Brooklyn International Film Festival 2014
Bericht von Rike Hoppe (DRAUSSEN IST WO DU NICHT BIST)
Das Brooklyn Filmfestival ist ein, meiner Einschätzung nach, recht kleines internationales Filmfestival, welches dieses Jahr ein Programm hatte aus ca. 110 Filmen aus 43 Nationen. Es hat dieses Jahr (2014) in den Windmill Studios und IndieScreen in Williamsburg, Brooklyn stattgefunden. Obwohl das Programm recht international sein sollte, waren die meisten Filmemacher (über die Hälfte) Ortsansässige aus Brooklyn. Selbst aus dem Rest der USA waren wenig Filmemacher vertreten. Besucher kamen selten aus einer anderen Stadt als New York. Ich persönlich habe nur 4 andere Filmemacher kennengelernt, die extra aus einem anderen Land angereist waren.
Alles in allem hatte ich beim Brooklyn Film Festival eine gute Zeit, auch, wenn ich mir das Festival anders vorgestellt habe, als es letztendlich war. Die Filme, die beim Festival gezeigt wurden, fand ich sehr gut ausgewählt, ich habe ein paar wirklich neue Entdeckungen gemacht und neue Inspirationen gefunden.Was die Betreuung durch die Festivalcrew angeht, kann ich sagen, dass zwar alle sehr freundlich waren, es schien mir aber so, dass dem Team gar nicht klar war, wer von den Filmemachern überhaupt beim Festival anwesend war. Dementsprechend war die „Betreuung“ nett, aber eher oberflächlich. Mir wurden alle meine Fragen beantwortet, aber darüber hinaus gab es kaum weitere Angebote. Der Festivalort hatte auch meist erst ab 17:00 geöffnet, weswegen es kein Forum für Filmemacher gab, um sich im Vorhinein dort zu treffen. So kam mir mein Besuch beim Festival eher anonym vor. Es gab leider außerhalb der Screenings wenig Gelegenheiten zum Austausch unter Filmemachern, abgesehen von 3 organisierten kleinen Events, die jedoch meist erst Abends starteten und sich meist als „Networking Parties“ outeten, was mir persönlich kein so sympathisches Format ist. Allerdings gab es auch einen Tag des Austausches für Filmemacher mit Podiumsdiskussionen und kleinen Gesprächsgruppen. Das hat mir am besten gefallen. Mein Film wurde zwei Mal zusammen mit anderen Filmen gescreent mit einer anschließenden Q&A, bei der alle Filmemacher gleichzeitig auf die Bühne gebracht wurden. Deswegen wurden leider zu den Filmen einzeln nicht so viele Fragen gestellt und ich hatte nur Glück, dass mein Film beim ersten Screening etwas mehr in den Fokus der Diskussion gerückt ist. Dafür aber war das Q&A Gespräch an sich sehr angenehm und auch die Filmemacher hatten dadurch die Gelegenheit, sich währenddessen selbst gegenseitig Fragen zu stellen. Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass die Festivalveranstalter, die auch für das Programm verantwortlich waren, persönlich das Q&A geleitet haben, weswegen es sehr einfach war, mit ihnen im Nachhinein ins Gespräch zu kommen. Sie schienen mir daher auch sehr offen zu sein.
Das BFF würde ich tatsächlich als ein waschechtes Indiefilmfestival beschreiben mit einer guten Programmierung, das im Internet „groß“ wirkt, in Wahrheit aber eher kleiner ist. Das wiederum muss gar kein negativer Aspekt sein. Ich würde sagen, dass sich der Aufenthalt in jedem Fall gelohnt hat, für mich persönlich dadurch, dass ich doch den Kontakt zu einigen sehr sympathischen Filmemachern in und um New York herum knüpfen konnte.