spaziergänge im frühlingsblühenden Central Park und die käsig-knusprigen Pizzastücke, die ich in rauen Mengen gegessen habe.